EZB-Programm wird den ABS-Markt positiv beeinflussen

Die Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) zur Auflage eines Kaufprogramms für Asset-Backed-Securities (ABS) wird nicht nur der Realwirtschaft helfen, sondern auch die Attraktivität europäischer ABS langfristig erhöhen, erklärt Matthias Wildhaber, Fondsmanager bei Swiss & Global Asset Management im aktuellen Marktkommentar.

07.10.2014, 11:20 Uhr

Redaktion: dab

„Die ursprüngliche Bestätigung, die die EZB im vergangenen Monat hinsichtlich eines ABS- Kaufprogrammes ausgesprochen hat, hat die Liquidität im ABS-Sektor anschwellen und die Nachfrage von Investorenseite anziehen lassen. Dadurch haben sich die Risikoprämien bereits verengt. Das Kaufprogramm wird Liquidität und Risikoprämien in allen ABS-Sektoren positiv beeinflussen, aber wir glauben, dass die Auswirkungen am stärksten in den risikoreicheren Sektoren der europäischen Peripherie zu spüren sein werden. In diesen Sektoren sind nicht nur die Risikoprämien höher und haben daher auch grösseres Potenzial für eine Verengung, auch die Endfälligkeiten sind tendenziell länger, weshalb sich Risikoprämien -Verengungen stärker auf die Performance auswirken dürften.

Entscheidend für den Erfolg des Kaufprogrammes wird die regulatorische Umsetzung sein, die sogar noch einen grösseren Einfluss auf den Markt haben könnte als das Kaufprogramm selbst. Europäische ABS sind seit der Finanzkrise zu Unrecht mit US-Papieren über einen Kamm geschoren worden, obwohl die Ausfallraten in Europa laut Standard & Poor’s zwischen Mitte 2007 und Mitte 2014 um den Faktor zehn niedriger gewesen sind. Aufgabe der EZB ist es nun, diese ungleichen Rahmenbedingungen in Kooperation mit den Regulierungsbehörden anzupassen. Die Herausforderung dabei ist es, die Regierungen, und insbesondere die Deutschlands und Frankreichs, davon überzeugen, Garantien für die Mezzanin-Tranchen von ABS auszusprechen.

Wir bevorzugen noch immer die älteren Tranchen, die vor der Finanzkrise emittiert wurden, denn in diesem Segment finden sich viele gute Papiere mit begrenztem Risiko, die unter ihrem Nennwert gehandelt werden. Es ist jedoch wichtig, selektiv vorzugehen, denn einige Papiere bringen unvorteilhafte Vertragsbedingungen mit sich, wie etwa der Möglichkeit, die Rückzahlungsperiode schuldnerseitig zu verlängern. Wir haben unser Exposure bei Papieren aus der europäischen Peripherie erhöht. Unser Fokus liegt jedoch weiterhin auf den Senior-Tranchen, da das Mezzanin-Segment unter einem Mangel an Liquidität leidet. Wir investieren zudem im Bereich der Collaterialised Loan Obligations (CLOs), die gegenüber anderen Sektoren eine attraktive Prämie aufweisen.

In diesem Jahr ist das verwaltete Vermögen unseres Fonds signifikant gewachsen und beträgt nun 497 Millionen Euro.“

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