Fondsmanager blicken optimistisch auf die Eurozone

Investmentprofis weltweit gehen davon aus, dass in diesem Jahr kein Land aus der Eurozone austreten wird. Zudem wird die Gründung einer Fiskalunion innerhalb der nächsten zehn Jahre erwartet. Dies geht aus einer Umfrage hervor, die das Aviva Investors Multi Manager-Team unter 188 Fondsmanagern durchgeführt hat.

16.01.2012, 07:45 Uhr

Redaktion: sek


Die Ergebnisse der Umfrage kommen zu einem interessanten Zeitpunkt, nimmt doch just heute die Troika aus Europäischer Kommission, Europäischer Zentralbank (EZB) und Internationalem Währungsfonds (IWF) die Verhandlungen über weitere Kredite für Griechenland sowie das Programm zur wirtschaftlichen Anpassung für die nächsten drei Jahre in Athen wieder auf.

Eurozone
Aviva Investors befragte die Investmentprofis zu ihren Erwartungen für die Eurozone in diesem Jahr und darüber hinaus: Während 41% der befragten Fondsmanager davon ausgehen, dass mehrere Länder innerhalb der nächsten zehn Jahre die Eurozone verlassen werden, rechnen nur 23% mit Austritten in diesem Jahr. Die verbleibenden 36% stimmen nicht zu oder glauben, dass es neben Austritten auch Beitritte geben wird oder wissen einfach keine Antwort.

Weiterhin sind mehr als die Hälfte der Befragten (52%) optimistisch in Bezug auf die Zukunft der Eurozone und erwarten innerhalb der nächsten zehn Jahre die Gründung einer Fiskalunion. Allerdings glauben immerhin 41% nicht, dass es der EZB oder der Politik gelingen wird, bis Ende dieses Jahres ausreichend Vertrauen in die Eurozone herzustellen.

Nick Mansley, Global Director der Aviva Investors Multi Manager, kommentiert die Ergebnisse: „Dies ist unsere erste Umfrage unter externen Fondsmanagern aller wichtigen Anlagenklassen weltweit. Generell besteht kein Konsens über die Zukunft des Euro. Während wir weiterhin die Fähigkeit unserer Fondsmanager überprüfen, mit den Auswirkungen eines möglichen Zusammenbruchs der Eurozone fertig zu werden, zeigen die Umfrageergebnisse doch zumindest, dass die Fondsmanager auf Sicht eines Jahrzehnts mehrheitlich optimistischer sind und in der Gründung einer Fiskalunion eine mögliche Grundlage zur Stabilisierung des Euro sehen.“

BIP-Wachstum, Zinssätze und Inflation
Aviva Investors befragte die Investmentmanager auch zu BIP-Wachstum, Zinssätzen und Inflation: Bei einem Vergleich zwischen den USA, Grossbritannien und Deutschland geben 83% der Befragten an, sie erwarteten das grösste BIP-Wachstum 2012 in den USA, wohingegen 17% Deutschland vorne sehen. Dagegen glaubt kein Fondsmanager, dass Grossbritannien das höchste BIP unter diesen drei Volkswirtschaften erzielen wird. Allerdings geht knapp die Hälfte (48%) davon aus, dass die Briten die höchste Inflation verzeichnen werden.

Nach ihren Erwartungen hinsichtlich steigender Zinssätze befragt, prophezeien mehr als die Hälfte der Anlageprofis (54%) einen Anstieg des Zinsniveaus vor Ende 2013. Am ehesten werden steigende Zinsen in den USA und am wenigsten in der EU erwartet. Ein Drittel der Befragten (33%) rechnet frühestens im Jahr 2014 mit steigenden Zinsen.

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