Der perfekte Sturm - schon vorüber?

28.08.2007, 11:57 Uhr

Freitag, der 17.08.2007, drohte zu einem der ganz düsteren Tage in der Geschichte der Finanzmärkte zu werden. Der neue Anlagekommentar von Wegelin & Co. Privatbankiers nimmt Ausmass und Ursachen dieses „Finanzsturms“ unter die Lupe und entwirft Szenarien für den weiteren Verlauf.

Das Ausmass der Krise lässt sich nicht nur am aussergewöhnlich sprunghaften Anstieg der Credit Spreads, dem Einbruch der Aktienmärkte und der heftigen Reaktion der meisten von „Carry Trades“ betroffenen Währungen (vor allem JPY, AUD, NZD) ablesen, sondern auch am verblüffenden Überraschungscoup des amerikanischen FED, das mit dem Diskontsatz ein totgeglaubtes Instrument der Geldpolitik erfolgreich wieder belebte. Insgesamt hat alleine die Erhöhung der Risikoprämien in den USA gemäss einer groben Schätzung 1.2 Billionen USD gekostet. Auch wenn einiges dafür spricht, dass Teile des schon lange bekannten Hypothekarproblems aus den USA nach Asien und Europa exportiert worden sind, bleibt noch völlig unklar, wer den Schaden letztlich wird tragen müssen.

Der Autor des Anlagekommentars, Dr. Konrad Hummler, ist denn auch der Ansicht, dass die Krise noch nicht ausgestanden sei. Bliebe es dabei, dass für die amerikanische Wirtschaft keine Rezession zu erwarten ist, gäbe es für das FED unter Ben Bernanke keinen ökonomischen Grund, am 18. September die Zinsen zu senken. Genau das aber ist bereits auf den Finanzmärkten eingepreist, womit die Nagelprobe noch bevorstünde. Bedenkt man, dass die amerikanischen Unternehmungen ihre Bücher das nächste Mal per Ende September schliessen und die letzten Hedge Fonds erst per Anfang Oktober ihre intransparenten Anlagen bewerten können, so gilt es, mindestens bis dahin Vorsicht walten zu lassen.

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