Aktuelle Konjunkturlage und Erwartungen verschlechtern sich

15.11.2007, 15:24 Uhr

Der von der Credit Suisse und dem Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) durchgeführte Finanzmarkttest zeigt im November, dass sich sowohl die Einschätzung der gegenwärtigen Wirtschaftslage, als auch die Konjunkturerwartungen eingetrübt haben.

Die Beurteilung der aktuellen Lage erreichte mit 82.7 Punkten zwar immer noch ein hohes Niveau, der Wert blieb aber 11.3 Punkte hinter dem Vormonatswert zurück. Der Credit Suisse ZEW Indikator der Konjunkturerwartungen hat sich im November um 12.9 Punkte auf ein Niveau von -28.9 Punkte verringert. Der Saldo der Inflationserwartungen hat sich in der aktuellen Umfrage um 10 Punkte erhöht. Gleichzeitig reduzierte sich der Saldo der kurzfristigen Zinserwartungen um 5.5 Punkte. Die Entwicklung des Schweizer Aktienmarktes wird von den Umfrageteilnehmern im Vormonatsvergleich zwar etwas schlechter erwartet, aber fast die Hälfte der Teilnehmer rechnet auch in Zukunft noch mit steigenden Kursen. Die aktuelle Sonderfrage hat unter anderem gezeigt, dass die meisten der befragten Finanzmarktteilnehmer ein Wachstum der Schweizer Wirtschaft in 2008 zwischen 2% und 2.3% für realistisch erachten.

Die Ergebnisse der jüngsten Umfrage des Schweizer Finanzmarkttests deuten auf eine weiterhin positive Einschätzung der gesamtwirtschaftlichen Situation in der Schweiz hin. Die grosse Mehrheit der Analysten (82.7%) - jedoch 11.3% weniger als im Vormonat - betrachtet die wirtschaftliche Dynamik als gut. Die restlichen 17.3% der Finanzmarktexperten bewerten die gegenwärtige Wirtschaftslage als normal. Der Credit Suisse ZEW Indikator der konjunkturellen Erwartung sank deutlich um 12.9 Punkte auf einen Saldo von -28.9 Punkten. Hierbei erwarten nur noch 1.9% der Experten eine Verbesserung der Konjunktur, während 30.8% (+6.8%) eine Verschlechterung prognostizieren. Die überwiegende Mehrheit von 67.3% der Umfrageteilnehmer rechnet mit einer unveränderten Konjunkturlage im nächsten Halbjahr. Mit 55.8% erwartet die Mehrzahl der Experten mittelfristig eine ansteigende Inflationsrate. Ein weiterer grosser Teil (40.4%) geht davon aus, dass sich die Teuerungsrate nicht verändern wird. Der entsprechende Indikator stieg um 10 auf 52.0 Punkte.

Die Erwartungen hinsichtlich der kurzfristigen Zinsen haben sich in der Novemberumfrage reduziert. Der Anteil der Finanzmarktexperten, die eine Erhöhung der kurzfristigen Zinsen im nächsten Halbjahr für wahrscheinlich halten, sank um 7.6% und beträgt damit 40.4%. Deutlich mehr als die Hälfte der Analysten (57.7%) erwarten keine Veränderung des kurzfristigen Zinsniveaus. Der Saldo für die Zinsdifferenz in Bezug auf die kurzfristigen Zinsen zwischen der Schweiz und dem Euroraum sank hingegen um 12 auf -28 Punkte. Mit 60% der Umfrageteilnehmer prognostiziert aber die Mehrheit weiterhin keine Veränderung der Zinsdifferenz.

In Bezug auf die langfristigen Zinsen halten 64.7% (+6.7%) der Finanzmarktexperten eine Erhöhung des Zinsniveaus für das wahrscheinlichste Szenario. Etwas weniger Teilnehmer (29.4%) erwarten keine Veränderung. Der entsprechende Saldo steigt damit leicht um 2.8 Punkte auf 58.8 Punkte. Im Umfeld zunehmender Unsicherheiten auf den weltweiten Aktienmärkten ist der Swiss Market Index (SMI) nach einer kurzen Erholung seit Anfang Oktober gesunken. Fast die Hälfte der Finanzmarktexperten ist jedoch nach wie vor der Ansicht, dass die Kurse mittelfristig steigen werden. Dagegen erwartet jeweils etwa ein Viertel (25.5%) der Befragten keine Veränderung beziehungsweise sinkende Aktienkurse.

Der Wechselkurs des Schweizer Frankens gegenüber dem Euro brach seinen Trend vorerst nach seinem Höchststand Ende Oktober bei 1.68 EUR/CHF und sank zwischenzeitlich bis unter 1.64. Eine weitere Aufwertung des Frankens gaben 63.4% der Analysten und damit 8.3% mehr als im Vormonat in ihrer Prognose an. 30.8% der Experten erwarten, dass sich der Wert des Schweizer Frankens im Vergleich zum Euro nicht verändern wird. Der Saldo des Indikators für diesen Wechselkurs stieg in der Folge um 12.7 Punkte auf 57.6 Punkte.

Auch in den Erwartungen für den Rohölpreis gab es vor dem Hintergrund der neuen Höchststände in den vergangenen Wochen grosse Veränderungen. In der aktuellen Umfrage prognostiziert nur noch knapp ein Drittel (31.3%) der Befragten eine Erhöhung des Preises für ein Barrel Öl. Hingegen halten 47.1% (+23.7%) der Analysten einen Rückgang des Ölpreises für wahrscheinlicher. Der Saldo sank stark um 37.1 Punkte auf einen neuen Wert von 57.6 Punkten.

Im Rahmen der Sonderfrage wurden die Finanzmarktexperten im November zu ihren Einschätzungen betreffend des realen Wachstums des Schweizer Bruttoinlandsproduktes befragt. Etwa die Hälfte der Befragten (52%) hält ein Wachstum zwischen 2% und 2.3% in 2008 für realistisch. 17% schätzen, das Bruttoinlandsprodukt der Schweiz werde um mehr als 2.3% steigen. Von den befragten Experten halten 53% die Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz für sehr gut. Als grössten Wettbewerbsvorteil der Schweiz erachten 33% der befragten Experten die Qualität von Ausbildung und Arbeitnehmern.

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