20.12.2024, 14:24 Uhr
Das neue Diätmittel CagriSema von Novo Nordisk ist zwar besser als das alte Mittel, aber nicht besser als die Konkurrenz. Das führt zu einem Kurssturz weil mehr erwartet worden war.
Mit Blick auf die US-Präsidentenwahl macht sich an den Kapitalmärkten der sogenannte «Trump Trade» bemerkbar. Portfoliomanager Christoph Mertens von der Fürst Fugger Privatbank erläutert, was sich dahinter versteckt und was die Märkte erwartet.
Ob Nato, EU oder deutsche Bundesregierung – überall scheint man damit begonnen zu haben, sich auf eine erneute Wahl Donald Trumps im November vorzubereiten. Spätestens seit dem Attentat auf den republikanischen Kandidaten haben die Kapitalmärkte nachgezogen.
Der «Trump Trade» ist zurück, schreibt Christoph Mertens, Portfoliomanager und Mitglied des Managementgremiums der Vermögensverwaltung der deutschen Fürst Fugger Privatbank in einem Gastbeitrag auf der Plattform e-fundresearch.com. Selbstverständlich könne bis zur Wahl noch einiges geschehen. «Aber die Anleger haben bereits wieder die Muster aus der Zeit der Trump-Regierung aufgenommen.»
In abgeschwächter Form sei dies bereits nach dem ersten TV-Duell mit dem schwächlichen Präsidenten Joe Biden zu erkennen gewesen. Die Rendite für US-Staatsanleihen beispielsweise ist gestiegen.
Analog zu Trumps Regierungszeit geht man von einer deutlich rasanteren Verschuldung aus, niedrigeren Steuern, weniger Regulierung für die Old Economy (vor allem Banken und Industrie) und dafür mehr Protektionismus aus: Also wieder «America first».
Dieses Bild zeige sich auch bei den Aktien, erklärt Mertens: «Unternehmen aus dem Bereich der erneuerbaren Energien wurden teils hart abgestraft, klassische Energietitel und Ölwerte konnten profitieren. Auch Finanztitel sind gefragt und werden von Deregulierungsfantasien getrieben.» Belastet würden im Gegenzug die chinesischen Börsen. Ein erneuter und heftigerer Handelskrieg gelte unter Trump als wahrscheinlich.
Trotz des Momentums, das im republikanischen Lager aktuell herrscht, empfiehlt der Anlageexperte, die aktuelle Dynamik nicht überzubewerten. Die verbleibenden vier Monate bis zur Wahl böten noch reichlich Zeit für Überraschungen jeder Art.
Die politische Unsicherheit werde in den kommenden Monaten zunehmen und der Markt folglich anfälliger werden. «Davon könnten zwischenzeitlich sichere Anlageklassen wie Gold und Staatsanleihen profitieren.»
Für den Aktienmarkt sei laut Statistik ein Wechsel im Weissen Haus positiver als eine zweite Amtszeit der Demokraten. Und die Geschichte zeige noch etwas anderes: «Ganz gleich, wer das Rennen für sich entscheidet: Die Wochen und Monate nach der Wahl sind freundlich für Aktien», hält Mertens fest.