18.12.2024, 10:08 Uhr
«Seit Jahren rüstet sich Indien auf, um mit China als führendem Technologieführer der Region konkurrieren zu können. Jetzt ziehen die Kapitalanlagen nach», schreibt Dina Ting von Franklin Templeton ETFs.
Fondstrends sprach mit Thomas Merz, Head UBS ETFs Schweiz und Liechtenstein, über die Preisoffensive und die UBS-Strategie im ETF-Bereich.
Herr Merz, UBS ETF hat eine beispiellose Preisoffensive gestartet. BlackRock hat bereits bei einzelnen ETFs nachgezogen. Kommt es jetzt zu einer Bereinigung des fragmentierten europäischen Marktes?
Thomas Merz: UBS ist heute der einzige reine Schweizer ETF-Anbieter, der eine umfassende Palette an ETFs auf alle Anlageklassen aufweist. Durch die Kostenreduktion hat sich die Preisschere zwischen den Anbietern weiter geöffnet. Die Fragmentierung wird sich nur aufheben, wenn die diversen Handelsplätze und rechtlichen Einheiten eng zusammenarbeiten würden.
Tiefpreise lohnen sich nur bei ETFs mit sehr grossen Volumen. Gibt es ein Mindestvolumen, das ein ETF erreichen muss? Einzelne ETFs haben nur gerade Vermögen in einstelliger Millionenhöhe.
Der Vorteil von grossen Portfolios ist, dass genaues Tracking auch mit wenig Volumen im Fonds gut möglich ist. Harte Grenzen für Mindestvolumen gibt es nicht, das kommt auf den Indexkorb an: Anzahl Titel, Marktzugänglichkeit, Transaktionskosten, Häufigkeit und Höhe der Ausschüttungen der einzelnen Titel, etc.
Bei welchen Flaggschiffen kommen heute Anleger nicht an UBS vorbei?
Ein Flaggschiff ist unser ETF auf den SMI Index. UBS bietet diesen ETF für 20 Basispunkte an. Damit sind wir zurzeit der günstigste Anbieter auf dem Markt. Zudem wurde dieser ETF von Morningstar in der Kategorie «Aktien Standardwerte Schweiz» als bester ETF ausgezeichnet. Dass dieser günstige Preis tatsächlich Kapital anzieht sieht man daran, dass das ETF-Volumen erstmals über einer Milliarde Franken geklettert ist. Auch unsere ETFs auf den MSCI USA und den MSCI Japan sind mit über einer Milliarde Anlagevolumen gefragte Anlagebausteine. Alternativ dazu haben wir mit ETFs auf physisches Gold für lediglich 23 Basispunkte die kostengünstigsten ETFs auf dieses Edelmetall. Als erster ETF-Anbieter hat UBS auch ETFs auf den SBI Foreign in der Schweiz lanciert. Gerade im gegenwärtigen Niedrigzinsumfeld bieten Schweizer-Franken-Obligationen ausländischer Emittenten die Chance auf einen Mehrertrag gegenüber Obligationen inländischer Emittenten. Ein idealer Baustein für Anleger also, die Ihre Zinserwartungen möglichst einfach und direkt umsetzen möchten.
Konzentriert sich UBS auf die physisch replizierten Produkte?
UBS bietet sowohl physisch replizierende als auch synthetisch nachgebildete ETFs an. Neben einem breiten ETF-Angebot bieten wir damit unseren Kunden Wahlmöglichkeiten hinsichtlich der bevorzugten Replikationsmethode an. Zurzeit sind bei UBS ETFs die überwiegende Mehrheit aller ETFs physisch repliziert, weil unsere Kunden vor allem diese ETFs nachfragen. Die synthetische Nachbildung ist für sehr breite und kostenintensive Indexreplikationen gut geeignet, die sich mit physisch replizierten ETFs nur schlecht oder mit hohem Aufwand abbilden lassen. Auf solche Indizes hat UBS, wenn auch nur wenige, synthetische ETFs im Angebot, weil wir damit unseren Kunden eine möglichst breite Auswahl an verschiedenen ETFs anbieten können. Der Trend geht jedoch eindeutig in Richtung der physischen ETFs, da Anleger zunehmend auf hochwertige und transparente Fonds setzen wollen.
2013 gehörte UBS ETF zu den aktivsten Emittenten an der SIX. Was haben Sie im laufenden Jahr noch im Köcher?
Neu hat UBS Global Asset Management als erster ETF-Anbieter währungsgesicherte ETFs auf die MSCI-Indizes Canada, EMU und United Kingdom an der SIX Swiss Exchange gelistet. Die Palette wird ergänzt durch währungsgesicherte ETFs auf den MSCI Japan. Geplant sind weitere währungsgesicherte ETFs, um die Angebotspalette zu komplettieren. Wir wollen damit unsere Produktlösungen möglichst gut auf Kundennachfragen abstimmen.
Welche Ambitionen hat UBS ETF in Europa?
UBS ETFs verfolgt eine starke Wachstumsstrategie in den wichtigsten Märkten in Europa. Mit einer klaren Positionierung und einer äusserst exakten Indexreplikation wollen wir bei den Kunden Vertrauen schaffen. Dazu gehört auch, dass wir eine breite Palette mit Produkten auf alle Anlageklassen sowie kostengünstige ETFs anbieten. Zudem sind wir zurzeit der zweitgrösste Anbieter von physisch-replizierten UCITS-konformen ETFs, bezogen auf das Anlagevolumen und das ETF-Angebot. Und nicht zuletzt setzen wir auf Schweizer Qualität, die international einen hohen Stellenwert besitzt, wie das starke Wachstum der UBS ETFs auch belegt.
Neben der TER spielen auch die Spreads bei der Kostenbetrachtung eine wichtige Rolle. Wie stehen die UBS ETFs da?
Anfänglich war dies der am wenigsten entwickelte Bereich. Seitdem haben wir für unsere ETFs eine Reihe von Market Makern verpflichten können. Die Preisstellung der UBS ETFs ist mittlerweile sehr kompetitiv. Auch sind wir daran, weitere qualifizierte Market Maker für unsere ETFs zu gewinnen. Denn je besser ein Market Maker sich mit den entsprechenden Produkten auskennt, desto konkurrenzfähigere Preise kann er auch stellen.
Was halten Sie von Qualitätsindikatoren, wie dem Lyxor Effizienz Indikator oder die Estimated Holding Costs von Morningstar?
ETFs, die den gleichen Index abbilden, sollten eigentlich eine sehr ähnliche Tracking Resultate aufweisen. Dennoch bestehen nicht selten grosse Unterschiede zwischen den ETFs. Es ist verständlich, dass es Anbieter gibt, die versuchen ihr Produkt vorteilhaft darzustellen. Hier wäre es wichtig, dass es in Europa verbindliche Standards gäbe und die Berechnungsmethoden harmonisiert würden. Damit könnte die Qualität der ETFs je Anbieter überprüft und einfach miteinander verglichen werden.