23.06.2017, 16:39 Uhr
Amundi schliesst die Integration von Pioneer Investments ab und gibt sich eine neue Organisationsstruktur.
Pioneer Investments sieht gegenwärtig für High-Yield-Anlagen extrem interessante Chancen. Die Rekord-Spreads nehmen mehr als eine grosse Depression vorweg.
Von Mitte September bis Mitte November 2008 war die schlimmste kurzfristige Entwicklung an den Kreditmärkten mit Verlusten von US-High-Yield-Bonds von -23% und Emerging-Markets-High-Yields von -36%. US-High-Yields werden zurzeit noch zu 63 Dollar pro 100 Dollar Nominalwert gehandelt. Dadurch stiegen die Spreads gegenüber 10-Jahres-Treasuries in den USA auf 1700 Basispunkte und in Emerging Markets auf über 2500 Basispunkte. In den USA liegt das historische Mittel für Risikoaufschläge gegenüber Regierungsanleihen bei 300 Basispunkten. Das heisst, US-High-Yields handeln derzeit fünf Standardabweichungen über ihrem historischen Mittelwert. Das ist der höchste Wert aller Zeiten.
Diese Bewertung impliziert Kreditausfälle von über 17% in den nächsten Jahren. Gemäss Moody's lag aber die höchste Ausfallrate in der Geschichte während der grossen Depression nur in einem einzigen Jahr (1933) bei 15,4%. Im Durchschnitt der Jahre 1931 bis 1935 betrug die Ausfallrate 9%. Sogar wenn man von diesen Ausfallraten ausgehen würde, könnten Investoren mit High-Yield-Bonds in den nächsten 5 Jahren jährlich 12,2% Rendite erzielen, verglichen mit 3,8% auf Regierungsanleihen.
Während die Märkte ein Worst-Case-Szenario eingepreist haben, geht Pioneer Investments davon aus, dass die Ausfallraten in den nächsten 12 Monaten auf 8% steigen werden. In den vergangenen Rezessionen erreichten sie 10 bis 12%. Angesichts der heutigen relativ guten Eigenkapitalausstattung von High-Yield-Emittenten von 25 bis 30% sollten sie unter den historischen Durchschnittswerten bleiben. Dadurch ergeben sich heute ausgezeichnete Investitionsmöglichkeiten im High-Yield-Sektor.