14.12.2022, 10:29 Uhr
Der britische Asset Manager hat eine Leiterin für den Aktienbereich und einen Leiter fürs Fixed Income ernannt. Die beiden Funktionen werden die bisherigen Positionen des Chief Investment Officers und des Deputy...
In den kommenden Wochen ziehen die Kapitalmarktexperten von Jupiter Asset Management ein Resümee aus den vergangenen zwölf Monaten und wagen einen Ausblick auf das Investmentjahr 2017. In diesem Teil nimmt Jason Pidcock den Asien-Pazifik Raum unter die Lupe.
Im gesamten Jahresverlauf ist Jason Pidcock nicht von seiner Meinung abgewichen, dass für globale Aktien drei Hauptrisiken bestehen. Mit Blick auf 2017 bleibt er bei seiner Einschätzung:
1. Steigende Anleiherenditen
Während Anleiherenditen seit diesem Sommer stetig gestiegen sind, ist Pidcock wie viele andere überrascht zu sehen, wie stark sie in Folge von Trumps Gewinn bei der Präsidentschaftswahl weiter angezogen haben. Es ist die stärkste Rotation aus globalen Anleihen seit dem Taper Tantrum im Jahr 2013.
Das ist eine gewaltige Reaktion auf die Wahl eines Mannes, den man schlicht gesagt noch gar nicht genau kennt. Mag sein, dass der Optimismus in Bezug auf Wachstum teilweise etwas naiv ist. Der Experte bleibt weiterhin skeptisch, wie viel Trump in seiner vierjährigen Amtszeit erreichen kann wenn er es überhaupt bis zum Ende durchzuhalten wird. Anleiherenditen und Rohstoffpreise könnten wieder fallen, sollten stärkere Wachstumsraten nicht erreicht werden.
Bis dahin haben es ertragsorientierte Aktienstrategien wie diejenige von Pidcock bereits mit einer anderen Art von Gegenwind zu tun: Da Anleiherenditen steigen, ziehen sich Anleger aus sogenannten Bond-Proxies wie hochverzinsliche Aktien zurück. Märkte wie Australien einer der grossen Aktienmärkte mit den höchsten Renditen der Welt sind davon als erste betroffen. Dennoch ist der australische Markt sehr viel mehr als das einfache Spiel der Jagd auf Rendite. Pidcock ist überzeugt, dass dort einige der besten und am häufigsten übersehenen Anlagechancen der Welt lauern und das zu noch vergleichsweise attraktiveren Bewertungen.
2. Zunehmender Handelsprotektionismus
Seit sich die Briten für den Austritt aus der Europäischen Union entschieden haben, reist die britische Regierung mit dem Open for Business-Schild um die Welt. Das ist eine positive Entwicklung, die der protektionistischen Rhetorik aus den USA entgegenwirkt.
Handelsprotektionismus aus dem Westen wird sich auf Asien auswirken, doch die Effekte sind weniger ausgeprägt als man sich vorstellt: Mehr als die Hälfte des gesamten Asienhandels findet innerhalb der eigenen Region statt eine Zahl, die nicht einmal Nordamerika erreicht. Das macht deutlich, dass der lokale Konsum die Lücke aus der Zeit, als Asien in hohem Masse von westlicher Nachfrage abhängig war, schnell gefüllt hat.
Jason Pidcock bevorzugt lokale Konsumaktien, die vor zunehmendem Handelsprotektionismus aus dem Westen geschützt sein sollten. Dennoch hälz rt daran fest, dass die Prinzipien der freien Marktwirtschaft für das Gesamtwachstum der Volkswirtschaften weltweit wichtig sind.
3. Zunehmender politischer Gegensatz
In diesem Jahr konnte man beobachten, wie die Politik der starken Worte in den US-Wahlen, beim Brexit und in einer Reihe von gegenwärtig laufenden europäischen Wahlen und Referenden voll ausgespielt wird. Wichtig ist jedoch, die Politiker der starken Worte in zwei Kategorien zu unterteilen: jene, die sich gegensätzlich verhalten, um ernsthafte Reformen in ihren Ländern umzusetzen, und jene, denen es um den Widerspruch per se geht. Aus Sicht Pidcocks fällt der philippinische Präsident Rodrigo Duterte in die erste Kategorie und war ein Katalysator für echte Veränderungen in seinem Land. In seiner kurzen Amtszeit hat er Investitionen aus China und Russland in Rekordhöhe angezogen.
Steigende Anleiherenditen, zunehmender Handelsprotektionismus und ein sich ausweitender politischer Widerspruch werden nach Ansicht von Pidcock die drei Hauptrisiken für globale Aktien im kommenden Jahr darstellen. Während sich diese Trends im Westen bereits abzeichnen, scheint Asien im Vergleich dazu eine Bastion der Ruhe. Die Aussichten für die stärker entwickelten asiatischen Märkte sieht er äusserst positiv. Hier untermauerten kürzlich stattgefundene Treffen mit CEOs und CFOs der Unternehmen, in die er investiert, dass sich das Gewinnwachstum mit Blick auf das neue Jahr stabil fortsetzen wird. Dies ist zu grossen Teilen der Tatsache zu verdanken, dass sie sich in Ländern mit politischer Stabilität und einer stark wachsenden Wirtschaft befinden.