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Beruhigung am Devisenmarkt möglich

Andreas König, Fondsmanager des Pioneer Funds – Absolute Return Currencies
Andreas König, Fondsmanager des Pioneer Funds – Absolute Return Currencies

Nach Einschätzung von Andreas König, Fondsmanager des Pioneer Funds – Absolute Return Currencies könnte sich die Situation an den Währungsmärkten in den kommenden Monaten entspannen.

20.09.2011, 18:39 Uhr

Redaktion: hes

Zwar werde die Marktunsicherheit andauern und die Volatilität hoch bleiben, weil die aktuellen Finanzmarktprobleme noch lange nicht gelöst seien. Dennoch hält König eine Beruhigung am Markt für gut möglich, da die nächste Tranche an Griechenland ausbezahlt werden dürfte, die USA weitere Massnahmen für eine lockere Geldpolitik bekannt geben wird und auch die europäische Politik ihre Anstrengungen erhöht, um die Schuldenprobleme in den Griff zu bekommen. "Im Idealfall könnte dies zu einem positiven Jahresende führen: Auf der Währungsseite würde das bedeuten, dass der EUR/USD-Wechselkurs sich wieder in Richtung über 1,40 entwickelt, dass Kanadischer Dollar und die Kronenwährungen aufwerten und der Yen abwertet.“

Kronen-Währungen als sicherer Hafen kaum geeignet
Als erfolgreich bezeichnet König die Massnahme der Schweizerischen Nationalbank, eine Untergrenze für den EUR/CHF-Kurs festzulegen. „Damit haben die Schweizer schlagartig den Druck von ihrer Währung genommen“, sagt der Fondsmanager. Mit der Wechselkursgrenze des Franken zum Euro sei die Schweizer Währung als sicherer Hafen weniger attraktiv. Der Währungsexperte ist davon überzeugt, dass die Schweizerische Nationalbank diese Grenze auf absehbare Zeit erfolgreich verteidigen kann. Als andere sichere Häfen werden häufig Australischer Dollar, Schwedische und Norwegische Krone gehandelt. „Doch das ist ein Missverständnis“, sagt König, „nur unter dem Aspekt ‚Sicherer Hafen‘ funktionieren diese Währungen nicht, weil die jeweiligen Währungsmärkte entweder zu klein sind und keine grossen Kapitalströme aufnehmen können oder bei Marktturbulenzen eher negativ regieren.“ Dennoch seien diese Währungen aus fundamentaler Sicht attraktive Investments und deshalb sinnvolle Portfoliobestandteile. Wenn die Angst an den Märkten umgehe, bieten sich laut König immer noch Gold und US-Dollar an, denn trotz aller Schwierigkeiten in Amerika bleibe die US-Währung immer noch die wichtigste und liquideste Reservewährung der Welt.

Dass der chinesische Yuan diese Funktion in den kommenden Jahren vom US-Dollar übernehmen werde, glaubt König nicht. „Kurzfristig wird der Yuan dem US-Dollar als Reservewährung nicht gefährlich werden, mittel- und langfristig jedoch eine sehr wichtige und wesentlich grössere Rolle als bisher am internationalen Währungsmarkt spielen“. Vor diesem Hintergrund ist König gegenüber dem Yuan positiv eingestellt. Der Experte rechnet mit einem langsamen Anpassungsprozess und keiner schlagartigen Aufwertung. „China wird seine überlegte und vorsichtige Art der Anpassung und Modernisierung ihres Währungs- und Wechselkurssystems beibehalten“, erwartet König.

Künstliche Eingriffe führen zu Maktverzerrungen
Der Wettlauf um die schwächste Währung zur Ankurbelung der Exporte ist nach Ansicht von König längst in vollem Gange. Er wird mit unterschiedlichen Massnahmen und in unterschiedlicher Intensität durchgeführt. Da aber immer eine Währung gegen eine andere gehandelt wird ist es faktisch nicht möglich, dass alle Währungen gleichzeitig abwerten. Insofern sind diese Anstrengungen letztlich vergeblich und führen lediglich zu Kosten und Marktverzerrungen. Dennoch könnten sich einige Staaten kurzfristig vorübergehend Vorteile verschaffen. „Derzeit wird der Foreign-Exchange-Markt von vielen Seiten manipuliert“, betont König. Die Massnahmen der Schweizerischen Nationalbank, die Devisenmarktinterventionen verschiedener Staaten oder die leichte Geldpolitik der USA seien nur einige Bespiele. Grundsätzlich verfälschten künstliche Eingriffe die normale Entwicklung an den Märkten und erschwerten Prognosen und Investments. „Mittelfristig bilden sich aus den Eingriffen aber Abnormalitäten, die sich als Anlagemöglichkeiten nutzen lassen“, sagt der Fondsmanager.

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