Versorger als Profiteure des deutschen Wahlausgangs

28.09.2009, 17:41 Uhr

Auch wenn der gestrige Wahlausgang

in Deutschland das favorisierte Ergebnis des Kapitalmarktes ist, werden die

neuen politischen Verhältnisse kurz- bis mittelfristig lediglich ausgewählten

Branchen Auftrieb geben.

Zu dieser Einschätzung kommt Karl Huber, der bei der

Fondsgesellschaft Pioneer Investments den Fonds Pioneer Investments German

Equity managt. "Aufgrund der starken globalen Verflechtungen der deutschen

Wirtschaft sind die Einflussmöglichkeiten nationaler Politik auf den deutschen

Aktienmarkt in der Breite mittlerweile gering“, kommentiert Huber das

Wahlergebnis.

Zu möglichen Profiteuren der neuen

Regierung zählt der Fondsmanager in erster Linie die grossen Versorger: "Die

Stromkonzerne werden voraussichtlich von einer möglichen Verlängerung der

Restlaufzeiten bei Atomkraftwerken profitieren.“ Für die Solarbranche sieht der

Fondsmanager hingegen zukünftig wirtschaftlich schwierigere Bedingungen, da die

FDP stärker auf eine Reduzierung der Subventionen in der Branche fokussiert sei.

Dies ändere jedoch nichts an der langfristig steigenden Bedeutung erneuerbarer

Energien. Zudem könnten die Privatisierungsbestrebungen der Liberalen im Bereich

des Krankenhaussektors grossen Klinikbetreibern wie der Rhön-Klinikum AG

Auftrieb geben. "In der Wirtschaftspolitik rechne ich damit, dass auch das Thema

Private Public Partnership wieder mehr Beachtung findet“, so Huber. Davon

könnten etwa beim Bau und Betrieb von Autobahnen grosse Baukonzerne profitieren.

Bei vielen Unternehmen geht der

Investmentexperte davon aus, dass sie nun notwendige Restrukturierungen, die sie

aufgrund der bevorstehenden Bundestagswahl zurückgestellt hatten, vornehmen

werden. "Unter der neuen Koalition von CDU und FDP werden es die Firmen hiermit

wohl etwas leichter haben“, vermutet Huber. (cw)

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