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Nordea: «Engagement ist entscheidend für echte Veränderungen»

Alexandra Christiansen, Portfoliomanagerin der Nordea Global Climate Engagement Strategie. (Bild pd)
Alexandra Christiansen, Portfoliomanagerin der Nordea Global Climate Engagement Strategie. (Bild pd)

Das Klimabewusstsein unter Anlegerinnen und Anleger hat sich in den letzten Jahren intensiviert. «Als Folge davon haben wir eine erhebliche Abwanderung von Investoren aus stark emittierenden Unternehmen erlebt. Wir glauben Engagement – nicht Vermeidung – ist entscheidend für echte Veränderungen bei Emissionen», schreibt Alexandra Christiansen, Portfoliomanagerin der Nordea Global Climate Engagement Strategie.

17.05.2023, 19:06 Uhr
Nachhaltigkeit

Redaktion: sw

Das Klimabewusstsein unter Anlegerinnen und Anleger hat sich in den letzten Jahren intensiviert. «Als Folge davon haben wir eine erhebliche Abwanderung von Investoren aus stark emittierenden Unternehmen erlebt. Wir glauben Engagement – nicht Vermeidung – ist entscheidend für echte Veränderungen bei Emissionen», schreibt Alexandra Christiansen, Portfoliomanagerin der Nordea Global Climate Engagement Strategie.

«Während wir uns auf den Weg hin zu einer grüneren Welt begeben, gibt es immer noch zahlreiche Unternehmen, die beim Übergang als Nachzügler wahrgenommen werden. Das ist insbesondere bei den derzeitigen starken Emittenten der Fall, von denen viele für einen grossen Teil des globalen Umweltproblems verantwortlich sind», heisst es im jüngsten Bericht von Nordea.

Aber – ob es uns gefalle oder nicht – viele dieser starken Emittenten würden eine entscheidende Rolle beim Übergang zu einer nachhaltigeren Zukunft spielen. Daher sei es für Anlegerinnen und Anleger wichtig, sich mit diesen weniger beliebten Unternehmen zu beschäftigen. «Während es immer Unternehmen geben wird, die vermieden werden müssen – nämlich solche, die eine vollständige Neuerfindung des Geschäftsmodells benötigen – gibt es viele, die in der kohlenstoffarmen Zukunft immer noch relevant sein werden, aber ihren Übergang in die richtige Richtung besser unter Beweis stellen und dokumentieren müssen.

In dem Bemühen, Veränderungen in der realen Welt herbeizuführen, sind wir seit der Einführung unserer Climate Engagement Strategie im April letzten Jahres zahlreiche Engagements mit heutigen grossen Emittenten eingegangen. Nachfolgend stellen wir drei Beispiele unserer Interaktionen vor.»

Ashland

Ashland hat sich von einem diversifizierten Chemieunternehmen zu einem verbraucherorientierten Anbieter von Spezialzusätzen und Zutaten entwickelt, das gut auf nachhaltige Trends ausgerichtet ist. Während es in der Vergangenheit in Bezug auf die Rendite hinter seinen Wettbewerbern zurückgeblieben ist, hat der Markt die Bemühungen der Gruppe auf seinem Übergang zu nachhaltiger Chemie noch nicht belohnt.

Das Ziel unseres Engagements war es, Ashland dabei zu unterstützen, den Markt von der Entwicklung seines Portfolios in den letzten Jahren zu überzeugen. Daneben wollten wir Ashland dabei helfen, eine klarere strategische Ausrichtung voranzutreiben, während es seinen Weg zu einem nachhaltigeren Produktangebot beschleunigt. Wir glauben, dass dies zu verbesserten Fundamentaldaten und einer angemesseneren Bewertung des Unternehmens führen wird, während das sich ändernde Produktangebot auch damit verbundene Vorteile für die Umwelt bringen wird.

Wir haben seit der Auflegung unserer Climate Engagement-Strategie im vergangenen Jahr fünf Treffen mit Ashland abgehalten, darunter auch mit dem CEO und CFO. Wir haben das Unternehmen ermutigt, sicherzustellen, dass Nachhaltigkeit ein zentraler Aspekt seiner Strategie ist – in Bezug auf Wissen, Transparenz und Ziele. Wir waren ermutigt, dass Ashland die FSC-Zertifizierung für Materialien auf Zellulosebasis erhalten hat, und freuen uns auf den Ausbau der Zusammenarbeit, um die Unternehmensbewertung weiter zu verbessern und zusätzlichen Nutzen für die Umwelt zu erschliessen.

Hawaiian Electric Industries

Hawaiian Electric Industries (HEI) ist der grösste Stromversorger im US-Pazifikstaat. Das Unternehmen und seine Tochtergesellschaften versorgen 95 Prozent der 1,4 Millionen Einwohner Hawaiis auf den Inseln Oahu, Maui, Hawaii Island, Lanai und Molokai. Im Jahr 2017 verabschiedete der Bundesstaat Hawaii einen Fahrplan, um bis 2040 100 Prozent der Elektrizität aus erneuerbaren Quellen zu beziehen.

Unser anfängliches Engagement konzentrierte sich auf die Beschleunigung des Solarausbaus, was aufgrund der günstigen Bedingungen für Sonnenenergie in der Region auch wirtschaftlich sinnvoll war. Später drängten wir auch auf eine Auffrischung des Vorstands, um Mitglieder mit Erfahrung in den Bereichen Nachhaltigkeit und Versorgung aufzunehmen, die wir als besser qualifiziert ansehen, um die Transformation des Energiemix voranzutreiben. Wir haben auch mit der HEI an ihrer Berichterstattung an die Task Force on Climate Related Financial Disclosures gearbeitet.

In jüngerer Zeit haben wir das Unternehmen ermutigt, Emissionsreduktionsziele in Bezug auf die Kohlenstoffintensität zu veröffentlichen, um die Effekte des Wirtschaftswachstums mitzuberücksichtigen, und zudem die Genehmigung der Science-Based Target Initiative zu beantragen. HEI hat sich nun offiziell dazu verpflichtet, von der SBTi genehmigte kurzfristige und langfristige Netto-Null-Ziele anzustreben. Ausserdem wird das Netto-Null-Ziel von HEI jetzt von der Transition Pathway Initiative anerkannt, die unserer Meinung nach dazu beitragen wird, die positive Dekarbonisierungsstrategie des Unternehmens weiter voranzutreiben und sichtbarer zu machen.

Xcel Energy

Mit etwa 45 Millionen Tonnen direkten CO2-Emissionen ist der US-Versorgungskonzern Xcel Energy ein bedeutender US-Stromversorger und gehört zu den 30 grössten Emittenten von Treibhausgasen weltweit. Da das Unternehmen derzeit Kohlekraftwerke besitzt und betreibt, wird Xcel von ESG-bewussten Investoren oft automatisch übersehen – oder gar ausgeschlossen –, obwohl es der erste grosse US-Versorger war, der sich bereits 2018 Netto-Null-Emissionsziele gesetzt hat.

Obwohl Xcel immer noch Teil des Klimaproblems ist, konnten wir bereits Zeuge einer schnellen Dekarbonisierung des Unternehmens werden. Die Kohlestromproduktion ist von fast 56 Prozent der Gesamterzeugung im Jahr 2005 auf 25 Prozent im Jahr 2021 gesunken – während der Anteil der erneuerbaren Energien im gleichen Zeitraum von etwa 9 Prozent auf 36 Prozent gestiegen ist. Wir befinden uns zu Klimathemen seit 2019 im Engagement mit Xcel – individuell und über die Initiative Climate Action 100+. Im Laufe dieses Engagements hat Xcel seine klimabezogene Berichterstattung erheblich gestärkt und die Vergütung von Führungskräften mit Emissionsreduktionszielen verknüpft. Darüber hinaus hat das Unternehmen kürzlich behördliche Genehmigungen für die Stilllegung von Kohlekraftwerken beantragt, was bedeutet, dass es bis 2030 oder früher die vollständige Stilllegung aller verbleibenden Kohlekraftwerke abschliessen wird.

Angesichts des Bestrebens von Xcel, bis 2030 Netto-Null-Methanemissionen zu erreichen, haben wir unser Engagement kürzlich auf dieses potente Treibhausgas konzentriert, das zu etwa 25 Prozent zur globalen Erwärmung beiträgt, und den CEO und das Managementteam von Xcel aufgefordert, sich in naher Zukunft der Oil and Gas Methane Partnership 2.0 anzuschliessen (OGMP 2.0). Bis heute haben sich mehr als 100 Unternehmen verpflichtet, Methanemissionen durch dieses transparente, wissenschaftlich fundierte und weltweit standardisierte Protokoll zu messen und zu melden.

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