26.05.2023, 09:11 Uhr
Die Zahl der Ansteckungen steigt seit Wochen stetig an. In Peking sei Covid-19 seit vier Wochen wieder das vorherrschende Virus unter allen Infektionskrankheiten, wie die lokale Gesundheitskommission mitteilte.
Zumindest eine Finanzkrise scheint vorerst erfolgreich abgewendet: In der Eurozone hat das Kreditwachstum zuletzt in allen grossen Ländern deutlich zugelegt, wie der DWS "Chart der Woche" zeigt.
Fünf Monate ist es nun her, dass eine globale Ausbreitung des neuartigen Coronavirus immer wahrscheinlicher wurde, ebenso wie die Lockdown-Massnahmen, ähnlich wie sie in China ergriffen wurden. Die westlichen Finanzmärkte reagierten zunächst kaum, dafür dann plötzlich und umso panischer. Die Aussicht auf eine Rezession, wie sie zumindest die Nachkriegsgenerationen noch nicht erlebt haben, liess Aktienkurse einbrechen und Risikoprämien für risikobehaftete Anlageformen in die Höhe schnellen. Diese Marktreaktionen wiederum gaben Anlass zu Befürchtungen, dass zusätzlich zu Pandemie und Rezession noch eine Finanzkrise drohte. Besonders in der Eurozone mit ihrem zu 80% auf Banken basierten Finanzierungssystem grassierte die Angst vor einer Kreditklemme, also vor einer Verknappung der Kreditversorgung für die Wirtschaft.
Dieses Risiko wurde, soviel lässt sich laut DWS bereits feststellen, vorerst abgewendet. In den Industrieländern habe das beherzte Eingreifen sowohl der Fiskal- als auch der Geldpolitik dazu geführt, dass die Wirtschaft weiterhin ausreichend mit Krediten versorgt wurde. Neben einer positiven Entwicklung an den Finanzmärkten seit Mitte März lässt sich dies auch an der Kreditvergabe an den europäischen Unternehmenssektor (ausgenommen der Finanzbranche) ablesen, wie der DWS "Chart der Woche" zeigt.
Ulrike Kastens, Economist bei der DWS, weist darauf hin, dass das Kreditwachstum in allen grossen Ländern deutlich zugelegt hat. Diese Entwicklung sei aber nicht nur den Massnahmen der Europäischen Zentralbank (EZB) zu verdanken, sondern auch den grosszügig gewährten Kreditgarantien durch die Staaten. Diese helfen in der aktuellen Krise vor allem kleineren Unternehmen, an dringend benötigte Liquidität zu kommen – was wiederum den Unternehmen ermöglicht, die Krise zu überstehen und einen von einer Pleitewelle verursachten Anstieg der Arbeitslosigkeit zu vermeiden.
Kritiker bemängeln unter anderem, dass so auch ohnehin notleidende Unternehmen künstlich am Leben gehalten würden. Umso wichtiger ist es laut DWS, die ergriffenen Massnahmen wieder zurückzuführen, sobald sich die wirtschaftliche Lage wieder normalisiert. Die bereits absehbare Stabilisierung liege jedenfalls nicht zuletzt an den klaren Handlungen der aktuellen Politik verglichen mit dem zögerlichen Vorgehen gerade in der Eurozone während der Finanzkrise von 2008.