S&P glaubt an Outperformance von Japan

15.10.2008, 17:15 Uhr

S&P Fund Services glaubt, dass Japanische Aktien in guter Startposition sind für eine Outperformance.

Fondsmanager sind sich einig: Japan wird andere Industrieländer in den kommenden Monaten outperformen. Für diesen positiven Outlook gibt es gemäss eines Sektorupdates von Standard & Poor’s Fund Services zwei Hauptgründe.

Das japanische Finanzsystem ist von den globalen Kreditproblemen lange nicht so stark betroffen wie die grösseren westlichen Volkswirtschaften, allen voran die USA und Grossbritannien. Alison Cratchley, Analystin von Standard & Poor’s Fund Services, erklärt, dass sowohl japanische Unternehmen als auch Privathaushalte solide finanziert sind. Die verseuchten japanischen Unternehmenskredite werden denn auch lediglich auf rund 15 Milliarden US-Dollar geschätzt.

Ein zweiter Grund für den Optimismus ist, dass der japanische Aktienmarkt über eine extrem lange Periode underperformed hat, so dass die Bewertungen inzwischen äusserst attraktiv sind. Die von Standard & Poor’s Fund Services interviewten Fondsmanager wiesen zudem darauf hin, dass verschiedene Bewertungskriterien wie das Kurs-Gewinn-Verhältnis, die Verzinsung, die Eigenkapitalrendite oder der Verschuldungsgrad für eine Investition in den japanischen Aktienmarkt sprechen. Der Optimismus der Fondsmanager folgt auf ein schwaches Quartal, in welchem viele japanische Aktienfonds stärker korrigierten als der S&P Japan 500 Index.

«Keiner der von Standard &Poor’s gerateten Fonds konnte in den letzten drei Monaten bis Ende August 2008 positive Renditen erzielen», sagt Cratchley und weist darauf hin, dass der durchschnittliche Verlust von japanischen Aktienfonds, die im S&P Japan Index-Universum investiert sind, im erwähnten Quartal 13,1% und gegenüber dem Jahresbeginn sogar 17,8% betrug. Demgegenüber korrigierte der S&P Japan 500 Index im Quartalsvergleich um lediglich 11%, respektive um 14,2% im Vergleich zu Anfang Jahr.

Als Hauptgrund für die schlechte Performance, selbst der am besten gerateten Fonds, nennt die S&P Analystin Cratchley die fehlerhafte Sektorpositionierung. So divergierten die Renditen innerhalb der verschiedenen Sektoren extrem stark. Am besten rentierten defensive Sektoren wie die Versorger, die Pharmaindustrie sowie die Telekommunikation, während Finanzdienstleister, der Industriesektor sowie der Bereich Informationstechnologie die Schlusslichter bildeten.

Ausnahmslos alle Fonds mit einer Unterperformance wiesen eine Übergewichtung in den zyklischen Industrien und eine Untergewichtung der defensiven Sektoren auf. Als Beispiel nennt Cratchley den von S&P mit einem AAA ausgezeichneten IFDC Japan Dynamic Fund und den UBAM IFDC Japan Equity Fund, dessen Manager Albert Abehsera den Bereich IT unter- und gleichzeitig Elektrizitäts- und Gasgesellschaften übergewichtete. Ähnlich erging es dem von Joji Maki gemanagten und von S&P mit AA gerateten Baring Japan Growth Trust, der seine schlechte Performance der Untergewichtung von Elektrizitäts- und Gaswerken und Pharmagesellschaften zuzuschreiben hat.

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