23.06.2017, 16:39 Uhr
Amundi schliesst die Integration von Pioneer Investments ab und gibt sich eine neue Organisationsstruktur.
Nach Ansicht der Fondsgesellschaft Pioneer Investments wird die US-Wirtschaft trotz der aktuellen Konjunkturschwäche ihren moderaten Wachstumskurs fortsetzen.
Wenn es in der zweiten Jahreshälfte keine grösseren Störfeuer mehr gibt, sind in diesem Jahr noch immer knapp drei Prozent Wirtschaftswachstum in den USA möglich, erklärt Ken Taubes, US-Investmentchef bei Pioneer Investments. So würden die Anlageinvestitionen steigen und die US-Exporte sich sehr solide präsentieren. Auch gebe es einige positive Zeichen beim Binnenkonsum. Es gibt keinen Grund zur Euphorie, aber die US-Daten belegen ein beständiges, wenn auch langsames Wachstum, so Taubes weiter. Dass die wirtschaftliche Erholung mehr Zeit beanspruchen werde, als von vielen erhofft, lasse sich unter anderem auch an den jüngsten, wenig erfreulichen Arbeitsmarktdaten ablesen. Starke Gewinne als Wachstumstreiber Ein wesentlicher Wachstumstreiber bleiben die US-Unternehmen mit ihren starken Gewinnen, erläutert der Investmentexperte. Mittlerweile trügen nicht nur Kostensenkungen zu den Gewinnen bei, sondern auch steigende Umsätze. Positiv wirke in diesem Zusammenhang auch der schwache US-Dollar, der den US-Firmen das Exportgeschäft erleichtere und mittlerweile wieder Vorkrisen-Niveau erreicht habe.
Dennoch weist Taubes auch auf Risiken hin, die das globale Wirtschaftswachstum und damit auch das US-Wachstum beeinflussen könnten. Dabei sieht er die Hauptgefahr in steigenden Öl- und Rohstoffpreisen, die den Konsum verteuern sowie in einer zunehmenden Inflation. Als weniger gefährlich für das US-Wachstum bewertet Taubes die Krise in den Peripheriestaaten der Eurozone. Die Krise in den kleinen Euro-Staaten ändert kaum etwas an den Wachstumsaussichten in den USA, betont der Investmentexperte. Dazu sei die wirtschaftliche Bedeutung der betroffenen Länder zu gering. Entscheidend sei, dass die grossen EU-Handelspartner der USA sehr solide dastünden.
Reaktorunfall: mittelfrisitge Wachstumsauswirkungen
Mit Blick auf den Reaktorunfall in Japan sieht Taubes ebenfalls keine negativen mittelfristigen Wachstumsauswirkungen. Allerdings dürften die Produktionsausfälle zum Beispiel in der US-Automobilindustrie durch Lieferengpässe aus Japan das Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal etwas abschwächen. Diese Wirkung wird sich aber im weiteren Jahresverlauf wieder ausgleichen, erwartet Taubes.
Bei der Asset-Allokation sind Aktien für Taubes nach wie vor erste Wahl: Aktien bieten im langfristigen Vergleich der Renditen und des Kurs/Gewinn-Verhältnisses mehr Wert als Anleihen. Vor allem die grossen ausschüttenden US-Standardwerte seien derzeit ein attraktives Börsensegment.