23.12.2024, 12:51 Uhr
Eine Studie der Bank of America zeigt, für Fondsanbieter lohnt sich die Umwandlung von klassischen Publikumsfonds in ETF’s.
Vor über 300 Gästen sprachen am Asset Management Day 2024 Botschafterin Rita Adam, BIZ-Vizechefin Andréa Maechler, Pictet-Senior-Managing-Partner Renaud de Planta und Historiker Oliver Zimmer über Chancen und Dynamik des Schweizer Asset Managements im globalen Kontext.
Den Auftakt machte Iwan Deplazes, Chairman der Asset Management Association Switzerland (AMAS). «Asset Management ist eine relevante Kraft auf dem Schweizer Finanzplatz, die bedeutende Dienste für die Schweiz und die Gesellschaft erbringt», spielte er den ersten Ball. Die Branche nehme durch die Erwirtschaftung von Kapitalmarktgewinnen im Schweizer Vorsorgesystem eine Schlüsselrolle ein, genauso wie beim Übergang zu einer nachhaltigeren und CO2-freien Wirtschaft durch entsprechende Anlageprodukte und -dienstleistungen.
Der Verband bekenne sich klar zu seiner Verantwortung bei der Prävention und der Bekämpfung von Greenwashing. «Die Asset-Management-Branche wird ihre Verantwortung weiterhin ernst nehmen, indem sie aktive Aktionäre sind und Investment Stewardship als Standard praktizieren. Unser Ziel ist es, eine aktive Rolle bei der Gestaltung einer nachhaltigeren Wirtschaft und Zukunft für unsere Gesellschaft zu spielen», setzte Deplazes eine weitere Marke.
Renaud de Planta, Senior Managing Partner von Pictet, nahm den Steilpass auf, mahnte die anwesenden Asset Manager aber gleichzeitig, «strategische Geduld» zu üben, wenn sie ihre Ziele erreichen wollten.
Breite Zustimmung fanden seine Worte, die er gleichentags in einem Interview mit der NZZ äusserte: Die CS-Krise habe den Finanzplatz Schweiz kurzfristig geschwächt, aber längerfristig werde er noch stärker werden. «Wir haben wenig Staatsverschuldung, stabile Institutionen und sind ein neutrales Land. Das hilft, wenn man sich vor Augen führt, was im Ausland abläuft und ablaufen wird.»
Auf andere Finanzzentren kämen Turbulenzen aufgrund von geopolitischen Spannungen oder einer untragbaren Staatsverschuldung zu. Letzteres werde zu einem Abwertungswettlauf jener Währungen führen und wahrscheinlich zu einer Umstrukturierung von staatlichen Schulden. «Die Schweiz wird dann noch mehr als Ort der Stabilität gelten als heute», betont de Planta, der im Sommer nach 26 Jahren an der Spitze der Genfer Privatbank aus dem Führungsgremium zurücktritt.
Botschafterin Rita Adam, Chefin der Schweizer Mission bei der Europäischen Union, beleuchtete die Prioritäten der EU und die Ausgestaltung der Kapitalmarktunion, dämpfte aber zugleich die Erwartungen des Schweizer Finanzplatzes in Bezug auf einen hürdenfreien Marktzugang.
Historiker Oliver Zimmer begann seinen Vortrag mit der Frage: Was läuft falsch in den liberalen Demokratien? Gründe dafür sehe er in der wachsenden Technokratisierung der Politik und Wirtschaft sowie eine Politisierung der Gesetzgebung und Rechtsprechung.
BIZ-Vize-Chefin Andrea Maechler schlug den Bogen wieder zur Finanzindustrie und ging auf das massive Wachstum des Bereichs der Nicht-Banken ein. «Die Akteure haben geändert», stellte sie mit Blick auf die Liquidität in den Märkten fest. Doch noch fehle es an Daten, um die Risiken dieses Wandels genauer zu benennen.
An der am gleichen Tag stattfindenden Generalversammlung der AMAS gab Vizepräsidentin Charlotte Bänninger ihren Rücktritt aus dem Vorstand bekannt. Neue Vorstandsmitglieder sind Matthias Henny, Leiter Asset Management und Mitglied des Exekutivkomitee der Baloise Group, Jean Keller, CEO und Partner von Quaero Capital sowie Jean-Pascal Porcherot, Leiter Asset Management und Managing Partner von Lombard Odier.
Der AMAS-Vorstand setzt sich somit künftig wie folgt zusammen: Iwan Deplazes (Präsident), August Benz, Sébastien Eisinger, Matthias Henny, Dagmar Kamber Borens, Jean Keller, Stefan Mächler, Jean-Pascal Porcherot, Christel Rendu de Lint, Mirjam Staub-Bisang und Yves Schneller.