Die Mittelzuflüsse in ETFs sind im April stark zurückgegangen. (Bild: Shutterstock.com/Zakharchuk)
In den ersten vier Monaten des Jahres sind ETFs weltweit 281 Mrd. Euro zugeflossen. Im April waren es hingegen nur knapp 23 Mrd. Euro, was einem Fünftel der März-Flows entspricht. Der ETF-Markt verzeichnete im April höhere Mittelzuflüsse auf der Bond- als auf der Aktienseite, wie die Statistiken von Amundi zeigen.
15.05.2022, 06:00 Uhr
Redaktion: rem
Der Rückgang der Mittelzuflüsse am ETF-Markt spiegelt die Sorge über die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs und die steigende Inflation wider. Laut Amundi sind Aktien-ETFs seit Jahresbeginn 206 Mrd. Euro an Neugeldern zugeflossen. Auch hier haben sich die Allokationen im April stark verlangsamt (+4,5 Mrd. Euro). In den USA gab es in im April Nettoabflüsse aus Aktien-ETFs in Höhe von 12,4 Mrd. Euro, während europäische UCITS-ETFs im selben Zeitraum mit 9,5 Mrd. Euro positiv blieben. Seit Jahresbeginn flossen globalen Bond-ETFs 52,4 Mrd. Euro an Neugeldern zu, wobei Staatsanleihen mit 42,3 Mrd. Euro das beliebteste Segment waren. Im April übertrafen die Allokationen in festverzinsliche Wertpapiere jene in Aktien mit einem Plus von 15,9 Mrd. Euro.
Europäischen Regionen- und Länder- ETFs flossen seit Jahresbeginn 37,9 Mrd. Euro zu. Im April waren es rund 9 Mrd. Euro. Globale Indizes blieben mit 21,7 Mrd. Euro am beliebtesten. Nordamerika-Exposures legten um 12,6 Mrd. Euro zu. Aus Eurozonen- und Japan-Aktien-Exposures zogen Anleger 2,8 Mrd. Euro sowie 2,3 Mrd. Euro ab. Im April flossen ETFs auf globale Indizes 7 Mrd. Euro zu. Nordamerika-ETFs waren mit Zuflüssen von 706 Mio. Euro weniger gefragt. Aus ETFs auf Eurozonen-Indizes wurde 1 Mrd. Euro abgezogen.
Seit Jahresbeginn haben ETFs auf Sektor-Indizes 7,6 Mrd. Euro an Neugeldern angezogen, wobei Klima-ETFs mit 2,6 Mrd. Euro am beliebtesten waren. ETFs auf den Energiesektor folgte an zweiter Stelle mit einem Plus von 1,9 Mrd. Euro. Aus ETFs auf zyklische Konsumgüter zogen Anleger 718 Mio. Euro ab. All dies spiegelt laut Amundi die Auswirkungen höherer Energiekosten wider. Smart-Beta-ETFs flossen 5,5 Mrd. Euro zu, wobei sich Value mit einem Plus von 3,8 Mrd. Euro in den ersten vier Monaten des Jahres als der beliebteste Faktor erwies. Im April zogen Anleger jedoch 200 Mio. Euro aus Value-ETFs ab. Yield war der zweitbeliebteste Faktor (+3 Mrd. Euro seit Jahresbeginn und 837 Mio. Euro im April).
Die Zuflüsse in ESG-Aktienstrategien hielten zwar an, allerdings liess die Dynamik merklich nach. Seit Jahresbeginn beliefen sich die Zuflüsse auf 10,4 Mrd. Euro, im April jedoch nur noch auf 1,4 Mrd. Euro. ETFs auf ESG- Nordamerika-Indizes und solche auf World-Indizes lagen seit Jahresbeginn mit Neugeldern von 4.0 Mrd. Euro und 3,9 Mrd. Euro in etwa gleichauf. Im April waren ETFs auf ESG-World-Indizes jedoch deutlich gefragter als ESG-Nordamerika-Indizes (+933 Mio. Euro und 202 Mio. Euro), was den jüngsten Rückgang der Popularität dieser Region widerspiegelt.
Seit Jahresbeginn haben Anleger in Europa 6,3 Mrd. Euro in Staatsanleihen-ETFs investiert, wobei US-Govies die beliebteste Anlageklasse waren. USA Mid, Long und Broad flossen 4,0 Mrd. Euro, 856 Mio. Euro und 797 Mio. Euro zu. Im April beschleunigte sich die Nachfrage nach Staatsanleihen-ETFs (+2 Mrd. Euro ggü. 1,3 Mrd. Euro im Vormonat), was die Abkehr von risikoreicheren Anlagen widerspiegelt. Seit Jahresbeginn zogen Anleger 2,9 Mrd. Euro aus chinesischen Staatsanleihen ab, im April 1,9 Mrd. Euro. Dies könnte auf die Sorge über die anhaltenden Auswirkungen der Corona-Pandemie auf China zurückzuführen sein, so Amundi.
Unternehmensanleihen legten seit Jahresbeginn um 3 Mrd. Euro zu, wobei Anleger 3,3 Mrd. Euro in US-Corporates investierten und 1,2 Mrd. Euro bzw. 935 Mio. Euro aus hochverzinslichen und Investment-Grade-Anleihen der Eurozone abzogen. Variabel verzinsliche Unternehmensanleihen legten um 1,4 Mrd. Euro zu, da Anleger so von steigenden Zinsen profitieren können. Im April investierten Anleger etwas weniger als 1,3 Mrd. Euro in Unternehmensanleihen. ESG-Bond-Strategien haben seit Jahresbeginn 6 Mrd. Euro zugelegt, wobei 2 Mrd. Euro auf Unternehmensanleihen in den USA und 1 Mrd. Euro auf Unternehmensanleihen in der Eurozone entfielen.
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