17.06.2014, 15:38 Uhr
Eine aktuelle Studie von Candriam zeigt, wie man mit einem benchmarkfreien Ansatz stabilere Anleiheerträge erzielen kann als mit traditionellen Benchmark-Konzepten.
Als Alternative zur Kohle ermöglicht Schiefergas eine deutliche Reduzierung der weltweiten CO2 Emissionen, auch wenn es im Vergleich zu erneuerbaren Energien oder Erdgas deutlich abfällt. Da die Umwelt-Risiken sich je nach Schiefergas-Vorkommen stark unterscheiden, ist eine strikte Regulierung wichtig. Gleichzeitig muss die Schiefergas- Industrie noch mehr Anstrengungen unternehmen, um effiziente Best-Practice Massnahmen zu entwickeln und umzusetzen.
Angesichts der rapide zunehmenden Bedeutung von Schiefergas im amerikanischen und potenziell weltweiten Energiemix hat Dexia Asset Management ihre Nachhaltigkeitsanalyse zum Energiesektor jetzt um eine systematische Risikobewertung dieser Fördertechnik erweitert: Die 15 grössten im MSCI World gelisteten US-Unternehmen, die Schiefergas abbauen, wurden nach ihrem individuellen Umgang mit den identifizierten Risiken und auf ihre operative Nachhaltigkeit hin bewertet.
Elisa Vergine, Senior SRI-Analystin für den Energiesektor bei Dexia Asset Management und Autorin der Nachhaltigkeitsanalyse, sieht noch viel Verbesserungsbedarf beim Schiefergasabbau. Viele der identifizierten Risiken könnten durch einen professionellen Umgang und die Einhaltung von Best-Practices bei den einzelnen Firmen stark verringert werden. In vielen Fällen fehlen jedoch noch einheitliche Verpflichtungen, diese umzusetzen, und die lokale Gesetzgebung ist von Staat zu Staat unterschiedlich. Hier ist der Gesetzgeber gefordert, Sicherheitsauflagen und Standards festzuschreiben und durchzusetzen.
Nachhaltiger als Kohle und Ölsand
Auch technische Fortschritte, zum Beispiel bei der chemischen Zusammensetzung, der Überwachung und beim Recycling, können das Sektorergebnis von Schiefergas beim Nachhaltigkeitsranking verbessern. In der Einzelbewertung der untersuchten Unternehmen zeigt sich ein differenziertes Bild. Vergine: Je grösser der Anteil von Schiefergas am gesamten Geschäft des Unternehmens, desto verantwortlicher gehen die Firmen mit potenziellen Risiken um.
Die Studie zeigt deutliche Vorteile bei der Nachhaltigkeit von Schiefergas im Vergleich mit Kohle- oder Ölsand-Förderung, allerdings nur, wenn gesetzliche Regelungen und Best-Practices bei den Abbaumethoden eingehalten werden. Im Vergleich zu anderen Formen der Energiegewinnung wie Solar, Wind oder auch dem klassischen Erdgas liegt die Schiefergasproduktion aber klar hinten. Isabelle Cabie, Leiterin für Sustainable und Responsible Investments bei Dexia AM, erklärt: Das Hauptziel unserer Analyse ist nicht nur, die Best-Practices zu identifizieren, die nötig sind, die Risiken zu minimieren, sondern auch, inwiefern diese bereits umgesetzt werden. Durch die Studie können wir Unternehmen, die sich nicht an diese Massnahmen halten, identifizieren und aus unserem Anlageuniversum ausschliessen.
Eine Schiefergas-Revolution in Europa?
Experten sind noch uneins, ob es möglich ist, die amerikanische Schiefergas-Revolution nach Europa zu bringen. Allerdings könnten Unterschiede wie komplexere geologische Voraussetzungen, höhere Produktionskosten und eine höhere Bevölkerungsdichte dies erschweren. Frankreich hat nicht zuletzt aufgrund öffentlichen Drucks entschieden, keinen Schiefergas-Abbau zuzulassen, bis die damit verbundenen Kosten für Mensch und Umwelt bekannt sind.
Detaillierte Zusammenfassung der Studie.