23.06.2017, 16:39 Uhr
Amundi schliesst die Integration von Pioneer Investments ab und gibt sich eine neue Organisationsstruktur.
In den kommenden Monaten wird der Euro gegenüber dem US-Dollar aufwerten. Zu dieser Einschätzung kommt Andreas König, Fondsmanager des Pioneer Funds Absolute Return Currencies (LU0271663857) bei Pioneer Investments.
"Der Währungsmarkt wird sich langfristig den fundamentalen Daten zuwenden; und die sprechen klar für den Euro und gegen den US-Dollar", erklärt König. "Solange die FED bei ihrer Niedrigzinspolitik bleibt, wird sie gegenüber anderen Zentralbanken weiter an Boden verlieren und der Dollar unter Druck bleiben", so der Fondsmanager weiter. Notenbank-Chef Ben Bernanke habe jüngst deutlich gemacht, dass er nicht über baldige Zinserhöhungen nachdenke dafür seien der US-Arbeitsmarkt sowie das US-Wirtschaftswachstum nicht stabil genug. Mit Blick auf den zuletzt schwächer gewordenen Euro stellt König fest, dass es sich bei den jüngsten Kursverlusten um eine vorübergehende Phase handelt. Grund dafür sei die weiterhin ungelöste Schuldenfrage Griechenlands. Wobei er einen Austritt Griechenlands aus der Währungsunion für keine ernstzunehmende Option hält. "Wenn die EU-Finanzminister ihre weitere Strategie für die verschuldeten Euro-Länder festgelegt haben, wird der Euro wieder an Stärke gewinnen", zeigt sich der Fondsmanager zuversichtlich.
Beim britischen Pfund sieht der Währungsexperte die Gefahr einer weiteren Abwertung gegenüber dem Euro als gering an. Zwar stünde bei der Bank of England die Konjunkturbelebung stärker im Fokus als die Inflationsbekämpfung. "Allerdings wird die englische Zentralbank nicht dauerhaft zu Gunsten einer positiven wirtschaftlichen Entwicklung auf Zinserhöhungen verzichten", erwartet König. Dies hätten die Äusserungen im jüngsten Inflationsreport, wonach die zunehmende Preisspirale auch in Grossbritannien als Problem gesehen werde, deutlich gemacht. "Der Kurs des britischen Pfunds wird daher in eine Seitwärtsbewegung übergehen", prognostiziert König.
Als weiterhin attraktiv bewertet der Fondsmanager den chinesischen Yuan. China beobachte die Inflationsentwicklung sehr genau und reagiere mit den entsprechenden Massnahmen. "Nach Zinserhöhungen und Erhöhungen der Mindesteinlagen ist eine weitere Yuan-Aufwertung möglich", so König. Für den Yuan sei derzeit ein Preisanstieg von rund zwei Prozent über ein Jahr eingepreist. König rechnet jedoch mit bis zu vier Prozent auf Jahressicht. Allerdings sei kein einmaliger grosser Aufwertungsschritt zu erwarten, sondern eher eine langsame und kontinuierliche Aufwertung der Währung. Lediglich die Wachstumsdynamik könnte ein Risiko für dieses Szenario darstellen. "Sollte sich das wirtschaftliche Wachstum stärker als erwartet abschwächen, wird der Anstieg des Yuan ebenfalls geringer ausfallen", erwartet König.