14.11.2024, 15:23 Uhr
Es ist sehr gut möglich, dass sich US-Aktien unter Präsident Donald Trump sowohl gegenüber US-Staatsanleihen als auch gegenüber Aktien der Eurozone und Asien besser entwickeln. Die Gründe dafür erläutert...
Michael Burry wurde für seine Wette gegen den US-Immobilienmarkt kurz vor dessen Kollaps bekannt, der die Finanzkrise 2008 auslöste. Jetzt erwartet er in den nächsten Monaten einen Einbruch an den US-Aktienmärkten. Das Timing seiner Leerverkäufe ist laut dem Research-Team von FlowBank fraglich.
Michael Burry hatte 2008 als Hedgefonds-Manager auf einen Zusammenbruch des US-Immobilienmarkts spekuliert – und so einen persönlichen Gewinn von rund 100 Mio. Dollar erzielt. Nun blickt er pessimistisch auf den US-Aktienmarkt.
Wie vor 15 Jahren hat er wiederum eine erhebliche Short-Position aufgebaut, diesmal auf US-Aktien. Burry kaufte 40'000 Put-Optionen auf den SPDR S&P 500 ETF Trust und den Invesco QQQ Trust.
Beide ETF haben im laufenden Jahr gut performt und sind um über 17 bzw. mehr als 40 Prozent gestiegen. Zusammen machen diese beiden Positionen rund 93 Prozent seines Portfolios aus, das ein Volumen von 1,73 Mrd. Dollar hat.
Grund für Burrys pessimistischen Ausblick sind die Zinserhöhungen der Federal Reserve sowie deren Auswirkungen auf die Wirtschaft. Letztere nach wie vor nicht vollends absehbar. Historisch gingen rasche Zinserhöhungen durch die Fed jedoch oft einem Konjunkturabschwung voraus.
Burry verfolgt einen konträren Ansatz und hat sich vor diesem Hintergrund bereits über die Nachhaltigkeit der jüngsten Marktrallye geäussert. Diese wurde zu einem grossen Teil durch den Hype um künstliche Intelligenz getrieben, der Technologieaktien auf neue Höchststände getrieben hat.
Wie einige andere Analysten hält Burry diesen KI-getriebenen Boom für eine Blase, die platzen könnte.
Doch Burrys Wette auf einen Markteinbruch könnte fehlschlagen. Wie das Research-Team der Schweizer Online-Bank FlowBank richtig bemerkt, ist er als «Contrarian» auf das richtige Timing seiner Investments angewiesen. Marktkorrekturen jedoch sind bekanntlich schwer vorherzusagen.
Diese Erfahrung machte der US-Investor, als er mit seinen Baissespekulationen bei Tesla zwar richtig lag, jedoch zu früh auf einen fallenden Aktienkurs des E-Autobauers setzte und daher kein Kapital aus seiner (richtigen) Vorhersage schlagen konnte.
Der gleiche Fehler könnte ihm auch jetzt widerfahren. Denn die Börsen verfügen nach wie vor über Momentum. Zudem gibt es weiterhin günstige Hedging-Optionen, die sich in niedrigen Put-Prämien spiegeln.
Das deutet nach Ansicht von FlowBank darauf hin, dass viele Anlegerinnen und Anleger mit Blick auf die wirtschaftliche Entwicklung in den kommenden Monaten optimistisch bleiben, was für die Short-Positionen von Burry Gegenwind verursachen könnte.