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Innovative Firmen lösen globale Probleme

Innovative Firmen sind der Schlüssel für das Erreichen von Nachhaltigkeitszielen (Shutterstock.com)
Innovative Firmen sind der Schlüssel für das Erreichen von Nachhaltigkeitszielen (Shutterstock.com)

Die Erfahrung des Privatsektors in der Entwicklung neuer Produkte muss gemäss Paul Griffin von Schroders genutzt werden, um die Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Anleger können am profitablen Wachstum solcher Innovationen teilhaben.

05.01.2022, 12:23 Uhr
Nachhaltigkeit

Redaktion: vik/rem

Die Pandemie hat laut Paul Griffin, Fondsmanager Europäische Aktien bei Schroders, gezeigt, wie verletzlich Menschen gegenüber übertragbaren Viren seien. "Die Auswirkungen des Klimawandels wurden im vergangenen Jahr deutlicher denn je. Waldbrände in Kanada, Überschwemmungen in Deutschland sowie bedenkliche Schadstoffe und Witterungsverhältnisse in Delhi, die in der Hauptstadt Indiens unlängst zu einem Lockdown anderer Art führten, nämlich wegen Luftverschmutzung", so der Aktienexperte.

Und das seien längst nicht alle Herausforderungen. Auch der Schutz der Biodiversität, besseres Gesundheits- und Bildungswesen sowie die Ankurbelung des Wirtschaftswachstums seien nennenswert. Im Zuge einer wachsenden Weltbevölkerung spielen sie seiner Ansicht nach alle eine wesentliche Rolle für die nachhaltige Entwicklung. Es seien zweifelsohne grosse Probleme, aber zu bewältigen. Der politische Wille ist nach Beobachtung von Griffin da, denn Entscheidungsträger legen vermehrt Wert auf die Nachhaltigkeitsziele der UN. Für den Privatsektor sei das eine Gelegenheit, neue Produkte und Lösungen für eine nachhaltige Zukunft zu entwickeln. Innovation sei dabei das A und O. Und davon könnten Anleger in innovative Unternehmen profitieren.

Innovation als grosse Anlagechance

Bei der Festlegung der Agenda übernehmen politische Entscheidungsträger laut dem Schroders-Experten eine wichtige Rolle. Das habe sich im vergangenen Monat auf der COP26, wo Staaten ihre Klimaziele fixierten, gezeigt. Die Festlegung der Ziele stehe auf einem Blatt, aber deren Umsetzung auf einem anderen.

Ein gutes Beispiel dafür sei die Entwicklung der Impfstoffe gegen Covid-19. Die Unterstützung des öffentlichen Sektors sei dabei von grosser Bedeutung gewesen. Letztlich seien es jedoch die Privatunternehmen mit dem wissenschaftlichen Know-how gewesen, den fortschrittlichen Wissensstand über mRNA in wirksame Seren gegen das Virus weiterzuentwickeln. Hinzu käme die Zusammenarbeit mit anderen Firmen des Privatsektors für Tests, Herstellung und Abfüllung dieser Vakzine in grossen Mengen. Am Beispiel des Erfolgs der mRNA-Impfstoffe trete die Bedeutung der Innovation in den Vordergrund. "Wenn wir als Gesellschaft die Nachhaltigkeitsziele erreichen wollen, können wir uns nicht ausschliesslich auf bewährte Lösungen verlassen. Und an dieser Stelle fällt der Privatsektor ins Gewicht", so Paul Griffin.

Die Boston Consulting Group bringe es am besten auf den Punkt: "Der Privatsektor mit all seinen Kräften kann das Erreichen der Nachhaltigkeitsziele 2030 vorantreiben. Er ist aufgrund seiner Fähigkeit zu schneller Innovation am leistungsfähigsten, zieht Kapital für innovative Lösungen an und ist ein Impulsgeber für gross angelegte Innovationen. Im öffentlichen Sektor oder im Sozialwesen ist das nur schwer zu finden, aber es ist das Lebenselixier des Privatsektors."

Zur Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele sei die Entwicklung völlig neuer, skalierbarer Technologien notwendig, die es aktuell noch nicht gebe. Die Klimakrise und das Erlangen der Kohlenstoffneutralität im Jahr 2050 bedeuten, dass Innovation jetzt dringend gefragt sei. Mit der Entwicklung neuer Technologien und Produkte gehe stets ein Risiko einher. Doch das Eingehen von Risiken mit Aussicht auf künftige Erträge sei es, worum es bei der Aktienanlage gehe: "Wenn es möglich ist, auf ein gesellschaftliches Bedürfnis mit einem profitablen Geschäftsmodell zu reagieren, kommt die Magie des Kapitalismus ins Spiel. Die Antworten auf viele tief verwurzelte, gesellschaftliche Probleme, mit denen wir uns auseinandersetzen, sind sodann selbsttragend und skalierbar", heisst es in "Where ESG Fails" von Porter, Serafaim und Kramer, Harvard Business School.

Durch den Einsatz ihres Kapitals, um Unternehmen zu unterstützen und Antworten zu finden, leisten Investoren nach Griffin einen positiven Beitrag. Für innovative Betriebe liesse sich eine gewaltige kommerzielle Chance feststellen, denn die Nachfrage nach Lösungen für weltweite Probleme wird weiter zunehmen.

Unternehmen mit innovativen, nachhaltigen Produkten

In Europa gebe es zahlreiche Unternehmen in unterschiedlichen Branchen, die die Innovation in den Mittelpunkt der Geschäftstätigkeit gerückt haben. Hierzu gehöre auch das Schweizer Unternehmen Sika, ein Fachbetrieb für Chemikalien, das Additive, Klebstoffe und fortschrittliche Materialien für die Bauindustrie verkaufe. "Rund 70% des Produktportfolios von Sika tragen bereits zur Nachhaltigkeit bei, und das Unternehmen hat sich noch höheren Zielen verschrieben. Im Jahr 2023 sollen nämlich alle neu auf den Markt gebrachten Produkte Bestandteil der 'nachhaltigen Lösung' für die Kunden und den Planeten sein. Dieser konkrete Vorteil ergibt sich aus der Senkung von CO2-Emissionen sowie des Energie- und Wasserverbrauchs", so der Aktienspezialist. Sika investiere, neben schrittweisen Verbesserungen bestehender Produkte, in völlig neue Verfahren.

Ein weiteres Unternehmensbeispiel sei der Ernährungsspezialist DSM. Mit einem Netz von 1'700 internen Wissenschaftlern werden Produkte entwickelt, die die Gesundheit von Mensch, Tier und Planet verbessern. "Ein Produkt, das der Erde zugute kommt, heisst Bovaer, ein pulverförmiger Futterzusatzstoff für Kühe. Der Verursacher von Methan im Magen der Kuh wird durch ein Enzym sicher unterdrückt. Das von Kühen ausgeschiedene Methan wird dadurch beträchtlich vermindert", erläutert Griffin. Da Methan sich stärker auf die Klimaerwärmung auswirkt als Kohlendioxid, sei das ein ganz wichtiger Fortschritt.

Derartige innovative Produkte entstünden dank eines differenzierten Denkansatzes für ein Problem. Damit neue Produkte eine Wirkung haben, müssen sie gemäss dem Schroders-Experten entwickelt, getestet und in skalierbare, gewerbliche Angebote umgewandelt werden. Der Privatsektor könne seinen Stellenwert beweisen, indem er diese Innovationen vom Labor zum Kunden bringe. Anleger hätten die Möglichkeit, am profitablen Wachstum teilzuhaben, das solche Innovationen erzeugen.

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