In Zukunft mehr CO2-Regulierung

11.11.2009, 09:03 Uhr

Investoren werden künftig viel stärker ökologische Kriterien bei ihren Anlagen berücksichtigen müssen. Zu dieser Einschätzung kommt der Fondsmanager Christian Zimmermann, der bei der Fondsgesellschaft Pioneer Investments den Pioneer Funds Global Ecology verwaltet.

In den kommenden Jahren wird es mit grosser Sicherheit zu umfassenden regulierenden Eingriffen in der Wirtschaft kommen, um den Kohlendioxid-Ausstoss zu vermindern sagt Christian Zimmermann, der in seinem Portfolio rund 900 Millionen Euro managt. Vor allem kritische Branchen werden mit Auflagen zu rechnen haben, wie etwa die Automobilindustrie, die ab 2012 strenge CO2-Grenzwerte erfüllen muss, erklärt der Investmentexperte. Die Auflagen führen auch zu veränderten Kostenstrukturen in den Unternehmen. Es wird in Zukunft für jeden Investor wichtig sein, Unternehmen auch im Hinblick auf diese Kriterien genau anzuschauen und auf mögliche Risiken abzuklopfen.

Unternehmen sind sensitiv gegenüber ökologischen und nachhaltigen Themen

Von der bevorstehenden Weltklimakonferenz erwartet der Fondsmanager hingegen nicht, dass ihre Beschlüsse einen unmittelbaren Einfluss auf einzelne Unternehmen oder Branchen haben werden: Die Konferenz wird sicherlich nicht über die Aussichten einzelner Unternehmen entscheiden. Gleichwohl sei es wünschenswert, dass sich die Experten in Kopenhagen auf Rahmenbedingungen einigten. Ein quantitatives Ziel wie die Begrenzung des Temperaturanstiegs ist trotz aller Kritik sinnvoll, schon allein um später messen zu können, ob die daraus abgeleiteten Massnahmen erfolgreich waren. Ausserdem würde deutlich, welche Unternehmen sich in dieser Richtung positionierten und letztlich von dieser Entwicklung profitierten.

Doch schon jetzt sei klar erkennbar, dass viele Unternehmen sehr sensitiv gegenüber ökologischen und nachhaltigen Themen geworden seien. Mittlerweile steigen auch grosse Unternehmen in den Bereich grüne Technologien beziehungsweise Cleantech ein oder versuchen, sich durch Investitionen in erneuerbare Energien vor externen Risiken wie etwa steigenden Ölpreisen besser zu schützen, betont Zimmermann.

Und auch auf nationaler Ebene geschehe viel: Es gibt weltweit eine ganze Reihe von Programmen, die dem Klimawandel entgegen steuern sollen, beispielsweise die Fördermassnahmen für alternative Energien. Das eröffne Anlagechancen: Im Jahresverlauf hat Zimmermann in seinem Fondsportfolio besonders Solar-Investments aus China deutlich aufgestockt. Daneben favorisiert er Aktien von Unternehmen aus den Branchen Wind- und Wasserenergie sowie Recycling und Energieeffizienz. (kab)

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