15.08.2022, 14:07 Uhr
Die Inflationsrate ist in den USA im Juli von 9.1% stärker als erwartet auf 8.5% gesunken. Die Finanzmärkte haben auf diesen Rückgang fast schon euphorisch reagiert. Bis sich die Inflation indes deutlicher...
Globale Ziele wie die Sustainable Development Goals und das Pariser Abkommen sind für Investoren wichtiger denn je, wie der jüngste Bericht von NN Investment Partners über die Wirkung der Impact-Strategien für 2021 zeigt. Bei der Transparenz der Berichterstattung gebe es aber noch Luft nach oben.
Laut dem Impact Equity Report 2021 von NN Investment Partners (NN IP) stellen Impact-Equity-Strategien eine historische Chance für Investoren dar, die jährliche Finanzierungslücke von 2,3 Bio. Euro für die Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) zu schliessen. Impact-Equity-Investitionen zielen darauf ab, eine finanzielle Rendite zu erzielen und gleichzeitig einen positiven und vor allem messbaren Einfluss auf Umwelt und Gesellschaft zu haben. Für 2021 hat NN IP laut eigenen Angaben wichtige Performance-Indikatoren für den Impact der einzelnen Unternehmen gesammelt und analysiert, um diesen in zweierlei Hinsicht genau darzustellen: relativ zum gesamten Fondsvermögen und berechnet pro investierter Million Euro.
Marina Iodice, Senior Portfolio Manager für Impact Investing bei NN IP, kommentiert: "Impact-Equity-Strategien gewinnen stark an Dynamik, da Asset Owner und Institutionen – vor allem Family Offices und Pensionsfonds – ihre Allokationen weiter erhöhen. Unterstützt wird dies durch staatliche Programme für nachhaltige Entwicklung, die öffentliche Mittel in nachhaltige Strategien lenken, sowie durch den europäischen Green Deal und andere Programme, die Privatkapital zur Nachahmung anregen."
Die jährliche Umfrage des Global Impact Investing Network (GIIN) zu Impact-Investments 2020 ergab, dass 60% der Investoren den Beitrag zu einer globalen Initiative wie den SDGs als eine "sehr wichtige Motivation" für Impact-Investments ansehen. Auch der Aktionärsaktivismus trage zum wachsenden Interesse an dieser Anlageklasse bei, da Investoren Unternehmen in die Pflicht nehmen und Massnahmen zu wichtigen Themen wie der Reduzierung von Treibhausgasemissionen und der Verbesserung des Lebensstandards fordern.
Die Pandemie habe das Bewusstsein für soziale Probleme geschärft, zu deren Lösung höhere Investitionen erforderlich seien. Neben der Zunahme von Umwelt- und Klimafonds habe sich die Anlegernachfrage dahingehend entwickelt, dass sie sich auch auf soziale Themen wie die wachsende Ungleichheit, das Management der Lieferketten und die Unterstützung von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) richtet.
Die auf Gesundheit und Wohlbefinden ausgerichtete Investmentstrategie von NN IP hatte 2021 laut eigenen Angaben deutliche messbare Ergebnisse in diesem Bereich: 715'000 Menschen wurden mit nahrhaften Nahrungsmitteln versorgt. Gesundheitsleistungen in Höhe von 1,5 Mio. Euro wurden an Menschen in Entwicklungsländern gezahlt, und 574'000 Personen wurden in unterversorgten Märkten mit grundlegender Infrastruktur ausgestattet. 46'200 Corona-Tests wurden geliefert, um die Auswirkungen der Pandemie zu begrenzen, und 821'000 innovative Diagnosetests für andere Krankheiten wurden ebenfalls bereitgestellt.
Iodice weiter: "Wir haben eine steigende Nachfrage nach Fonds mit sozialer Ausrichtung festgestellt, denn Anleger fordern einen differenzierteren Ansatz für ESG-Investments. Corona hat die zunehmende Ungleichheit in der Gesellschaft, Schwachstellen in den Lieferketten und zahlreiche andere grosse Probleme aufgezeigt. Die öffentliche Nachfrage nach wirksamen Problemlösungen wird zu einem Kapitalfluss in ergebnisorientierte Fonds führen."
Der Impact Equity Report von NN IP zeige auch, dass die Transparenz der Berichterstattung zwar zugenommen hat, es aber noch Luft nach oben gebe. Da das derzeitige Offenlegungsniveau oft niedrig oder gar nicht vorhanden sei, müsse gewährleistet werden, dass die relativ hohen Standards der Klimaberichterstattung auch für Fonds gelten, die sich auf soziale Themen konzentrieren.
Vorschriften wie eine EU-Sozialtaxonomie, die derzeit diskutiert wird, sollen die Messlatte für die Offenlegung der Unternehmensperformance in Bezug auf ESG-Themen generell höher legen und zu nachhaltigerem Verhalten anregen, hält NN Investment Partners fest. Auch wenn es einige Zeit dauern werde, bis diese Vorschriften in Kraft treten, nehme die Arbeit bereits jetzt Fahrt auf.