20.11.2024, 15:24 Uhr
In einem Umfeld fallender Zinsen treten die Vorteile der oft übersehenen US-Mid-Cap-Werte in den Vordergrund, schreibt Dina Ting von Franklin Templeton.
Grossfusion im US-Asset-Management: Fondsriese Franklin Templeton kauft für 1,75 Mrd. Dollar in bar das auf Privatmarktanlagen spezialisierte Unternehmen Lexington Partners. Mehrere Investmenthäuser haben in den letzten Monaten im Sektor der alternativen Anlagen zugeschlagen. Der Bereich ist gereift und wächst kräftig.
Mit der Akquisition von Lexington Partners nehmen die Assets under Management von Franklin Templeton auf 1,5 Bio. Dollar zu, wie der "Financial Times" zu entnehmen ist. Im Jahr 2020 hatte Franklin Templeton bereits das Fondshaus Legg Mason übernommen.
Die jüngste Transaktion des US-Fondsgiganten ist der zweite grosse Deal in der Fondsbranche in kürzester Zeit. Vor wenigen Tagen hat T Rowe Price für 4,2 Mrd. Dollar Oak Hill Advisors erworben, ein Anbieter alternativer Investments.
Alternativanlagen erfreuen sich grosser Beliebtheit, angetrieben vom Umstand, dass in den klassischen Sektoren Aktien und Obligationen die Ertragschancen nach der spektakulären Hausse seit der Finanzkrise limitiert respektive bei Anleihen angesichts von Null- bis Negativzinsen praktisch inexistent sind. Der Markt für Alternativanlagen ist gereift, die Liquidität ist gewachsen. Seit geraumer Zeit verzeichnet er Rekordvolumen.
Die Konsolidierung im Asset Management schlägt währenddessen auch in diesem Jahr ein hohes Tempo an. Seit Jahresbeginn gingen 160 Transaktionen im Wert von mehr als 25 Mrd. Dollar über die Bühne oder wurden angekündigt.
Hintergrund der Flut ist die kritische Grösse. Tiefzinspolitik und Margendruck schrauben sie im Asset Management nach oben. Die angelsächsischen Finanzhäuser haben im wachsenden Konkurrenzkampf die Nase vorn, während die Schweizer Grössen weiterhin aussen vor bleiben.
Im Auguste hat die US-Grossbank Goldman Sachs der hiesigen Marktführerin UBS den niederländische Fondsanbieter NN Investment Partners weggeschnappt; "sowohl der Fondssparte der UBS wie auch der Lokalrivalin Credit Suisse fehlt es an kritischer Grösse in einem Markt, der immer mehr von den Schwergewichten diktiert wird", schreibt dazu das Finanzportal Finews.
Am Donnerstag veröffentlicht die Credit Suisse ihre neue Strategie; dabei könnte sich die Grossbank auch zur Zukunft ihres Asset Management äussern. Dieses ist durch die Schliessung der Lieferketten-Finanzierungsfonds Greensill arg belastet.