Bellevue macht sich ans Aufräumen

Die Bellevue-Gruppe weist noch einen Halbjahresgewinn von 0,7 Mio. nach 7,4 Mio. Franken im Vorjahr aus. (Bild: PD)
Die Bellevue-Gruppe weist noch einen Halbjahresgewinn von 0,7 Mio. nach 7,4 Mio. Franken im Vorjahr aus. (Bild: PD)

Vermögensverwalter Bellevue hat wie angekündigt im ersten Halbjahr einen Gewinneinbruch erlitten. Die Kundenvermögen gingen weiter zurück. Jetzt will der Asset Manager die Strukturen vereinfachen, Produkte mit Relevanz stärken und den Vertrieb gezielt forcieren.

24.07.2025, 11:46 Uhr
Aktien

Redaktion: hf

Im Vergleich zu Ende 2024 gingen die betreuten Kundenvermögen um gut 16 Prozent auf 4,8 Mrd. Franken. Die Einbusse sei sowohl auf die unterdurchschnittliche Entwicklung im Healthcare-Sektor als auch auf die damit verbundene Reallokation von Kundengeldern zurückzuführen, teilt das Institut mit. Erschwerend sei der schwache Dollar hinzugekommen.

Die niedrigere Vermögensbasis führte zu einem entsprechenden Rückgang der Erträge aus Asset-Management-Dienstleistungen im ersten Halbjahr um rund 23 Prozent auf 27,0 Mio. Franken. Gleichzeitig belasteten marktbedingte, unrealisierte Anlageverluste auf Finanzanlagen das Halbjahresresultat mit 2,0 Mio.

Somit sank der Gesamtertrag um 31 Prozent auf 25,0 Mio. Franken. Der Reingewinn brach, wie im Juni angekündigt, ein. Es resultierte noch ein Überschuss von 0,2 Mio. nach 7,4 Mio. Franken in der Vorjahresperiode.

Änderungen in der Führung

Weiter gibt das Finanzhaus Änderungen im Management bekannt. Vertriebschef und Geschäftsleitungsmitglied Patrick Fischli verlässt nach 16 Jahren das Unternehmen spätestens per Ende Jahr. Florin Boetschi übernimmt die Verantwortung für die Sales-Aktivitäten. Wie schon mitgeteilt hat CEO Gebhard Giselbrecht die Gruppe verlassen. VR-Präsident Veit de Maddalena hat auch die operative Verantwortung übernommen.

Als weiteren Schritt werde ein Management-Buy-out der auf Private Equity spezialisierten Tochtergesellschaft adbodmer geprüft. Die enge Zusammenarbeit solle dabei weiterhin bestehen bleiben. Mit dieser potenziellen Transaktion könnte die Komplexität der Geschäftsaktivitäten zusätzlich reduziert werden und Bellevue weiterhin von der Private-Equity-Expertise von adbodmer profitieren.

Mit den genannten Anpassungen des Geschäftsmodells sieht sich die Bellevue Group für die Zukunft gut aufgestellt. Als tragfähiges Fundament fungierten die anerkannte Anlagekompetenz, die engagierten Mitarbeitenden und die starke, schuldenfreie Bilanz, zitiert die Nachrichtenagentur awp aus der Unternehmensmitteilung.

Aktie hat genug gelitten

Bellevue spricht von einem «klaren Plan»: Die operative Wende sei eingeleitet, werde jedoch erst 2026 die volle Wirkung entfalten.

Die Bellevue-Aktie drehte am Donnerstag nach anfänglichen Verlusten ins Plus und gewann zeitweise 1,3 Prozent auf 7,60 Franken. Am Nachmittag notierten die Titel 7.48 Franken, was kräftige 33,5 Prozent unter Niveau vom Jahresbeginn liegt.

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