23.06.2017, 16:39 Uhr
Amundi schliesst die Integration von Pioneer Investments ab und gibt sich eine neue Organisationsstruktur.
Das wirtschaftliche Umfeld in Russland verbessert sich zwar, Investoren sollten bei der Anlageregion Zentral- und Osteuropa aber weiterhin vorsichtig agieren, so die aktuelle Markteinschätzung von Pioneer Investmets.
Russland ist im aktuellen wirtschaftlichen Umfeld die attraktivste Anlageregion in Zentral- und Osteuropa. Zu dieser Einschätzung kommt die Fondsgesellschaft Pioneer Investments in einem aktuellen Marktkommentar. «In Russland dürfte die Abwertung des Rubels den russischen Rohstoffexporteuren helfen», erwartet Marcin Fiejka, Fondsmanager des Pioneer Funds Emerging Europe and Mediterranean Equity. Ausserdem sollten sich in Russland die Hilfsprogramme für strategisch wichtige Industrien wie etwa Wohnungsbau, Landwirtschaft und Einzelhandel positiv auswirken.
Die Stabilisierung des Ölpreises über der Marke von 60 US-Dollar/Barrel (1 Barrel = 159 Liter) dürfte nach Ansicht von Pioneer zudem die Haushaltslage entspannen. Besonders interessant bleibe der russische Öl- und Gas-Sektor: So habe die russische Regierung erlaubt, dass der heimische Gaspreis künftig steigen darf. Davon könnten unabhängige Gaskonzerne wie Novatek oder Lukoil profitieren.
Polens Situation bleibt nach Ansicht des Fondsmanagers schwierig. Einzelne positive Aspekte seien aber erkennbar: «Polens Wirtschaft ist stark von der Binnennachfrage getrieben und daher stabiler als die exportabhängigen Länder der Region», erklärt Fiejka. Gleichwohl blieben Risiken für die gesamte Region bestehen: «Die Gefahr geht von der Schwäche der Weltwirtschaft aus», so Fiejka. Hinzu kämen strukturelle Probleme in einzelnen Ländern wie beispielsweise in Ungarn oder der Ukraine. Nur langsam verbessere sich die Lage: Der IWF gehe mittlerweile davon aus, dass zur Refinanzierung der Auslandsschulden in Zentral- und Osteuropa nur noch 167 Milliarden US-Dollar anstatt der ursprünglich geschätzten 273 Milliarden US-Dollar benötigt werden.