23.06.2017, 16:39 Uhr
Amundi schliesst die Integration von Pioneer Investments ab und gibt sich eine neue Organisationsstruktur.
Türkische Unternehmen sind heute in Nordafrika aktiv und verfügen über wertvolle Marktkenntnisse in der Region, sagt Marcin Fiejka, Manager des Pioneer Funds Emerging Europe and Mediterranean Equity.
Nach dem Sturz der totalitären Regime verfügt Nordafrika über langfristig hervorragende wirtschaftliche Perspektiven. Zu dieser Einschätzung kommt der Fondsmanager von Pioneer: In Nordafrika beginnt eine neue Ära, die vergleichbar ist mit der Entwicklung in Osteuropa in den neunziger Jahren, sagt Fiejka. Daher wollen wir unser Engagement in der Region in den kommenden Jahren ausbauen.
Anfänglich seien besonders Unternehmen, die Bauvorhaben und Infrastrukturprojekte umsetzen, attraktiv. Zudem sind laut Fiejka vor allem türkische Unternehmen interessant, die bereits heute in Nordafrika aktiv sind: Sie bieten Investoren die vorerst sicherste Möglichkeit, in der Region Erstinvestitionen zu tätigen. Die Unternehmen verfügen über wertvolle Marktkenntnisse und können die Anlagechancen und -risiken dort am besten bewerten, so Fiejka.
Doch nicht nur die Chancen in Nordafrika machen türkische Unternehmen interessant. Auf lange Sicht sprechen sowohl die positive demografische Entwicklung als auch die wachsende Bedeutung des Landes als regionale Macht für Investments in der Türkei, erklärt Fiejka, der mit rund 12 Prozent seines Portfolios in dem Land engagiert ist.
Massnamen der türkischen Zentralbank wirken
Die Sorge, dass der zum Teil kreditfinanzierte Binnenkonsum zur Gefahr für die Wirtschaft werden könnte, teilt Fiejka nur bedingt. Die türkische Zentralbank verfolge diese Entwicklung sehr genau und habe unter anderem die Mindesteinlage-Anforderungen für die Banken verschärft. Diese Massnahmen beginnen nun zu wirken, betont Fiejka. Das Risiko einer wirtschaftlichen Überhitzung in der Türkei bewertet er vor dem Hintergrund des abgeschwächten Weltwirtschaftwachstums als ebenfalls gering. Kurzfristig könne sich allerdings auch der türkische Aktienmarkt der Risikoaversion der Anleger und der hohen Volatilität nicht entziehen.
An der russischen Börse beeinflussten politische Entwicklungen das Marktgeschehen stark. Die Regierung in Moskau verfolge eine solide Finanzpolitik und auch der Haushalt dürfte in diesem Jahr ausgeglichen sein, erwartet Fiejka, der 63 Prozent des Fondsvermögens in russische Aktien angelegt hat. Der Binnenkonsum bleibe voraussichtlich weiterhin Treiber für die Wirtschaft im Vorfeld der Duma- und Präsidentschaftswahlen könnte der Konsum aufgrund von Wahlgeschenken sogar noch positiv überraschen. Mit Blick auf die Ölindustrie und die kapitalintensive Ölförderung bewertet der Fondsmanager die geplanten Steuererleichterungen für den Ölsektor als Schritt in die richtige Richtung: Die meisten russischen Ölfirmen benötigen die Steuersenkungen, um weiterhin profitabel Öl fördern zu können. Allerdings seien weitere steuerliche Massnahmen erforderlich, damit die Firmen auch einen entsprechenden Return on Investment bei neuen Fördervorhaben erzielen können.
Insgesamt verwaltet Marcin Fiejka im Pioneer Funds Emerging Europe and Mediterranean Equity (LU0119336021) rund 915 Millionen Euro. Morningstar bewertet den Aktienfonds, der 2000 aufgelegt wurde, mit vier Sternen.