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CS-Umfrage: Konjunkturerwartungen weiter trübe

16.10.2008, 11:35 Uhr

Der Finanzmarkttest der Credit Suisse und des

Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) zeigt im Oktober

eine deutliche Verschlechterung der Konjunkturaussichten. Der Credit

Suisse ZEW Indikator der Erwartungen fällt um 46.7 Punkte auf -91.1

Punkte. Lediglich noch 2.2% der Befragten rechnen mit einer

Verbesserung der Konjunkturlage in den nächsten sechs Monaten.

Die

aktuelle Konjunkturlage wird ebenfalls etwas pessimistischer

eingeschätzt als im Vormonat. Der entsprechende Saldo reduziert sich um

11.1 Punkte auf 6.7 Punkte und bleibt damit nur noch knapp im positiven

Bereich. Während der Saldo der Inflationserwartungen unverändert bei

-46.7 Punkten liegt, haben sich die Erwartungen gegenüber dem

kurzfristigen Zinsniveau im Oktober noch einmal deutlich von -6.8 auf

-51.1 Punkte reduziert. Auch gegenüber der Arbeitsmarktsituation geben

sich die befragten Finanzmarktexperten pessimistischer und mehr als 80

Prozent gehen von einer Erhöhung der Arbeitslosenquote in den kommenden

sechs Monaten aus.

In der aktuellen Umfrage des Schweizer

Finanzmarkttests sind die Erwartungen der Finanzmarktexperten bezüglich

der wirtschaftlichen Dynamik in der Schweiz auf ein Rekordtief

gefallen. 93.3% der Befragten erwarten eine sich verschlechternde

Konjunktur. Nur noch marginale 2.2% erwarten eine Verbesserung und 4.4%

gehen von einer gleichbleibenden Situation aus. Der Credit Suisse ZEW

Indikator sinkt daher um 46.7 Punkte auf -91.1 Punkte. Die Einschätzung

der aktuellen Situation bleibt mit 6.7 Punkten zwar immer noch im

positiven Bereich, fällt im Oktober aber 11.1 Punkte tiefer aus als im

Vormonat. Die aktuelle Wirtschaftssituation betrachten gut drei Viertel

der Finanzmarktexperten als normal und nur noch 15.6% als gut.

Inflation in der Schweiz sinkt

Die

Inflationsrate in der Schweiz ist im August wieder auf 2.9% gesunken,

nachdem sie während rund eines Jahres angestiegen war. Mit 60% der

Experten erwartet eine klare Mehrheit der Umfrageteilnehmer einen

weiteren Rückgang. Eine höhere Teuerungsrate prognostizieren 13.3% der

Befragten und 26.7% erwarten eine unveränderte Rate. Der Saldo bleibt

unverändert bei -46.7 Punkten. Im Zuge der globalen konzertierten

Zinssenkungsaktion mehrerer wichtiger Zentralbanken senkte auch die

Schweizerische Nationalbank (SNB) ihre Zielzinsrate von 2.75% auf 2.5%.

Genau 60% der Finanzmarktexperten prognostizieren weiterhin sinkende

kurzfristige Zinsen. In der Folge sinkt der Saldo deutlich um 44.3

Punkte auf -51.1 Punkte.

Die Aktienmärkte waren in den letzten

Wochen von grossen Kursschwankungen geprägt. Nach einer Woche mit

massiven Verlusten verzeichnete der Swiss Market Index (SMI) Zugewinne

in Rekordhöhe. Gut die Hälfte der Umfrageteilnehmer prognostiziert auf

6-Monats-Sicht immer noch einen Anstieg der Aktienkurse, während ein

Fünftel der Experten weiterhin von sinkenden Aktienkursen ausgeht.

Weitere Aufwertung des Franken erwartet

Gut

die Hälfte der Analysten rechnet damit, dass sich der Schweizer Franken

gegenüber dem Euro weiter aufwerten wird. Der entsprechende Saldo sinkt

leicht um 4.4 Punkte auf 40 Punkte.

Der Ölpreis ist in den

vergangenen Wochen deutlich gesunken und notiert derzeit unter USD 80

pro Barrel. 46.7% der Finanzmarktexperten prognostizieren einen

unveränderten und 40% einen weiter sinkenden Ölpreis. Der Saldo sinkt

daher deutlich um 22.2 Punkte auf -26.7 Punkte.

Die

Einschätzungen zum Goldpreis haben sich seit dem letzten Monat kaum

verändert. 43.2% der Experten erwarten einen weiter steigenden, 27.3%

der Umfrageteilnehmer einen sinkenden Goldpreis.

Die eingetrübten

Konjunkturerwartungen spiegeln sich auch in den Einschätzungen der

Gewinnsituation der Unternehmen, der Umsatzrendite und der

Arbeitslosenrate wider. Sowohl bei der Gewinnsituation als auch bei der

Umsatzrendite erwarten 88.4% der Befragten eine Verschlechterung. Der

Saldo liegt daher in diesen beiden Bereichen bei -88.4 Punkten.

Ebenso

erwartet der Grossteil der Experten (82.2%) eine steigende

Arbeitslosenrate in der Schweiz. Momentan gehen lediglich 15.6% der

Experten von einer gleichbleibenden Rate aus.

Experten sehen Konsolidierung im Finanzsektor voraus

Im Rahmen der

Sonderfrage wurden die Finanzmarktexperten diesen Monat zu ihren

Standpunkten bezüglich der Finanzmarktkrise befragt. Dabei geht eine

grosse Mehrheit davon aus, dass es zu einer weiteren Konzentration im

Bankensektor kommen wird. Während eine Mehrzahl der Umfrageteilnehmer

strikteren Regulierungen durch den Staat befürwortet, sind Massnahmen

wie zum Beispiel Verbote von Leerverkäufen relativ umstritten.

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