03.12.2024, 15:42 Uhr
Der ehemalige Direktor der Eidgenössischen Bankenkommission, Daniel Zuberbühler, fordert für die UBS deutlich höhere Eigenkapitalvorgaben. Damit solle das «desaströse» Szenario einer Abwicklung der Grossbank...
Ethos zieht nach Abschluss des GV-Reigens 2023/24 in der Schweiz Bilanz mit einer Studie. Dabei standen die Saläre der Führungskräfte im Vordergrund des öffentlichen Interesses. Besonders hervorgehoben wurde in der Studie die Vergütung von Sergio Ermotti, der im April 2023 an die Spitze der UBS zurückkehrte.
Die durchschnittliche Vergütung der CEOs der SPI Unternehmen ist 2023 laut der Ethos-Studie um 3,8 Prozent auf 2,3 Millionen Franken gewachsen. Dieser Wert bezieht sich auf die 184 CEOs, deren Vergütung veröffentlicht wurde. Bei den CEOs der SMI-Unternehmen fiel die Zunahme höher aus: Deren durchschnittliche Vergütung stieg 2023 um 5 Prozent auf 8 Millionen Franken an (2022: 7,6 Millionen).
Wenn man die SMIM-Unternehmen, d. h. die 30 Gesellschaften mit der höchsten Kapitalisierung ausserhalb des SMI betrachtet, stellt man hingegen fest, dass die durchschnittliche Gesamtvergütung der CEOs um 4,9 Prozent auf 3,3 Millionen Franken gesunken ist (2022: 3,5 Millionen).
Das Wachstum bei der durchschnittlichen Vergütung der CEOs von SMI-Unternehmen ist im Wesentlichen auf das neue Gehalt von Sergio Ermotti zurückzuführen, der 2023 mit einer Gesamtvergütung von 14,5 Millionen Franken der bestbezahlte CEO eines in der Schweiz börsenkotierten Unternehmens war – und dies für eine Amtszeit von lediglich neun Monaten.
Damit liegt er vor den CEOs von Novartis (13,3 Millionen) und Nestlé (11,2 Millionen). Ethos betont in der Studie, dass Ermotti in Zukunft mehr als CHF 20 Mio. verdienen könnte. Ähnliches gelte auch für Novartis-Direktor Vasant Narasimhan, der 2023 13,3 Millionen Franken im Vergleich zu den 9,9 Millionen in seinem ersten Jahr als CEO des pharmazeutischen Unternehmens 2018 erhielt.
Die Vergütung der Verwaltungsratspräsidentinnen und -präsidenten der SMI-Unternehmen ist zwischen 2022 und 2023 um 5,8 Prozent von 2,2 Millionen Franken auf 2,1 Millionen Franken gesunken. Der bestbezahlte Verwaltungsratspräsident der Schweiz im Jahr 2023 war Severin Schwan (Roche) mit einer Gesamtvergütung von 5,8 Millionen Franken bei einem Pensum von 75 Prozent (abgesehen von seinem von Januar bis März 2023 bezogenen CEO-Gehalt).
Beim Trend über die letzten zehn Jahre, d. h. seit dem Inkrafttreten der Volksinitiative gegen die Abzockerei, sind hingegen unterschiedliche Entwicklungen zu beobachten: Erstens ist zwar das durchschnittliche Grundgehalt der CEOs der SMI-Unternehmen zwischen 2014 und 2023 fast kontinuierlich von 1,8 Millionen Franken auf 1,6 Millionen Franken gesunken (-14,3 Prozent), aber die durchschnittliche Gesamtvergütung der CEOs, die im Covid-Jahr 2020 auf 6,4 Millionen Franken zurück ging, ist wieder auf 8 Millionen Franken im Jahr 2023 gestiegen (+24,7 Prozent in drei Jahren).
Zweitens stiess dieser Wiederanstieg der Vergütungen laut Ethos-Studie nicht beim gesamten Aktionariat auf Wohlwollen, wie die Zunahme der Gegenstimmen an den GVs zeigt. 2024 wurden die Vergütungsberichte der SMI-Unternehmen im Durchschnitt von 17,7 Prozent der Stimmenden abgelehnt. 2022 und 2023 hatten diese Werte noch bei 13,1 Prozent bzw. 13,8 Prozent gelegen). Drittens hat die Vergütung der Verwaltungsratspräsidentinnen und -präsidenten in den zehn Jahren von 2014 bis 2023 deutlich von durchschnittlich 2,5 Millionen Franken auf 2,1 Millionen Franken (-16,5 Prozent) beim SMI und von 1,4 Millionen Franken auf 1 Million (-29,6 Prozent) beim SMIM abgenommen.