Steigender Reformbedarf im Risikomanagement

Marcel Salzmann, Country Head Schweiz bei Allianz Global Investors.
Marcel Salzmann, Country Head Schweiz bei Allianz Global Investors.

Das Niedrigzinsumfeld zwingt Investoren dazu, höhere Anlagerisiken einzugehen. Professionelles Risikomanagement ist damit wichtiger denn je. Der diesjährige RiskMonitor von Allianz Global Investors stellt allerdings einen steigenden Reformbedarf bei institutionellen Anlegern fest, denn seit der Finnazkrise hat sich dies kaum verändert.

13.07.2016, 11:05 Uhr

Redaktion: sif

Die neuste RiskMonitor-Umfrage von Allianz Global Investors zeigt, dass sich die Risikomanagementansätze institutioneller Anleger wie Pensionskassen, Versicherungen oder Banken trotz der Finanzkrise 2008 kaum verändert haben. Dies erstaunt, haben 62% der befragten 755 Investoren aus 23 Ländern ihre damals verwendeten Instrumente noch als unbefriedigend bezeichnet.

Obschon lediglich 38% der institutionellen Investoren angegeben haben, dass sie ihre Risikomanagementansätze während der Krise ausreichend vor Abwärtsrisiken geschützt hätten, bleiben die drei am häufigsten eingesetzten Risikomanagementstrategien unverändert: Die Diversifikation über Assetklassen, die geografische Diversifikation sowie das Durationsmanagement. Die Verbreitung dieser drei Strategien hat seit der Finanzkrise weiter zugelegt: Assetklassen-Diversifikation um 1% auf 58%, geografische Streuung um 3% auf 56% und Durationsmanagement um 10% auf 44%.

Innovative Lösungen werden gesucht
Die Ergebnisse der Umfrage zeigen auch: eine Zweidrittel-Mehrheit sucht nach neuen und innovativen Strategien, die eine bessere Balance von Risiko und Rendite sowie grösseren Schutz gegen abrupte Abwärtsbewegungen versprechen und traditionelle Risikomanagementansätze ersetzen. Dies ist in Zeiten erhöhter politischer Unsicherheiten vor allem in Europa von besonderer Bedeutung.

"Wir sehen eine klare Steigerung der Nachfrage nach professionellem Risikomanagement. Um die zukünftigen Ertragsziele weiterhin zu erreichen, müssen die Anleger in Anlageklassen mit höheren Risiken investieren. Dadurch wird es zunehmend essenzieller, die Portfoliorisiken zuverlässig zu messen, schnell zu analysieren und schlussendlich richtig zu steuern. Oder anders ausgedrückt: Wer schneller fährt, muss die Geschwindigkeit im Griff haben – besonders bei kurvenreicher Strecke", erklärt Marcel Salzmann, Country Head Schweiz von Allianz Global Investors. Er fährt fort: "Spezialisierte Asset Manager sind hier gefordert. Innovative Lösungen müssen dem Kunden helfen, dem Niedrigzinsumfeld bei zunehmenden Volatilitätsrisiken und Extremereignissen, die die Märkte belasten, zu trotzen."

Eine weitere Besonderheit der Befragungsergebnisse in der Schweiz zeigt sich in der Haltung gegenüber dem Mehrwert eines aktiven Managements. In der Schweiz sind 76% von diesem überzeugt, während es weltweit 59% der befragten Investoren sind. Während die Befragten weltweit angaben, ihr Portfolio zu 67% aktiv zu managen, sind es in der Schweiz jedoch mit 61% etwas weniger.

"Gerade in Zeiten erhöhter Volatilität ist professionelles Risikomanagement nur ein Teil der Gleichung. Nebst dem Einsatz von dynamischer Risikosteuerung auf der strategischen Allokationsebene sehen wir auch auf Anlageklassenebene den Einsatz von aktiven Strategien und Produkten. Diese profitieren von erhöhter Marktvolatilität und liefern risikokontrolliert interessante Zusatzperformance", meint Marcel Salzmann.

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