24.09.2024, 09:20 Uhr
Laut Mitteilung ergänzt Robeco die bestehenden Multi-Asset-Strategien mit einer neuen «Flexible Allocation». Die Anlageentscheidungen werden dabei nicht an einer traditionellen Benchmark ausgerichtet. Stattdessen...
Gemäss einer Studie der Managementberatungsfirma Bain werden viele Asset Manager die nächsten Jahre mit sinkenden Margen nicht überleben.
Bis 2022 muss sich die Asset-Management-Branche auf einen deutlichen Profitabilitätsverlust einstellen. Das weltweit verwaltete Vermögen wächst langsamer, die Kosten steigen - und in der Folge schrumpfen die Gewinne. Zwischen 2018 und 2022 wird der Ertrag pro verwaltetem Euro Vermögen jedes Jahr im Schnitt um 7 Prozent fallen. Zu diesem Schluss kommt die Studie "After the Easy Money Boom, Stark Choices for Asset Managers" der Managementberatung Bain.
"Die Vermögensverwalter haben lange Zeit vom Boom des billigen Geldes und vom Wohlstandswachstum in den aufstrebenden Volkswirtschaften profitiert", stellt Matthias Memminger, Bain-Partner und Co-Autor der Studie, fest. Nach Bain-Analysen unterschätzen viele Vermögensverwalter, wie stark staatliche Regulierung und der Technologiewandel ihr Geschäftsmodell gefährden. Gleiches gilt für das Verhalten der Anleger, das sich fundamental wandelt. Diese vergleichen zunehmend Produkte, Preise sowie Services der Anbieter und entscheiden sich immer seltener für aktiv gemanagte Formen der Geldanlage.
Top-Performer erobern den Markt
Dieser Marktdruck trifft vor allem die weniger erfolgreichen Vermögensverwalter. Der Bain-Studie zufolge wird die Ertragskluft zwischen den zehn stärksten und den zehn schwächsten Asset-Management-Playern immer grösser. So steigern die Top-Performer ihren Vorsprung bei den Gewinnen bis 2022 auf 13 Basispunkte. Im Jahr 2013 waren es gerade mal 4 Basispunkte. Bei einem verwalteten Vermögen von 300 Milliarden Euro macht dies beim Profit einen Unterschied von gut 400 Millionen Euro pro Jahr aus.
Dieses Szenario gilt insbesondere für die Anbieter austauschbarer Standardservices, erklärt Mike Kühnel, Bain-Partner und Co-Autor der Studie: "Vielen kleinen und mittelgrossen Vermögensverwaltern ohne wirkliche Alleinstellungsmerkmale droht das Aus. Und diese Firmen stehen für mehr als 50 Prozent des weltweiten Marktvolumens." Um diesem "Tal des Todes" zu entkommen, müssten sich die Unternehmen den Marktveränderungen stellen.
Unterschiedliche Firmengrößen und Geschäftsmodelle verlangen spezifische Lösungen. Asset-Management-Konzerne, die Kundengelder passiv verwalten, benötigen eine andere Strategie als Anbieter aktiver Fonds oder spezialisierte Nischenspieler. Die Bain-Studie zeigt die Schlüsselkomponenten der verschiedenen Strategien auf:
1. Passive Skalenspieler
Der Siegeszug der ETFs und sonstiger passiver Fonds spült viel Anlagekapital in die Kassen dieser Vermögensverwalter. Erfolgreiche Unternehmen wie Blackrock oder Vanguard schaffen es, ihre Kosten auf eine breite passive Assetbasis zu verteilen, was hohe Profitabilität bedeuten kann. Die Zukunftsstrategie mittelgrosser Anbieter könnte sein, offensiv ihr Geschäftsvolumen zu vergrössern - auch durch Fusionen oder Überkreuzbeteiligungen. In Europa und Asien ist zudem noch Platz für regionale Champions.
2. Aktive Skalenspieler
Zahlreiche Kunden setzen auf das Know-how der Anlagespezialisten großer Fondsgesellschaften von Banken und Versicherungen wie beispielsweise Amundi oder auf unabhängige Asset Manager wie Fidelity. Auch hier sind Fusionen ein vielversprechendes Mittel, um zu wachsen, Kosten zu reduzieren und die eigene Expertise zu erweitern. Bereiche, die nicht zum Kerngeschäft gehören oder margenschwach sind, können hingegen ausgelagert werden.
3. Hoch spezialisierte Nischenanbieter
Kunden sind bereit, für gewinnträchtige Spezialstrategien höhere Erfolgsgebühren zu bezahlen. Als besonders Erfolg versprechend erweisen sich Themenfonds für Mobilität und umweltfreundliche Technologien, Investitionen in Bereiche mit sozialer Verantwortung sowie Infrastruktur und Immobilien. Beispiele hierfür sind RobecoSAM oder Nordea Asset Management.