17.06.2014, 15:38 Uhr
Eine aktuelle Studie von Candriam zeigt, wie man mit einem benchmarkfreien Ansatz stabilere Anleiheerträge erzielen kann als mit traditionellen Benchmark-Konzepten.
Ein Europaaktienfonds mit 200 Titeln kann einen Index auf Dauer kaum schlagen. Nach Ansicht von Geoffroy Goenen ist ein Portfolio mit 30 Positionen optimal: Damit sind die Risiken nach unten gut diversifiziert und die Chancen auf eine Outperformance intakt. Sein Track Record gibt ihm Recht: Der von ihm gemanagte Fonds Dexia Equity L Europe Conviction hat den Index in den vergangenen 12 Monaten mit einer Performance von 24,7% um rund 10 Prozentpunkte geschlagen.
Einige hochaktive Fondsmanager, die sich als Conviction-Manager bezeichnen, investieren in so viele verschiedene Aktien, dass sie am Ende doch nur der Performance ihrer Benchmark folgen, erläutert Geoffroy Goenen, Head of European Equities bei Dexia Asset Management (Dexia AM) und verantwortlich für den Fonds Dexia Equity L Europe Conviction.
Durch Diversifizierung lassen sich zwar Risiken begrenzen. Eine zu starke Diversifizierung kann aber die Vorteile eines auf Überzeugungen basierenden Investments verwässern. Ein konzentrierterer Ansatz gewährleistet zudem eine bessere Kenntnis und Kontrolle der einzelnen Anlagen. Das Kurssteigerungspotenzial ergibt sich dabei aus der Einzelwertauswahl.
Die Einzelwertauswahl ist der zentrale Baustein unserer Strategie. Wir investieren in Unternehmen, nicht in einen Index. Unser Augenmerk liegt auf dem Unternehmen als solches: auf seinen Stärken, Eigenschaften und dem Wert, den es schaffen kann, unabhängig vom jeweiligen Sektor oder Land, betont der Fondsmanager.
Überzeugung + Disziplin = Performance
Investoren wollen Rendite und Alpha. Dazu sind europäische Aktien ideal positioniert, da sie zu angemessenen Kursen ein erhebliches Aufwärtspotenzial bieten. Allerdings muss man bei den Investments sehr wählerisch sein. Laut Geoffroy Goenen ist eine nach dem induktiven Bottom-up-Prinzip erfolgende Einzelwertauswahl bei der Generierung von Alpha und einer Überperformance von entscheidender Bedeutung.
Deshalb folgt Dexia AM einem disziplinierten, analytischen Ansatz, der nur Unternehmen berücksichtigt, die die folgenden sechs Kriterien erfüllen:
Ein erfolgreiches Conviction-Management hängt entsprechend von einem strengen Aufbau des Portfolios ab. Wenn ein Unternehmen anhand des qualitativen Filters mit den ersten fünf Kriterien analysiert wurde, erfolgt mithilfe eigener Modelle die Bewertung, um die besten Kaufgelegenheiten auszuwählen. Ziel ist dabei ein Portfolio mit etwa 30 überzeugenden Positionen.
Bei Dexia AM ermitteln wir den Wert jedes einzelnen Investments mithilfe eines disziplinierten Prozesses, erläutert Geoffroy Goenen. Wir halten lieber Cash, als in ein Unternehmen zu investieren, von dem wir nicht wirklich überzeugt sind oder das unsere Kriterien nicht vollständig erfüllt. Mithilfe eines Stopp-Loss-Systems können wir unsere Positionen zurückfahren, sobald ein Alarm ausgelöst wird. Entsprechend wird unser Risikomanagement täglich neu justiert.
Roche, ABB und Richemont unter den Favoriten
Zurzeit befinden sich gleich drei Schweizer Blue-Chips unter den Top Ten von Goenen. Grösste Position ist Roche mit 8%. ABB schlägt mit 4% und Richemont mit 2% zu Buche.
Zu den wichtigsten Beteiligungen gehören ausserdem Unternehmen wie Reckitt Benckiser Group, Croda, Prudential und Sanofi. All diese Unternehmen haben in den letzten Monaten erheblich zur Performance des Fonds Dexia Equities L Europe Conviction beigetragen. Die Aktie von Reckitt Benckiser konnte im Jahresvergleich um 30 % zulegen, Prudential sogar um fast 40 %. Der Fonds selbst avancierte in den vergangenen zwölf Monaten (YTD) um 24,7% und hat damit den MSCI Europe um 10 Prozentpunkte geschlagen.