09.07.2024, 10:27 Uhr
Pictet Alternative Advisors, die auf alternative Anlagen spezialisierte Sparte der Pictet-Gruppe, hat den britischen IT-Dienstleister Technology Services Group (TSG) übernommen.
Im Januar 1988 publizierte Pictet erstmals die Langfriststudie (1926-2011), bei welcher die Performance von Schweizer Aktien seit Ende 1925 mit derjenigen von Schweizerfranken-Obligationen verglichen wird.
Das abgelaufene Jahr hat nicht nur im Nahen Osten sowie in Nordafrika zu weitreichenden Veränderungen in grossen Teilen der Gesellschaft geführt. Die tragische Nuklearkatastrophe in Japan hat in ganz Europa zu einem Umdenken in der Energiepolitik geführt. Deutschland setzt zurzeit den Ausstieg aus der Atomenergie um, und in fast allen anderen Ländern Europas wie beispielsweise auch in der Schweiz werden Atomkraftwerke Stresstests unterzogen. Gleichzeitig hat sich die Verschuldungskrise in Europa weiter verschärft, und ein Ende ist noch gar nicht in Sicht.
Darüber hinaus hatten die Vereinigten Staaten von Amerika im Verlauf des Sommers eine Herabstufung ihrer Bonität hinnehmen müssen, und auch in Europa hat eine Reihe von Staaten mit niedrigeren Ratings zu kämpfen. Der Schweizer Franken war, neben dem Gold, eine der am stärksten nachgefragten Fluchtwährungen internationaler Anleger. Dies hat im Herbst zu der wohlbekannten Intervention der Nationalbank geführt.
Leichter Gewinn mit Obligationen-Portfolio
Vor diesem Hintergrund verwundert es nicht, dass das abgelaufene Jahr für viele Investoren zumindest gefühlt eines der schlechtesten der vergangenen Jahre war: Der Schweizer Aktienmarkt hat im vergangenen Jahr einen Verlust von 7.7 Prozent aufgewiesen. Angesichts der negativen Teuerungsrate resultierte hieraus ein Realverlust von 7.1 Prozent. Massive Zinssenkungen auf der anderen Seite haben den Schweizer Obligationen einen Kurzgewinn von 7.1 Prozent beschert (real: 7.8 Prozent). Anleger mit einem gemischten Portfolio, welches überwiegend in Obligationen investiert war, konnten das Jahr mit einem leichten Gewinn abschliessen.
Wie die Studie der Genfer Privatbank Pictet & Cie über die Performance von Aktien und Obligationen in der Schweiz jedoch zeigt, handelt es sich bei dem abgelaufenen Jahr aber noch lange nicht um eines der schlechtesten der vergangenen zehn Jahre: In 2002 gab der Schweizer Aktienmarkt um knapp 26 Prozent nach, und 2008 war das bislang schlechteste Jahr für Aktien in den 86 Jahren, während denen Pictet & Cie die Performance des inländischen Marktes analysiert.
Über die letzten zehn Jahre konnte mit Aktien zwar eine positive Performance von durchschnittlich zwei Prozent pro Jahr erzielt werden; Obligationen hatten im gleichen Zeitraum aber eine Performance von durchschnittlich 4.3 Prozent pro Jahr aufgewiesen und das bei deutlich geringeren Schwankungen der Erträge: Die als Standardabweichung gemessene Volatilität des Aktienmarktes war fast siebenmal so hoch, wie die des Obligationenmarktes (22.3% gegenüber 3.4%).
Starke Schwankungen erwartet
Das vor uns liegende Jahr wird wohl zu einem grossen Teil von den politischen Antworten auf die Verschuldungssituation in Europa und den USA bestimmt werden. Die Märkte werden daher nicht nur starken Schwankungen unterworfen sein, sondern die Korrelation der wichtigsten Anlageklassen dürfte auch in 2012 auf einem relativ hohen Niveau bleiben. Die Anleger und ihre Vermögensberater stehen damit vor der grossen Herausforderung, einerseits das investierte Kapital zu sichern und andererseits laufendes Einkommen zu erzielen. Für diese beiden Ziele gelten je nach Anleger aber unterschiedliche Entscheidungshorizonte.
Mehr denn je zeigt sich daher die Notwendigkeit, eine umfassende Analyse des eigenen Risikoprofils durchzuführen und darauf aufbauend zwischen der langfristigen Anlagestrategie, der mittelfristigen Anlagepolitik und kurzfristigen taktischen Massnahmen zu differenzieren. Ein dogmatisches Festhalten an einer einmal definierten Anlagestrategie ist im aktuellen Marktumfeld ebenso wenig zielführend, wie das von Unsicherheit oder Panik getriebene Umschichten von grossen Portfoliopositionen.
Die Schlussfolgerungen der Originalstudie sind klar. Über eine längere Anlageperiode betrachtet dürfte die Rendite eines gut diversifizierten Aktienportfolios sowohl nominal wie auch real über derjenigen eines Obligationenportfolios liegen.
Die Originaluntersuchung wird jedes Jahr aktualisiert.
Hier finden Sie die Aktualisierung: Die Performance von Aktien und Obligationen in der Schweiz (1926-2011).
Hier finden Sie die empirische Untersuchung: Die Performance von Aktien und Obligationen in der Schweiz