Finma-Präsidentin verteidigt Vorgehen der Aufsicht in der CS-Krise
Laut Finma-Präsidentin Marlene Amstad kümmern sich 20 Mitarbeitende direkt um die Aufsicht der neuen UBS. (Bild: PD)
Die Finma hat laut Präsidentin Marlene Amstad in der CS-Krise nicht zu lange gezögert. Wer wann hätte eingreifen sollen, möchte sie der PUK überlassen, sagt sie in einem Interview mit der 'NZZ' auf die Frage, ob bereits beim ersten Bankrun im Herbst 2022 hätte interveniert werden müssen.
19.09.2023, 09:06 Uhr
Redaktion: AWP/hf
Zum Vorwurf, die Finma habe sich zu sehr an die Kennzahlen von Kapital und Liquidität geklammert und die Zeichen vom Markt zu wenig beachtet, zum Beispiel die Prämien für Kreditausfallversicherungen für Schulden der Credit Suisse, meint Amstad: «Es ist nicht so, dass die Finma nur aufsichtsrechtliche Kennzahlen berücksichtigt.»
Sie finde die Frage, ob man Marktindikatoren stärker berücksichtigen sollte, sehr relevant.
Gleichzeitig sei es aber wichtig, «dass wir nicht in eine Situation geraten, in der ein Marktindikator eine aufsichtsrechtliche Handlung auslöst. Wenn man etwa sieht, wie illiquide der Markt für Kreditausfallversicherungen ist, wird klar, dass dieser anfälliger ist für Manipulationen.»
Mit Blick auf die zukünftige Regulierung der UBS verneinte Amstad, dass die Finma schlanker werde. «Nein, das wäre nicht angemessen. Die UBS wird noch grösser und bedeutender für den Finanzplatz, daher brauchen wir einen sehr grossen Fokus auf die fusionierte Grossbank.»
Die Finma habe die Teams neu organisiert und setze mehr als 20 Mitarbeitende direkt für die UBS-Aufsicht ein. Indirekt, also in Fachabteilungen, würden sich nochmals mindestens 20 Personen schwergewichtig mit der UBS befassen.
Auf die Frage, ob mit dem Rücktritt von Direktor Urban Angehrn die Finma politisch aus der Schusslinie habe genommen werden sollen und Angehrns Ausscheiden ein Bauernopfer sei, wie verschiedene Stimmen behauptet haben, antwortet Amstad: «Nein, diese Spekulationen weise ich zurück.»
Der Verwaltungsrat habe sehr gut mit Urban Angehrn zusammengearbeitet. Sie möchte bitten, dessen Entscheidung zu respektieren.
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