Pensionskassen arbeiten vermehrt mit Externen zusammen

Foto: Bert Gemen, pixelio.de
Foto: Bert Gemen, pixelio.de

Das Tiefzinsumfeld zwingt Vorsorgeeinrichtungen sich vermehrt nach Anlagealternativen umzuschauen. Das zeigt eine Umfrage der ZHAW im Auftrag von GAM.

20.11.2015, 08:46 Uhr

Redaktion: jog

Mehr als die Hälfte der 35 befragten Schweizer Pensionskassen kooperieren mit 11 verschiedenen externen Asset Managern oder mehr. Damit soll eine möglichst gute Diversifikation erreicht werden. Für die Studienautoren überraschend ist, dass kein eindeutiger Zusammenhang zwischen der Grösse einer Einrichtung und der Anzahl externer Vermögensverwalter erkennbar ist. Ein wichtiges Auswahlkriterium ist die Performance bzw. der Track Record. Nur eine, allerdings gewichtige Pensionskasse spricht sich dagegen aus. Weitere wichtige Kriterien sind unter anderem die Kernkompetenzen, Referenzen und die Transparenz der Asset Manager.

Laut der Umfrage werden 61% der untersuchten Anlagevermögen extern verwaltet. Dabei bevorzugen die Pensionskassen vornehmlich passive Ansätze. Einige in der Studie veröffentlichte Beispiele verdeutlichen dieses Verhalten. So geht eine Pensionskasse in ihrem Anlagereglement davon aus, dass sich die Märkte weitgehend effizient verhalten, höhere Renditen also nur durch Inkaufnahme von höheren Risiken erwartet werden können. In effizienten Märkten sei eine nachhaltige Outperformance von aktiven Managern nicht zu beobachten, daher werde ohne spezielle Begründung kostengünstigen passiven Anlagen den Vorzug gegeben.

Core-Satellite-Ansatz bei Pensionskassen beliebt
Beim Anteil der passiv verwalteten Vermögen ist ein Blick auf die Grösse der Vorsorgeeinrichtungen lohnenswert. Hier zeigt sich, dass bei der Hälfte der Unternehmen mit verwalteten Vermögen zwischen 751 und 2000 Mio. Franken mindestens 70% des Vermögens passiv verwaltet wird. Bei grossen Unternehmen mit über 10 Mia. Franken verwalteten Vermögen sind es immerhin noch knapp 20%.

Der Core-Satellite-Ansatz scheint sich bei den Schweizer Pensionskassen zunehmend durchzusetzen. Bei diesem Konzept setzt sich der Kern des Portfolios (Core) aus passiven Anlagen zusammen, welche die gewählten Indizes eng abbilden. Dazu werden im Zusammenhang mit aktiven Satelliten Anlagen in sogenannt ineffiziente Märkte wie Small Caps, Schwellenländer oder alternative Anlagen hinzugefügt (Satellite). Im Kernbereich eines typischen Pensionskassenportfolios befinden sich etwa 75 bis 80% der Anlagen.

Die Studie wurde von der Zürcher Fachhochschule für Angewandte Wissenschaften mit Unterstützung der Asset Management Gruppe GAM durchgeführt.

Hier finden Sie die vollständige Studie als PDF

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