23.06.2017, 16:39 Uhr
Amundi schliesst die Integration von Pioneer Investments ab und gibt sich eine neue Organisationsstruktur.
Auch wenn der gestrige Wahlausgang
in Deutschland das favorisierte Ergebnis des Kapitalmarktes ist, werden die
neuen politischen Verhältnisse kurz- bis mittelfristig lediglich ausgewählten
Branchen Auftrieb geben.
Zu dieser Einschätzung kommt Karl Huber, der bei der
Fondsgesellschaft Pioneer Investments den Fonds Pioneer Investments German
Equity managt. "Aufgrund der starken globalen Verflechtungen der deutschen
Wirtschaft sind die Einflussmöglichkeiten nationaler Politik auf den deutschen
Aktienmarkt in der Breite mittlerweile gering, kommentiert Huber das
Wahlergebnis.
Zu möglichen Profiteuren der neuen
Regierung zählt der Fondsmanager in erster Linie die grossen Versorger: "Die
Stromkonzerne werden voraussichtlich von einer möglichen Verlängerung der
Restlaufzeiten bei Atomkraftwerken profitieren. Für die Solarbranche sieht der
Fondsmanager hingegen zukünftig wirtschaftlich schwierigere Bedingungen, da die
FDP stärker auf eine Reduzierung der Subventionen in der Branche fokussiert sei.
Dies ändere jedoch nichts an der langfristig steigenden Bedeutung erneuerbarer
Energien. Zudem könnten die Privatisierungsbestrebungen der Liberalen im Bereich
des Krankenhaussektors grossen Klinikbetreibern wie der Rhön-Klinikum AG
Auftrieb geben. "In der Wirtschaftspolitik rechne ich damit, dass auch das Thema
Private Public Partnership wieder mehr Beachtung findet, so Huber. Davon
könnten etwa beim Bau und Betrieb von Autobahnen grosse Baukonzerne profitieren.
Bei vielen Unternehmen geht der
Investmentexperte davon aus, dass sie nun notwendige Restrukturierungen, die sie
aufgrund der bevorstehenden Bundestagswahl zurückgestellt hatten, vornehmen
werden. "Unter der neuen Koalition von CDU und FDP werden es die Firmen hiermit
wohl etwas leichter haben, vermutet Huber. (cw)