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Wohlhabende benötigen mehr als 30 Jahre für Vermögensaufbau

(Bild O. Meier-Sander /pixelio.de)
(Bild O. Meier-Sander /pixelio.de)

Gemäss Barclays Wealth Insights werden Unternehmer schneller wohlhabend als diejenigen, die ihr Geld mit Einkommen, Boni oder Erbschaften gemacht haben.

17.06.2013, 10:00 Uhr

Redaktion: dab

40% der weltweit Befragten geben an, dass die Hauptquelle ihres Vermögens der Verkauf von bzw. die Gewinne aus Unternehmen ist – verglichen mit 26%, deren Vermögen aus Erbschaften stammt.

Auf die Frage, aus welchen Hauptquellen ihr Gesamtvermögen stamme, nannte hingegen mehr als die Hälfte der Befragten in der Schweiz zu jeweils 52% Erbschaften und Ersparnisse. Nur 31% gaben an, dass ihr Vermögen hauptsächlich aus unternehmerischen Tätigkeiten wie dem Verkauf von bzw. den Gewinnen aus Unternehmen stamme. Über 54% der Befragten in der Schweiz haben mehr als 30 Jahre für den Aufbau ihres Vermögens benötigt. Im Vergleich dazu sind 52% der Befragten in Katar ihren Angaben nach in weniger als 10 Jahren wohlhabend geworden.

Aus dem Bericht geht hervor, dass Vermögen in Entwicklungsregionen wie der Asien-Pazifik-Region (12 Jahre) und Afrika (16 Jahre) durchschnittlich doppelt so schnell aufgebaut wird wie in weiter entwickelten Märkten, so zum Beispiel den USA (28 Jahre) oder Europa (23 Jahre). Technologie und Immobilienbesitz sind heute die weltweit schnellsten Bereiche für Vermögenswachstum, insbesondere in Schwellenländern.

Unterschiedliche Quellen führen zu unterschiedlichen Verhaltensweisen
Die unterschiedlichen Wohlstandsquellen sind entscheidend dafür, wie die jeweiligen Personen mit ihrem Vermögen umgehen und über ihr Vermächtnis denken. Im Gegensatz zu wohlhabenden Privatpersonen, die ihr Vermögen über einen längeren Zeitraum durch Erbschaften oder Ersparnisse angehäuft haben, wie es in der Schweiz häufig der Fall ist, tendieren Unternehmer und Firmeninhaber generell zu einer höheren Risikobereitschaft. Der Bericht zeigt auf, dass HNWIs (High Net Worth Individuals), die eine drastische positive oder negative Veränderung ihrer Vermögenslage erlebt haben, häufiger philanthropisch engagiert sind als HNWIs mit einer beständigeren Finanzlage. Ein Drittel der Befragten, deren Vermögen während des jüngsten Wirtschaftsabschwungs drastisch zurückgegangen ist, nannten wohltätige Spenden, wenn sie nach den drei wichtigsten Verwendungsmöglichkeiten für ihr Vermögen gefragt wurden. Bei den HNWIs, deren Vermögen drastisch zugenommen hatte, lag die Zahl bei 24%.

Die veränderte Herkunft der Vermögen wirkt sich auf die Bereitschaft aus, sich philanthropisch zu engagieren. Wohlhabende in den westlichen Volkswirtschaften spenden hauptsächlich aus Pflicht- und Verantwortungsgefühl. Dies trifft auf 69% der wohlhabenden Befragten in Grossbritannien und der Schweiz, 71% in den USA und 84% in Monaco zu. In den östlichen Volkswirtschaften wie Singapur und Indien ist der Anteil mit 49% bzw. 44% jedoch deutlich niedriger. Die persönliche Erfüllung, die mit philanthropischem Engagement einhergeht, steht in Regionen wie China (71%), Lateinamerika (65%) und Südafrika (56%) stärker im Vordergrund als in Japan und der Schweiz mit lediglich 19% bzw. 28%.

Wie gewonnen, so zerronnen?
Vor dem Hintergrund, dass das aus unternehmerischer Tätigkeit generierte weltweite Vermögen zunimmt und neue Reichtümer schneller als je zuvor aufgebaut werden, versucht der Bericht herauszufinden, wie vermögende Privatpersonen und Familien ihre Zukunft planen. Steht die Zeit, die für den Aufbau von Vermögen benötigt wurde, in einem Zusammenhang mit der Bereitschaft, Geld an andere weiter zu geben? Die Ergebnisse der Untersuchung legen diese Annahme nahe. In Katar planen 42% der HNWIs, ihr gesamtes Vermögen zu Lebzeiten an Familienangehörige und Freunde weiter zu geben oder für wohltätige Zwecke zu spenden, im Vergleich zu Indien mit 20% und Grossbritannien und den USA, wo dieser Anteil bei gerade einmal 5% bzw. 4% liegt. In der Schweiz gab keiner der Befragten an, solche Pläne zu haben.

Catherine Grum, Head of UK-International and EMEA Wealth Advisers bei Barclays, kommentiert die Ergebnisse wie folgt: “Wir sehen grosse Unterschiede darin, wie vermögende Privatpersonen weltweit ihr Vermögen einsetzen, um die kommende Generation zu unterstützen. Personen, die ihr Geld durch Geschäfte in weiter entwickelten Märkten erwirtschaftet haben, wünschen sich dass die nächste Generation auf eigenen Füssen steht. Sie befürchten, den unternehmerischen Kreislauf zu unterbrechen und den Unternehmergeist zu behindern, wenn Geld einfach an die nächste Generation weiter gegeben wird.“


Die gesamte Ausgabe von Barclays Wealth Insights finden Sie hier.

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