26.05.2023, 09:11 Uhr
Die Zahl der Ansteckungen steigt seit Wochen stetig an. In Peking sei Covid-19 seit vier Wochen wieder das vorherrschende Virus unter allen Infektionskrankheiten, wie die lokale Gesundheitskommission mitteilte.
Mehr als die Hälfte der KMU in der Schweiz sind von der Corona-Krise stark bis sehr stark betroffen. Dennoch blicken viele Firmen mittel- und längerfristig verhalten optimistisch in die Zukunft, wie aus einer Umfrage unter hiesigen KMU-Betrieben hervorgeht.
Wie aus der am Donnerstag publizierten "Mittelstandsstudie 2020" des Beratungsunternehmens Kearney, von Swiss Export sowie von Raiffeisen hervorgeht, beurteilen in der aktuellen Umfrage nur noch 43% der befragten Unternehmen die wirtschaftliche Lage als "gut bis sehr gut", im Vorjahr waren es noch 70% gewesen. Zwei Drittel der Befragten glauben, dass die ausserordentliche Situation ihr Geschäft nur über einen Zeitraum von knapp zwölf Monaten beeinflussen wird. 66% haben Kurzarbeit als Massnahme zur Abfederung der Corona-Krise ergriffen. Rund 70% der befragten KMU mussten laut der Studie in den letzten zwölf Monaten teilweise erhebliche Umsatzeinbussen hinnehmen. Auch der Auftragsbestand in der Exportwirtschaft entwickelte sich bei den befragten Unternehmen stark rückläufig: Knapp 45% vermeldeten bis Ende Mai rückläufige Auftragsbestände (Vorjahr 18%).
Für das Gesamtjahr 2020 erwarten 45% sinkende Umsätze im In- und Ausland ( Vorjahr 7%). Ähnlich sieht es auch bezüglich Gewinnerwartungen aus: 53% der KMU (Vorjahr 24%) gehen davon aus, dass ihre Umsatzrendite sinken wird. Trotz der negativen Entwicklungen infolge der Corona-Krise sehen dennoch viele KMU die längerfristige Zukunft etwas rosiger: 56% glauben an eine positive wirtschaftliche Entwicklung ihres Unternehmens über einen Drei-Jahres-Horizont (Vorjahr 62%).
Für über 60% der befragten Unternehmerinnen und Unternehmer – letztes Jahr waren es noch 30% – wird die Schuldenkrise Europas als das grösste Konjunkturrisiko der nächsten zwölf Monate eingestuft. Weitere Risiken, die als wichtig beurteilt werden, sind der Protektionismus mit 42% und das Abkühlen der bilateralen Beziehungen der Schweiz zur EU sowie die globalen Gesundheitsrisiken. Die beiden letzteren sind mit 39% der Befragten gleich stark gewichtet. Fast ebenso oft genannt werden zudem die nachlassende Exportdynamik mit 38% und die Volatilität der Wechselkurse mit 36%.
Bei den wichtigen Themen für den Bundesrat widerspiegelt sich die weiterhin hohe Bedeutung der Internationalisierung und die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit heimischer KMU. Die Volatilität der Wechselkurse wird als sehr hohes konjunkturelles Risiko für die nächsten zwölf Monate gesehen und erhält deshalb bei der diesjährigen Befragung 17 Prozentpunkte mehr als vergangenes Jahr. Das bisher wichtige Thema, eine gute Lösung für die Beziehungen mit der EU zu finden, hat bei den Befragten gegenüber den vergangenen Jahren an Bedeutung verloren. Während die diesjährigen Studienteilnehmer mehr Engagement des Bundesrates bei der Senkung der Lohnnebenkosten und der Investition in digitale Infrastruktur erwarten, sind die Erwartungen an den Abschluss weiterer Freihandelsabkommen oder an attraktive Rahmenbedingungen und an die Standortförderung gesunken.
Die Beherrschung technologischer Trends steht dieses Jahr mit 81% an erster Stelle der fünf Top-Themen, die von den befragten KMU als wichtigste Einflussfaktoren der Wirtschaft eingeschätzt werden. Zu den bedeutungsvollsten Einflussfaktoren gehören laut Umfrage neu auch Cyber- bzw. Datensicherheit, globale Gesundheitsrisiken, stärkeres Umweltbewusstsein und Disruption globaler Wertschöpfungsketten. Dann erst folgen die wichtigsten Einflussfaktoren der letztjährigen Studie: Unklare politische Rahmenbedingungen, Vertrauensverlust gegenüber (politischen) Institutionen und Vertrauensverlust in die Objektivität der Medien.
Die Befragung zur Mittelstandsstudie 2020 von Kearney, Swiss Export und Raiffeisen fand im Mai 2020 statt. An der Online-Erhebung beteiligten sich 120 Unternehmen, von denen mit 48% fast die Hälfte im verarbeitenden Gewerbe und in der Herstellung von Waren tätig sind. 83% der teilnehmenden Unternehmen beschäftigen weniger als 100 Mitarbeitende und 16% zwischen 100 und 1'000 Mitarbeitende.