10.10.2024, 08:59 Uhr
Bei der UBS zeigt man sich erleichtert, dass die ersten Überführungen von CS-Kunden auf die eigene Plattform erfolgreich verlaufen sind. In den nächsten Quartalen sollen 1,3 Millionen CS-Kunden auf die...
Der Finanzmarkttest der Credit Suisse und des
Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) zeigt, dass die
Konjunkturerwartungen im August erneut gesunken sind. Der Credit Suisse
ZEW Indikator der Erwartungen fiel um 2.7 Punkte auf -79.6 Punkte. Auch
die aktuelle Konjunkturlage wurde im August schlechter beurteilt, der
entsprechende Saldo reduzierte sich auf 26.5 Punkte (-14.5 Punkte).
Sowohl die Inflationserwartungen wie auch die Erwartungen gegenüber den
kurzfristigen Zinsen sind deutlich gesunken.
Ein Anteil von rund 45%
der Umfrageteilnehmer rechnet in den kommenden sechs Monaten mit einem
Rückgang der Inflation. Der Anteil der Finanzmarktexperten, der mit
einem Anstieg der kurzfristigen Zinsen rechnet, hat sich im August
ebenfalls stark reduziert -die überwiegende Mehrheit geht von
unveränderten Raten aus. Die aktuelle Spezialfrage zeigte, dass eine
Mehrheit der Befragten nicht erwartet, dass aus den anstehenden
Lohnverhandlungen eine Gefährdung für die Preisstabilität resultieren
wird.
In der aktuellen Umfrage des Schweizer
Finanzmarkttests setzt sich der Abwärtstrend der mittelfristigen
Konjunkturerwartungen im dritten Monat in Folge fort. 81.6% der
Finanzmarktexperten prognostizieren eine Verschlechterung der Schweizer
Konjunktur auf Sechs-Monats-Sicht. Nur 2.0% der Umfrageteilnehmer
erwarten eine Verbesserung der wirtschaftlichen Dynamik. Aufgrund
dieser Ergebnisse fällt der Indikator für die Konjunkturerwartungen im
Monatsvergleich um 2.7 Punkte auf -79.6 Punkte. Auch die Beurteilung
der aktuellen Konjunkturlage fällt weniger positiv als im Vormonat aus.
Nahezu drei Viertel der befragten Experten beurteilen die
Wirtschaftslage als normal, nur noch 26.5% schätzen diese als gut ein.
Damit sinkt der Indikator für die aktuelle Konjunktursituation um 14.5
Punkte auf 26.5 Zähler.
Höhere Inflation bei leicht sinkenden Konsumentenpreisen
Die Inflation hat sich im Juli auf 3.1%
(YoY) erhöht, gegenüber dem Vormonat gingen die Konsumentenpreise
jedoch um 0.4% zurück. Die Schweizer Finanzmarktexperten sehen der
Preisentwicklung der kommenden sechs Monate positiver entgegen als in
der vorangegangen Umfrage. Während nur noch 16.3% der Umfragteilnehmer
eine steigende Inflationsrate erwarten, gehen nun 44.9% von einer
fallenden Teuerungsrate aus. Dies lässt den Saldo für die
Inflationsrate deutlich um 31.2 Punkte auf -28.6 Punkte sinken.
Diese
Einschätzung spiegelt sich in den kurzfristigen Zinserwartungen wider:
Weit über drei Viertel (81.6%) der Teilnehmer prognostizieren für das
nächste halbe Jahr unveränderte Zinsen im kurzfristigen
Laufzeitenbereich. Nur noch 8.2% erwarten steigende Kurzfristzinsen.
Somit fällt auch dieser Saldo deutlich von 23.1 Punkten auf -2.0
Punkte. Hinsichtlich der kurzfristigen Zinsdifferenz zwischen der
Schweiz und dem Euroraum ist eine eindeutige Meinungstendenz zu
erkennen. 73.5% der Befragten erwarten keine Veränderung dieser Grösse
in den kommenden sechs Monaten und nur noch 6.1% gehen von einer
steigenden Zinsdifferenz aus.
Bei den langfristigen Zinsen ist
das Meinungsbild nicht so eindeutig. 40.8% der Finanzexperten gehen von
konstanten langfristigen Zinsen aus, während 36.7% der Befragten
steigende Zinsen prognostizieren. Eine unveränderte Zinsdifferenz
zwischen der Schweiz und dem Euroraum im langfristigen
Laufzeitenbereich erwarten dabei 77.6%, eine sinkende Differenz
erachten 10.2% als wahrscheinlich.
SMI im Juli auf Dreijahrestief
Mitte Juli erreichte der SMI
nach einer längeren Talfahrt ein neues Dreijahrestief. Mit dem
vorläufigen Höchststand des Ölpreises im Juli und dem anschliessenden
Preisrückgang konnte der Aktienmarkt wieder eine Erholung verzeichnen,
die nach Meinung von 65.2% der Umfrageteilnehmer auch im kommenden
halben Jahr anhalten sollte. 21.7% der Analysten sind jedoch
gegenteiliger Ansicht. Der entsprechende Saldo verringert sich auf
hohem Niveau nur leicht und steht jetzt bei 43.5 Punkten. Nachdem im
Vormonat über 60% der Experten den Ölpreisrückgang antizipiert haben,
gehen nun noch 46.7% von weiter sinkenden Preisen aus. 35.6% der
Befragten gehen hingegen von einem stabilen Ölpreis in den kommenden
sechs Monaten aus. Ein ähnliches Bild zeichnet sich bei den Erwartungen
bezüglich des Goldkurses ab. Fast die Hälfte (46.7%) der
Finanzmarktexperten erwartet einen sinkenden Goldpreis. Hinsichtlich
des Wechselkurses des Schweizer Frankens gegenüber dem Euro gehen die
Meinungen der Teilnehmer des Finanzmarkttestes auseinander: Während im
Juli noch 61.5% der Experten einen weiterhin stabilen Wechselkurs
erwartet haben, sind im August nur noch 51.0% dieser Meinung. 40.8%
erwarten eine Aufwertung des Schweizer Frankens.
Rückgang der Gewinne und Umsatzrenditen erwartet
Sowohl für die
Gewinnsituation als auch für die Umsatzrendite erwarten rund 80% der
Befragten einen Rückgang im nächsten halben Jahr. Nur 4.3%
prognostizieren eine positive Entwicklung bei den Gewinnen und 2.2%
gehen von einer Verbesserung der Umsatzrendite aus. Während die
Erwartungen hinsichtlich der Gewinnsituation im Monatsvergleich
negativer ausfallen, präsentieren sich die Prognosen der Umsatzrenditen
leicht positiver als im Juli. Den Arbeitsmarkt betrachten die
Finanzmarktexperten etwas optimistischer: Zwar gehen immer noch 69.6%
der Finanzmarktexperten von einer steigenden Arbeitslosenrate aus, im
Vormonat waren es aber noch 73.7%. Weitere 28.3% der Analysten
vertreten die Ansicht, dass die Arbeitslosenquote in den kommenden
sechs Monaten unverändert bleibe. Daraus ergibt sich für den Indikator
der Arbeitslosenrate ein Saldo von 67.4 Punkten.
Im Rahmen der
Sonderfrage wurden die Finanzmarktexperten diesen Monat gebeten, eine
Einschätzung der Gefahr einer Lohn-Preis-Spirale als Resultat der
anstehenden Lohnverhandlungen zu geben. Eine Mehrheit ging davon aus,
dass die Lohnerhöhungen mit 1.5-3% moderat ausfallen werden und daher
keine wesentliche Gefährdung für die mittelfristige Konsumententeuerung
bestehe.