Goldpreis derzeit kein Inflationsindikator

15.10.2009, 10:46 Uhr

Die Sorge vor einem Anstieg der Inflation in den Industriestaaten ist derzeit unbegründet. Zu dieser Einschätzung kommt Jürgen Rauhaus, Investmentchef Deutschland bei der Fondsgesellschaft Pioneer Investments.

„Wichtige Indikatoren geben immer noch Entwarnung: Der Preisanstieg von Konsumgütern liegt annähernd bei Null“, erklärt Rauhaus. Auch sei der jüngste Anstieg des Goldpreises auf mehr als 1.000 US-Dollar pro Unze kein Indiz für allgemeine Geldentwertung. „Der Preisanstieg lässt sich vielmehr als Zeichen dafür deuten, dass sich die Investoren vor unterschiedlichen, auch geopolitischen Risiken schützen wollen“. Die jüngsten Entwicklungen am Markt untermauern laut Rauhaus diese Einschätzung: „Die Renditen von Staatsanleihen steigen nicht weiter an, in der Euro-Zone liegen sie derzeit zwischen ihren Tiefständen vom Jahresanfang und den Niveaus im Juni, als der Optimismus angesichts der wirtschaftlichen Erholung einen Höchststand erreicht hat.“

Mit Blick auf die Zinspolitik der Notenbanken erwartet Rauhaus kein baldiges Ende der geldpolitischen Unterstützungsmassnahmen. „Gerade die USA scheinen keine Eile zu haben, diese Massnahmen ad acta zu legen“. Das Festhalten an der expansiven Geldpolitik gebe nicht zwingend Anlass zur Besorgnis: In einem Szenario, in dem die Konsumausgaben ungewiss blieben, könnte auch die Inflation unter Kontrolle bleiben. „Ich erwarte nicht, dass die Verbraucher rasch wieder zu ihrem Konsumverhalten zurückkehren, dass sie vor die Krise gezeigt haben“, betont Rauhaus. (mak)

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