Negatives Schlussquartal für Funds-of-Hedge-Funds

Nach einem schwachen Vorquartal mussten die zum Vertrieb in der Schweiz zugelassenen Funds-of-Hedge-Funds im 4. Quartal 2011 nochmals einen leichten Rückschlag hinnehmen. Damals war die Einbusse allerdings fast dreimal so gross.

13.02.2012, 13:30 Uhr

Redaktion: anw

2011 standen die FoHF Manager vor grossen Herausforderungen: Keine klaren Trends, kombiniert mit teilweise extremen Volatilitäten und hohen Korrelationen zwischen den verschiedenen Anlageklassen. In der Folge mussten die Risiken im Jahresverlauf mehrfach zurückgefahren werden. Gleichzeitig sahen sich die Hedge Funds mit einer stark schwankenden Risikobereitschaft der Investoren konfrontiert.

Das von der ZHAW/hedgegate entwickelte 19-Faktor Modell, welches über 80% der Renditeveränderungen des SFoHFI zu beschreiben vermag, indiziert, dass 2011 ein grosser Teil der negativen Performance von aktienbasierten Strategien stammt. Auf der Verliererseite finden sich, basierend auf dem Dow Jones Credit Suisse Hedge Fund Index, marktabhängige Strategien wie Long/Short Equity ( -7.3%) und Emerging Markets (-6.7%), aber auch Event Driven (-9%). Die letztjährigen Turbulenzen haben denn auch vor allem jene Schweizer FoHF getroffen, welche ihre Strategien auf die Emerging Markets oder Equity Long/Short ausgerichtet haben.

Obwohl Single-Hedge-Funds und Funds-of-Hedge-Funds 2011 im Durchschnitt negative Renditen erzielten, war es aber mit gezielter Auswahl auch letztes Jahr möglich, Gewinne zu erzielen: So vermochte die Global Macro Strategie mit einem Plus von 6.4% am besten zu überzeugen, gefolgt von Fixed Income Arbitrage (+4.7%) und Equity Market neutral (+4.5%). Da die Korrelation zwischen dem Global Macro Index und dem MSCI World Index in Krisenzeiten in der Regel stark nachlässt, eignet sich diese Strategie zur Diversifikation eines Portfolios.

2011 mit insgesamt positiv für die globale Hedge Fund Industrie
Insgesamt schlug sich die globale Hedge Fund Industrie letztes Jahr in einem garstigen Umfeld erstaunlich gut, konnte doch ein stolzer Nettozufluss von 70 Milliarden US-Dollar erzielt werden. Die Assets erreichten per Jahresende 2011 wieder die 2,000 Milliarden US-Dollar Schwelle. Nach neun Quartalen mit Nettozuflüssen musste allerdings im 4. Quartal 2011 erstmals wieder ein – wenn auch marginaler – Nettoabfluss verzeichnet werden. Bei den zum Vertrieb in der Schweiz zugelassenen FoHF sind die Rahmenbedingungen weniger günstig, nicht zuletzt deshalb, weil von der FINMA in diesem Segment kaum mehr neue Produkte zugelassen werden. Die Aktivität hat sich denn auch vermehrt auf UCITS-Produkte und FoHF für Qualifizierte Anleger mit Domizil in
Luxemburg, Dublin oder Lichtenstein verlagert.

Ausblick 2012
Unsicherheiten bezüglich regulativer Einschnitte werden die Hedge Fund Industrie weiterhin verunsichern. Auf der anderen Seite dürften die derzeit den Markt belastenden zyklischen Faktoren (unter anderem hohe Cash-Bestände, hohe Korrelationen, Marktinterventionen der Zentralbanken, Deleveraging) allmählich beseitigt werden. Und manche strukturelle Marktentwicklungen (Volker Rule, Basel III) dürften sogar positive Konsequenzen für die Hedge Fund Industrie haben. Seit Jahresbeginn hat sich denn auch der HFRX Global Hedge Fund Index mit einem Plus von 2% deutlich erholt.

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