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Managed Futures und Global Macro Strategien trotzen dem Markt

Michelle McCloskey, Head of Research bei Man
Michelle McCloskey, Head of Research bei Man

Starke Marktturbulenzen mit grossen Ups und Downs machen es den Geldverwaltern im September schwer, sich gewinnbringend zu positionieren. Hedge Funds rentieren einmal mehr besser als Aktien und stellen damit ihren Wert als wichtiger, risikoreduzierender Portfoliobaustein unter Beweis.

21.10.2011, 10:10 Uhr

Redaktion: lk

Eine ruhige Ecke war im Finanzmarkt im September nicht zu finden. Der MSCI Weltaktienindex war den zweiten Monat in Folge stark unter Druck und verlor in einem äusserst volatilen Umfeld insgesamt 8.6 %. Wie schon im Vormonat zogen sich die Hedge Funds im Vergleich dazu mit einem Minus von 2,8% gemessen am HFRI Fund of Funds Composite noch einigermassen gut aus der Affäre, wenngleich das Resultat verdeckt, wie ungewöhnlich volatil sich das Geschehen gestaltete. Mehr als 25 Prozent aller Manager vermeldeten eine positive oder negative Renditeveränderung von mehr als 5 Prozent - ein bisher nie festgestellter Rekordwert, wie dem aktuellen Monatsbericht von Man zu entnehmen ist. Und noch nie wurden derart grosse Unterschiede zwischen den best- und schlechtest performenden Managern sichtbar. Die Outperformer erreichten ihr Resultat, indem sie rechtzeitig Risikopositionen reduzierten oder sich geschickt taktisch netto short positionierten.

Managed Futures und Global Macro Strategien als bester Schutz
Das Geschehen bei den Managed Futures Strategien war ein Abbild des Vormonats. Auch im September hat im Durchschnitt ein kleiner Gewinn resultiert (HFRI Systematic Diversivied Index +0,2%). „Die individuelle Managerperformance in unserem Portfolio lag aber zwischen -12% und +14%“, gibt Michelle McCloskey, Head of Research bei Man, einen Eindruck von den Schwierigkeiten, mit denen sich auch diese Manager konfrontiert sahen. Managed Futures-Strategien haben zwar in den vergangenen Krisenmonaten ihr Potential als sicherer Krisenhort nicht voll ausschöpfen können. „Man darf jedoch festhalten, dass Managed Futures praktisch unkorreliert sind zu Aktienrisiken. Die Chancen liegen bei 50/50, dass sie positiv performen, wenn die Aktienmärkte fallen und umgekehrt“, stellt Michelle McCloskey fest.

Auch die Global Macro Strategien haben im Schnitt zum Kapitalerhalt beigetragen. Der HFRI Macro Index hat den Monat mit einem leichten Minus von 0,5 Prozent abgeschlossen. Manager mit grösserem Exposure zu Fixed Income und teilweise Aktien schnitten besser ab als solche mit Engagements in Währungen und Rohstoffen. Dies wiederspiegelt die erneute Flucht der Investoren in sichere Werte, welche zusammen mit der „Operation Twist“ der US-Notenbank zu einer weiteren Zinssenkung und steigenden Preisen bonitätsstarker Staatsanleihen führte. Andererseits wurden etliche Commodity-Traders vom Ausverkauf der Rohstoffe (S&P GSCI-Index -12.2%), der für einmal auch Gold und Silber erfasste, auf dem falschen Fuss erwischt. Der Unterschied zwischen dem schlechtesten (-19%) und besten (+27%) Commodity-Manager war dabei noch ausgeprägter als bei Managed Futures.

Arbitrage und komplexe Strategien unter Abgabedruck
Arbitragestrategien wie Relative Value (HFRI Relative Value Index -1,2%) erlebten wie schon im August teilweise herbe Rückschläge. Insbesondere Kredit-Arbitrageure hatten, ausgelöst durch die verstärkten Spannungen im Euroraum und den Eingriff des Fed mit der Operation Twist, sehr volatile Zeiten.
Equity hedged (HFRI Equity Hedged Index -4,9%), überwiegend in netto long Positionen engagiert, konnten sich der Ausverkaufsstimmung, die durch die wiedererwachten Ängste bezüglich einer globalen Rezession und der Euro-Schuldenkrise ausgelöst wurden, nicht entziehen. Dennoch ist der Verlust geringer als bei den Aktien, da viele Manager bereits im August ihr Risiko reduzierten. Ausgelöst durch zunehmende Ängste, der chinesische Wirtschaftsmotor könnte stark ins Stottern kommen, haben Asien fokussierte Manager einen besonders schwierigen Monat erlebt. Eine willkommene Ausnahme bildete für einmal Japan, dessen Aktienindex im September sich um 1,6% verbesserte und damit den defensiven Charakter des Markts mit seinen vielen Konsum– und Healthcare-Titeln unterstrich.

Im Event Driven Sektor haben erneut die Distressed Manager schlecht abgeschnitten (HFRI-Subindex Distressed -3,2%). Die Kombination von fallenden Aktienmärkten, sich ausweitenden Credit Spreads und schwindender Marktliquidität waren ein zu garstiger Cocktail für gute Resultate.

Mit reduziertem Risiko gegen Jahresende
Über alle Stile hinweg haben die Hedge Funds-Manager in den Krisenmonaten August und September ihre Risikopositionen zurückgefahren. Ausnahme bilden diejenigen Manager, welche in den vergangenen zwei Monaten Geld verdient haben. Europa fokussierte Manager halten an ihrer leicht negativen Positionierung fest, solange noch keine tragfähige Lösung für die Schuldenkrise absehbar ist. Andererseits scheint sich das Wachstum in Asien auf tiefem Niveau stabilisiert zu haben. Mit Blick auf die kommenden Monate haben Hedge Funds Manager wieder mehr Risikoappetit. „Sobald sich der Markt weiter stabilisiert, sehen wir grosse Investmentopportunitäten“, unterstreicht Michelle McCloskey.


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