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Schweiz bleibt bei Altersvorsorge auf Platz zwei

Bild: Pixabay
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Die erneute Top-Position der Schweiz zeigt, dass sie erfolgreich mit einer Reihe von Faktoren, die zur Altersvorsorge beitragen, umgehen kann. Im Umweltindikator rangiert sie sogar auf dem ersten Platz.

19.07.2017, 14:52 Uhr
Nachhaltigkeit | Vorsorge

Redaktion: mab

Die Schweiz positioniert sich bei der Altersvorsorge erneut auf weltweiter Ebene unter den Top-Performern. Dies geht aus dem von Natixis Global Asset Management veröffentlichten Global Retirement Index 2017 hervor. Nachdem die Schweiz 2014 und 2015 zwei Mal in Folge den ersten Platz belegt hatte, rangiert sie 2017 hinter Norwegen auf Position zwei. Darüber hinaus sind die Schweiz und Norwegen die einzigen Länder, die auch in allen Subindizes eine Top-Ten-Position erreichen. Dies zeigt, dass die Schweiz erfolgreich mit einer Reihe von Faktoren, die zur Altersvorsorge beitragen, umgehen kann.

Der Natixis Global Retirement Index (GRI) wird dieses Jahr zum fünften Mal aufgestellt und bietet einen Vergleich darüber, welche Länder den Bedarf ihrer Rentner am besten erfüllen. Hierzu werden 18 Performanceindikatoren zugrunde gelegt, die zu vier thematischen Subindizes gruppiert werden: Gesundheit, Lebensqualität, Finanzen während des Pensionszeitraums und materielles Wohlergehen. Auf diese Weise werden die Best Practices der öffentlichen Finanzpolitik, Fiskalpolitik und Rentenpolitik in 43 Ländern der Welt bewertet.

Eine sichere Rente setzt das gemeinsame Engagement von Politik, Arbeitgebern und Beschäftigten voraus. Im der heutigen Niedrigzinsumfeld und in Anbetracht des demografischen Trends auf der Welt fällt der Anteil, den die Politik am Wohlergehen der Rentner tragen kann, immer begrenzter aus, und die Beschäftigten stellen immer mehr fest, dass sie einen grösseren Beitrag zum Aufbau ihres Rentenkapitals leisten müssen:

"Die Gleichung für die Schweiz ist recht einfach: Die Rentner werden von weniger Arbeitnehmern unterstützt. Diesen Trend beobachten wir auch auf internationaler Ebene", so Timo H. Paul, der bei Natixis Global Asset Management dem Bereich Deutschschweiz vorsteht. "Auf diesen Trend müssen wir achten, denn immer mehr Schweizer gehen in Pension, und für ihre Unterstützung werden die Staatsausgaben erhöht. Wenn der gewünschte Lebensstandard während des Pensionszeitraums gewährleistet werden soll, muss letztendlich jeder von uns mehr Verantwortung übernehmen und Geld für die Rente sparen."

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Die Schweiz erreicht im Ranking für 2017 mit einem unveränderten Ergebnis von 84 Prozent erneut den zweiten Platz.

Die Lebensqualität bleibt auf höchstem Niveau, das Gesundheitssystem ist herausragend, und das Land engagiert sich auch weiterhin dafür, zu den führenden Volkswirtschaften der Welt zu zählen.

Im Subindex für materielles Wohlergehen hat sich die Schweiz auf den dritten Platz verbessert. Sie positioniert sich sowohl beim Einkommen pro Kopf als auch bei der Beschäftigung erneut in den Top Ten, und beim Indikator für die Einkommensverteilung machte sie im Vergleich zum Vorjahresbericht eine Position gut.

Im Subindex für die Lebensqualität fällt die Schweiz hingegen um zwei Positionen zurück, obwohl dasselbe Bewertungsergebnis erzielt wird wie im letzten Jahr. Daran änderten auch die Spitzenposition der Schweiz beim Umweltindikator und die Verbesserungen bei den CO2-Emissionen sowohl pro BIP-Einheit als auch pro Kopf nichts. Beim Zufriedenheitsindikator erreicht die Schweiz den vierten Platz und damit auch eine Top-Ten-Platzierung.

Bei den Finanzen profitieren die Schweizer Rentner vom günstigen Inflationsniveau und der niedrigen Besteuerung. Bei diesen beiden Indikatoren schneidet die Schweiz unter den Top Ten ab. Im Subindex für die Finanzen belegt die Schweiz den vierten Platz. Beim Indikator für Abhängigkeit im Alter ergibt sich ein Rückgang, der die Verbesserungen bei den Indikatoren für die Staatsverschuldung und die Realzinssätze aufhebt. Bei anderen Indikatoren sind die Ergebnisse immer noch stark: Bei der Governance wird der zweite Platz erreicht, bei nicht performanten Bankkrediten der sechste und beim Steuerdruck der achte Platz.

Beim Gesundheitssystem (8.) verliert die Schweiz zwei Plätze, und auch bei allen Subindexindikatoren schneidet sie schlechter ab. Sowohl bei der Lebenserwartung also auch bei den Gesundheitsausgaben pro Kopf erreicht die Schweiz den dritten Platz, bei versicherten Gesundheitsausgaben landet sie jedoch nur im Mittelfeld.

Das Fazit von Timo H. Paul lautet: Wir sind davon überzeugt, dass die Einführung von ESG-Kriterien (Umwelt, Soziales, Governance) für die Investoren nunmehr einen Anreiz bietet, ihre Beteiligung an den Rücklagen für die Altersvorsorge zu erhöhen. ESG-Themen bieten aus Investmentsicht und auch für die soziale Verantwortung attraktive Möglichkeiten. Mit einem breiteren Angebot an Sparlösungen für die Altersvorsorge unter Berücksichtigung von ESG-Kriterien könnte daher ein Beitrag zu einer besseren Pensionsfinanzierung geleistet werden. Das wiederum könnte zu einer grösseren Alterssicherheit beitragen. Unsere Forschung zeigt, dass es auf globaler Ebene drei Viertel der Investoren für wichtig halten, in Unternehmen anzulegen, die zu den persönlichen Werten der Investoren passen."

Die zehn Top-Performer
Acht der zehn Länder, die am besten abschneiden, sind in Westeuropa: Norwegen auf Platz eins, gefolgt von der Schweiz, Island, Schweden, Deutschland, Dänemark, den Niederlanden und Österreich. Die anderen beiden Länder in den Top Ten sind Neuseeland und Australien.

Die guten Ergebnisse dieser Länder in der Gesamtwertung werden von den starken Ergebnissen bei den Indizes für Lebensqualität und materiellem Wohlergehen getragen, obwohl die Ergebnisse im Subindex für die Finanzen schlechter ausfallen.

Im Subindex der Finanzen während des Pensionszeitraums schneiden die Top-Ten-Länder sogar am schlechtesten ab. Die schlechtere Leistung auf regionaler Ebene im Subindex für die Finanzen ist bei den meisten Top-Ten-Ländern zu beobachten. Durch die höhere Steuerbelastung und das Niveau der Staatsverschuldung lassen die Ergebnisse einiger der stärksten Länder beim Subindex für die Finanzen stark zu wünschen übrig. Dies legt nahe, dass die Notenbankinterventionen in der gesamten Region die Erholung nicht ausreichend unterstützt haben, um die Finanzergebnisse Westeuropas auf dasselbe Niveau zu heben wie die Ergebnisse in anderen Subindizes. Bei der finanziellen Situation sind sieben der zehn Top-Performer keine europäischen Länder. Die besten Plätze belegen hier Singapur, Chile, Südkorea und Estland, obwohl sie in der Gesamtwertung nicht in der Top 20 vertreten sind. Von grundlegender Bedeutung für eine Pension ohne Hindernisse sind Stabilität und Robustheit der Staatsfinanzen.

Obwohl das Top-Ten-Ranking von den westeuropäischen Ländern dominiert wird, hat auf regionaler Ebene Nordamerika die Nase vorn. Die Vereinigten Staaten und Kanada dominieren in den Subindizes für Finanzen und Gesundheit und schaffen es damit, Europa zu verdrängen. In Westeuropa gibt es einige Länder, in denen immer noch eine problematische finanzielle Situation herrscht insbesondere Italien, Spanien und Portugal. Dies zieht das Ergebnis im Bereich Finanzen nach unten. Europas Rückstand im Bereich der Gesundheitssysteme ist weniger deutlich ausgeprägt.

Den vollständigen Bericht finden Sie hier.

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