Nach einem ruhigen April könnte die Volatilität zurückkehren
Anthony Lawler, Fondsmanager bei GAM.
Nach den Marktturbulenzen des ersten Quartals ging es im April viel ruhiger zu. In den meisten Anlageklassen wurden leicht positive Ergebnisse bei vergleichsweise niedriger Volatilität erzielt. Dieses relativ stabile Umfeld könnte jedoch nur von kurzer Dauer sein, sagt Anthony Lawler, Fondsmanager bei GAM. Anleger sollten ihre Strategie auf erneute Volatilität und mögliche Enttäuschungen beim Wachstum einstellen.
13.05.2016, 15:20 Uhr
Redaktion: sif
Die Annahme des Markts, dass die Zinsen in den USA nicht so schnell steigen werden, führte zu einer ruhigen Phase. "Das derzeitige konstruktive Umfeld könnte sich jedoch bald wieder ändern, denn die globalen makroökonomischen Daten sind weiterhin fragil", meint Anthony Lawler, Fondsmanager bei GAM. "Da das Bewertungspotenzial traditioneller Anlageformen nach wie vor ausgeschöpft scheint, sollten sich Investoren um Diversifikation bemühen. Dabei sprechen derzeit überzeugende Argumente für eine Kombination aus Relative-Value-Strategien mit geringer Fremdfinanzierung, bestimmten systematischen Strategien und längerfristig orientierten Discretionary Macro-Fonds, erklärt Anthony Lawler.
Nach den Marktturbulenzen des ersten Quartals ist im April Ruhe eingekehrt und hat in den meisten Anlageklassen für vergleichsweise geringe Volatilität gesorgt. Dabei haben sich die Märkte leicht positiv entwickelt: Der MSCI World Index legte um 1,6 Prozent zu, der Barclays Global Aggregate USD Index um 1,3 Prozent. Die grössten Bewegungen waren bei Rohstoffen und Währungen zu verzeichnen. In den Sektoren Energie und Roh- bzw. Werkstoffe dauerte die Rally an. Hier haben sich günstigere Konjunkturdaten, insbesondere aus China, bemerkbar gemacht und die Sorgen der Anleger um das globale Wachstum in den Hintergrund gerückt. An den Devisenmärkten gab der US-Dollar nach mehreren Notenbank-Konferenzen weiter nach. Im Gegenzug konnte der Yen kräftig anziehen.
Auch wenn weiterhin mit plötzlichen starken Schwankungen gerechnet werden muss, hat sich der April als konstruktiver Monat für Hedgefonds erwiesen, die überwiegend positive Ergebnisse erzielen konnten. Anthony Lawler kommentiert: "Die relativ geringe Volatilität hat es den Fonds ermöglicht, an ihren Positionen festzuhalten und leichte Zuwächse zu erzielen. Grösste Nutzniesser waren stärker direktionale Strategien, die von dem stabileren makroökonomischen Umfeld profitierten. Dabei haben sie ihre Allokationen jedoch relativ gering gehalten und Trends nicht aggressiv verfolgt."
Discretionary-Fonds konnten profitieren Im Global Macro-Bereich verlief der Monat für die Discretionary-Fonds weitgehend positiv, während es die systematischen Strategien schwerer hatten. Dazu Lawler: "Die Discretionary-Fonds konnten von für sie günstigen Themen, wie der anhaltenden Erholung in den Schwellenländern, profitieren. Argentiniens Rückkehr an die Kapitalmärkte, der Wiederanstieg der Rohstoffpreise und Kurssteigerungen bei US-Staatsanleihen mit Inflationsschutz (TIPS) sorgten allgemein für Zuwächse. Dagegen ist es systematischen Strategien im April weniger gut ergangen, da die Umkehrbewegung bei bestimmten längerfristigen Trends weiter anhält. Dadurch mussten die Fonds im Berichtsmonat etwa mit Long-Positionen in bestimmten Anleihen oder einem breiteren Short-Engagement in Rohstoffen negative Ergebnisse verbuchen."
Die Event-Driven- und Equity Long/Short-Strategien lieferten im April leichte Zuwächse. Lawler: Ungeachtet der erhöhten Aktivität im Event-Driven-Bereich ich denke da etwa an die Ankündigung einer Reihe grosser Transaktionen, die Veröffentlichung von Gewinnzahlen und das Platzen der geplanten Fusion von Allergan mit Pfizer nach dem Einschreiten der US-Regierung lieferten die Fonds zwar positive, aber keine sehr beeindruckenden Ergebnisse. Grund dafür war das weiterhin schwache Marktengagement nach den Verkaufswellen von 2015 und vom Januar dieses Jahres. Die Zuwächse, die Event-Driven-Fonds erzielten, basierten zum Teil auf Positionen in Deep-Value-Titeln, die durch steigende Unternehmensanleihen und Rohstoffpreise Auftrieb erhalten haben." Auch Equity Long/Short-Strategien erzielten leicht positive Ergebnisse. Dabei habe es jedoch deutliche regionale Unterschiede gegeben, weil Makro-Faktoren eine wichtige Rolle spielten, so Lawler. Der Fondsmanager sieht zudem positive Indikatoren für die weitere Entwicklung: "Die Performance-Streuung nach Branchen und Einzelwerten hat zugenommen. Das dürfte sich bei der Titelauswahl als hilfreich erweisen und insbesondere in der Berichtssaison zum Tragen kommen, wenn bereits nach unten korrigierte Gewinnprognosen auf die Probe gestellt werden."
Schliesslich können auch Relative-Value-Strategien auf einen guten Monat zurückblicken, in dem viele Anleger wieder auf die Suche nach attraktiven Renditen gegangen sind. Lawler erläutert: "Der Wiederanstieg der Rohstoffpreise und günstige technische Daten haben zu einer scharfen Rally bei hochverzinslichen Unternehmensanleihen geführt. Das konnten die Fonds nur in bescheidenem Umfang nutzen, da Titel aus den Sektoren Energie und Roh- bzw. Werkstoffe in den Portfolios aktiver Investoren unterrepräsentiert waren. Insgesamt haben die Relative-Value-Strategien jedoch von einem vorteilhaften Risikoumfeld profitiert."
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