18.12.2024, 10:08 Uhr
«Seit Jahren rüstet sich Indien auf, um mit China als führendem Technologieführer der Region konkurrieren zu können. Jetzt ziehen die Kapitalanlagen nach», schreibt Dina Ting von Franklin Templeton ETFs.
Laut dem ETF-Barometer von Lyxor verzeichnete der europäische ETF-Markt im vergangenen Monat Nettomittelzuflüsse von 3,5 Milliarden Euro. Im Vergleich mit dem ersten Halbjahr 2015 haben aber die Zuflüsse in diesem Jahr erheblich abgenommen.
Die Nettomittelzuflüsse seit Jahresbeginn betragen im europäischen ETF-Markt 14,1 Milliarden Euro, während es in der ersten Jahreshälfte 2015 mit 33,8 Milliarden Euro noch mehr als doppelt so viel war. Das insgesamt in ETFs verwaltete Vermögen stieg im Vergleich zum Jahresende 2015 um ein Prozent auf nun 454 Milliarden Euro, bei einem begrenzten Markteinfluss (von 0,78 Prozent). US-Aktien-, Smart Beta- und europäische Unternehmensanleihen-ETFs konnten signifikante Zuflüsse verbuchen, was die Vorsicht vieler Investoren in einem insgesamt unsicheren Marktumfeld in der Folge des Referendums in England widerspiegelt.
Smart Betas profitieren von Bexit
Bei Aktien-ETFs kam es nach vier negativen Monaten in Folge zu Zuflüssen in Höhe von 2,1 Milliarden Euro. Insgesamt sind die Zu- und Abflüsse in Aktien-ETFs seit Jahresbeginn weiterhin negativ und betragen -3,3 Milliarden Euro. Nach vier Monaten mit Abflüssen konnten sich europäische Aktien-ETFs erholen und verzeichneten Zuflüsse in Höhe von 639 Millionen Euro, getrieben von einer Nachfrage nach Smart Beta-ETFs, die von Investoren in einem von hoher Unsicherheit geprägten Marktumfeld in Folge des Brexits nachgefragt wurden. In der ersten Jahreshälfte waren die Flüsse in europäische Aktien-ETFs mit -7,1 Milliarden Euro negativ. Asiatische Aktien-ETFs wurden weiterhin von negativen Wirtschaftsnachrichten belastet und verzeichneten Rückflüsse in Höhe von 425 Millionen Euro, seit Jahresbeginn betragen die Abflüsse aus diesem Bereich 3,8 Milliarden Euro. Auf der anderen Seite setzten US-amerikanische Aktien-ETFs ihre Trendwende mit Zuflüssen in Höhe von 888 Millionen Euro fort, seit Jahresbeginn betragen die Zuflüsse 3 Milliarden Euro. Aktien-ETFs der Schwellenländer waren nach vier positiven Monaten in Folge negativ. Dabei verzeichneten marktbreite Indizes weiterhin Zuflüsse, während es bei Einzelländer-ETFs, insbesondere bei China-ETFs, zu Rückflüssen kam. Smart Beta-ETFs verzeichneten im Juni Rekordzuflüsse in Höhe von 1,2 Milliarden Euro, seit Jahresbeginn betragen die Zuflüsse in diesen Bereich 4,4 Milliarden Euro und liegen damit bereits über den Zuflüssen im Gesamtjahr 2015. Dabei kam es sowohl bei Minimum Volatilitäts- als auch bei Faktor-Strategien zu anhaltenden Zuflüssen von 507 Millionen Euro bzw. 619 Millionen Euro, da Investoren insgesamt versuchen, Risiken zu reduzieren. Bemerkenswerterweise konnten im Bereich der Faktor-Strategien sowohl Multifaktor- als auch Single-Faktor-Produkte signifikantes Interesse auf sich ziehen.
Abflüsse bei europäischen Staatsanleihen-ETFs
Die Zuflüsse im Anleihebereich verlangsamten sich mit 1,3 Milliarden Euro erneut. Diese konzentrierten sich vor allem auf Investmentgrade-Unternehmensanleihen-ETFs mit Zuflüssen in Höhe von 1,4 Milliarden Euro; das europäische Investmentgrade-Segment profitierte dabei weiterhin von dem Ankauf von Corporate-Schuldtiteln durch die EZB, das im Juni begann. Bei ETFs auf Staatsanleihen entwickelter Länder kam es mit 848 Millionen Euro erneut zu Abflüssen; hiervon waren insbesondere europäische Staatsanleihen-ETFs betroffen. Bei ETFs auf US-amerikanische Staatsanleihen kam es mit 314 Millionen Euro erneut zu Zuflüssen, da vermehrt Anlagen in soliden Umfeldern gesucht wurden. ETFs auf Staatsanleihen der Schwellenländer verzeichneten mit 439 Millionen Euro erneut Zuflüsse und profitieren weiterhin von dem höheren Renditeniveau. Zu bemerken war zudem, dass die Zuflüsse in inflationsindexierte Anleihen mit 313 Millionen Euro anhielten, konzentriert vor allem auf US-amerikanische Inflations-ETFs, da die dortigen Inflationserwartungen steigen.
Die Flüsse bei Rohstoff-ETFs schwächten sich ab, erreichten 169 Millionen Euro und konzentrierten sich dabei vor allem auf marktbreite Indizes, da der Ölpreis sich weiter stabilisierte.