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Ohne Dividenden verblasst die Gesamtrendite

Bild: Pixabay
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Allianz Global Investors erwartet 2019 Ausschüttungen von rund 350 Milliarden Euro im MSCI Europe. Laut einer aktuellen Studie trugen Dividenden seit 1973 rund 41% zur Gesamtrendite europäischer Aktien bei. 2018 betrug die Dividendenrendite von Schweizer Aktien 3,4% und damit mehr als im Vorjahr.

23.01.2019, 11:11 Uhr

Redaktion: rem

"Wir rechnen 2019 mit einem Wirtschaftswachstum in Europa von rund 1,5%. Aber der Druck steigt mit dem Schliessen der weltweiten Liquiditätsventile", meint Jörg de Vries-Hippen, CIO Equity Europe und Fondsmanager des Allianz Europe Equity Dividend. Eine verlangsamte Konjunktur belaste nicht nur hochverschuldete Länder wie Italien. Auch verlässliche EU-Motoren wie Frankreich und Deutschland stotterten angesichts der zunehmenden innenpolitischen Unruhen und internationalen Unstimmigkeiten immer öfter. Die EU sei verwundbar damit werde die Entwicklung der europäischen Aktienmärkte auch von der Ausgestaltung des Brexit-Finales abhängen.

4,8 % mehr Dividenden als im Vorjahr
2019 erwartet de Vries-Hippen Dividendenzahlungen der Unternehmen im MSCI Europa in Höhe von rund 350 Milliarden Euro. Damit würden europäische Unternehmen wieder rund 16 Milliarden Euro (4,8%) mehr an ihre Aktionäre ausschütten als im Vorjahr. Das sei ein neuer Rekord in Folge, wobei die Höhe der Ausschüttungen nicht allein für die Titelauswahl des Fondsmanagers ausschlaggebend sei: "Für uns ist die Kontinuität der Dividendenzahlungen ebenso wichtig wie die relative Höhe, denn eine positive Kombination signalisiert eine gesunde Grundlage. Solche Unternehmen erweisen sich oft als stabile Anker in stürmischen Zeiten", sagt de Vries-Hippen.

Unternehmen mit gut gestützten Dividendenzahlungen und Wachstumspotenzial gebe es derzeit einige, sogar zu Rabatt-Preisen am Markt. "Als aktiver Manager nutzen wir Marktrücksetzer als Kaufchancen, um vielversprechende Unternehmenspositionen weiter auszubauen", erklärt der Fondsmanager. Ein Fokus liege dabei auf dem europäischen Energiesektor, da sich die massiven Umstrukturierungen schon in absehbarer Zeit in einer stärkeren Cash-Generierung und Dividenden auszahlen dürften. Zu den "Dividenden-Klassikern" zählt de Vries-Hippen schon seit Jahren Unternehmen der Versicherungsbranche.

Dividenden haben "Airbag-Funktion" im Anlegerdepot
"Im Anlegerdepot haben Ausschüttungen eine Airbag-Funktion, die sich gerade angesichts der unischeren Marktsituation besonders vorteilhalft auswirken kann", erläutert Hans-Jörg Naumer, der als Leiter Kapitalmarktanalyse auch für die aktualisierte Studie "Kapitaleinkommen mit Dividenden" von Allianz GI verantwortlich ist. "Dividenden stabilisieren das Portfolio, weil sie Kursrückschläge abfedern und planbare Einkommen generieren."

Laut der Studie haben Ausschüttungen seit 1973 bis heute einen Anteil von rund 41% an der Gesamtrendite europäischer Aktien. Damit konnten sie Kursverluste teilweise oder sogar ganz kompensieren. Insbesondere europäische Unternehmen sind im internationalen Vergleich besonders aus­schüttungsfreundlich: So lag deren Dividendenrendite Ende 2018 marktweit bei durchschnittlich ca. 3,8 %. Die Dividendenrendite bei Schweizer Aktien ist 2018 mit 3,4% im Vergleich zum Vorjahr gestiegen (Vorjahr 3,07%), liegt damit aber etwas niedriger als in Europa.

Doch nicht nur die Dividenden selbst sorgen für mehr Stabilität bei Aktieninvestments. "Dividendenstarke Aktien entwickeln sich scheinbar deutlich weniger schwankungsintensiv als Aktien von Firmen mit geringeren Dividendenzahlungen. Das deutet ein Blick in den Rückspiegel am Beispiel der USA an, wo die längsten Zeitreihen seit 1975 verfügbar sind", sagt Naumer. Die Volatilität von US-Unternehmen, die Dividende zahlten, falle im Vergleich zu Unternehmen ohne Gewinnausschüttungen deutlich geringer aus. Eine ähnliche Entwicklung zeichne sich für europäische Dividendentitel seit den 1990er Jahren ab.

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