Henderson GI: Chancen in globalen Immobilien

09.03.2009, 16:45 Uhr

Immobiliengesellschaften litten 2008 ganz besonders unter der Finanzierungs- und Liquiditätskrise, sind diese doch stark auf Kredite angewiesen. In der Folge kam es denn auch zu einem blinden Ausverkauf von Immobilien, der 2009 neue Chancen eröffnet.

Um die Chancen der Immobilienmärkte zu nutzen, die sich 2009 ergeben, muss sowohl in Bezug auf die Region wie auch auf die Unternehmen sehr selektiv vorgegangen werden. So dürfte der Bereinigungsprozess im britischen Markt noch nicht ganz abgeschlossen sein, sind doch die dortigen Immobilienunternehmen stärker mit Fremdkapital unterlegt als in anderern Regionen. Unternehmen wie Hammerson oder British Land mit vergleichsweise starken Bilanzen und der Möglichkeit, bei den bestehenden Aktionären durch die Ausgabe von Bezugsrechten Eigenkapital aufzunehmen, sind hier im Vorteil.

Die Immobiliengesellschaften in Kontinentaleuropa sind generell weniger mit Fremdkapital unterlegt als in Grossbritannien und befinden sich insofern in einer besseren Ausgangslage. Die Jahresrechnungen 2008 werden in geringerem Ausmass durch Abschreibungen belastet, wobei jedoch eine tiefere Transparenz und Visibilität besteht als in England. Die französische Unibail-Rodamco zum Beispiel hat einen relativ guten Abschluss vorgelegt und sogar die Dividende erhöht. In Schweden profitieren gut gemanagte Firmen ganz besonders von den ausgeprägt tiefen Zinsen. In Ländern wie Deutschland, Griechenland, Spanien und Österreich ist allerdings mit weiteren Abschreibern zu rechnen.

Die asiatischen Immobilienmärkte erscheinen momentan am meisten unterbewertet zu sein. Etliche Gesellschaften werden bereits auf Rezessionsniveau gehandelt, obwohl sie gut kapitalisiert und positioniert sind, um von einer Marktnormalisierung zu profitieren. Zurzeit sind vor allem Hongkong und China von Interesse für Anleger. Mittel- und längerfristig dürften sich auch in anderen Ländern solide Chancen ergeben. Australien dürfte allerdings noch einige Zeit unter der hohen Fremdkapitalfinanzierung leiden, wobei zwischenzeitlich Dividendenzahlungen für Stabilität sorgen könnte.

Wer glaubt, dass sich die USA aller erstes Land von der Krise erholen wird, könnte sich täuschen. Die durchschnittliche Dividendenrendite von 8% erscheint zwar höchst attraktiv. Die Refinanzierung etlicher Immobilienfirmen dürfte aber länger dauern als angenommen und zu einer Kapitalverwässerung führen. Einige Unternehmen lieferten zudem enttäuschende Gewinnzahlen und revidierten die Aussichten für 2009 dementsprechend.

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