23.06.2017, 16:39 Uhr
Amundi schliesst die Integration von Pioneer Investments ab und gibt sich eine neue Organisationsstruktur.
Trotz der Kursrückschläge in den vergangenen Tagen bleiben Aktien deutscher Unternehmen auch über das laufende Jahr hinaus eine der attraktivsten Anlageklassen. Zu dieser Einschätzung kommt Karl Huber, Manager des Pioneer Investments German Equity Fonds.
Wir gehen davon aus, dass sich die Ertragssituation deutscher Firmen auch in den kommenden zwei Jahren positiv entwickeln wird. Hauptgründe hierfür seien die hohe Nachfrage aus den Schwellenländern sowie die niedrigen Finanzierungskosten aufgrund der vergleichsweise stabilen finanziellen Situation Deutschlands. So komme dem deutschen Aktienmarkt auch das grosse Interesse internationaler Investoren zugute. Innerhalb Europas gilt Deutschland mehr denn je als ein Hort finanzieller Stabilität. Ein Aspekt, der für Grossanleger seit Ausbruch der Schuldenkrise eine immer grössere Rolle spielt, kommentiert der Fondsmanager. Daneben schätzten viele Anleger die Möglichkeit mit einem Investment in exportstarke deutsche Firmen auch vom Boom in den Schwellenländern zu profitieren ohne dabei die Risiken eines Direktinvestments in den Emerging Markets eingehen zu müssen. Insgesamt präsentiere sich die deutsche Wirtschaft trotz einer Verlangsamung des Wachstums weiterhin in guter Verfassung. Dies zeigten auch die jüngst veröffentlichten Daten zur Entwicklung der Industrieproduktion, die gute Situation am Arbeitsmarkt sowie die positive Entwicklung des ifo-Geschäftsklimaindex. Deutschlands Wirtschaft bleibt allen Widrigkeiten zum Trotz auf Wachstumskurs, erläutert Huber.
Den Automobilsektor bewertet der Investmentexperte ungeachtet eines sehr starken ersten Halbjahres weiterhin positiv: Autoaktien sind nach wie vor attraktiv. Besonders die Hersteller in der Premiumklasse verdienen aufgrund der hohen Nachfrage aus den asiatischen Schwellenländern sehr gut. Daher hat Huber den Sektor in seinem Portfolio übergewichtet und die Kursrückschläge der vergangenen Tage für Zukäufe genutzt. Insgesamt hat er in seinem Fonds jüngst wieder stärker auf zyklische Werte gesetzt, darunter auf den Sportartikelhersteller adidas und den Technologiekonzern Infineon. Dabei sei entscheidend, dass die ausgewählten Firmen direkt oder indirekt von der starken Wirtschaft in den Emerging Markets profitieren. Zudem bleibt er für Industriewerte, allen voran die Maschinebauindustrie, positiv gestimmt. Da sich der wirtschaftliche Aufschwung robust zeigt, investieren viele Firmen in ihre Produktion, um ihre starke Wettbewerbssituation zu erhalten, erläutert der Fondsmanager.
Damit sich der deutsche Aktienmarkt auch in der zweiten Jahreshälfte positiv entwickelt, ist nach Hubers Auffassung eine baldige politische Lösung der Schuldenproblematik in einigen europäischen Ländern von zentraler Bedeutung. Hier sei Eile geboten, wie die aktuelle Entwicklung im Zusammenhang mit Italien zeige. Zudem sei entscheidend, dass sich die grossen Schwellenländer weiterhin positiv entwickeln, um den deutschen Export auf einem hohen Niveau zu halten.