26.05.2023, 09:11 Uhr
Die Zahl der Ansteckungen steigt seit Wochen stetig an. In Peking sei Covid-19 seit vier Wochen wieder das vorherrschende Virus unter allen Infektionskrankheiten, wie die lokale Gesundheitskommission mitteilte.
Das Coronavirus wird die Schweizer Wirtschaft sehr hart treffen. Die Konjunkturforschungsstelle KOF rechnet in ihrer neuesten Prognose mit einer tiefen Rezession. Gleichzeitig werden die Ausgaben für Sozialversicherungen stark ansteigen und die Steuereinnahmen einbrechen.
Die Konjunkturforschungsstelle KOF der ETH Zürich rechnet mit einem Einbruch des Bruttoinlandsproduktes (BIP) im laufenden Jahr um 5,5%. Bei ihrer letzten Einschätzung vor acht Wochen war die KOF noch von einem kleinen Wachstum von 0,3% ausgegangen. 2021 dürfte sich die Schweizer Wirtschaft laut neuester Prognose der KOF vom Freitag dann wieder um 5,4% wachsen. Mit ihrer Prognose befindet sie sich in guter Gesellschaft. Zuletzt hatten die Ökonomen des Bundes einen Rückgang der Wirtschaftsleitung um 6,7% und die Konjunkturforscher von BAK Economics um 5,3% vorhergesagt.
Im Gegensatz zu früheren Rezessionen, unter denen vor allem die Exportwirtschaft gelitten hat, sind diesmal auch binnenorientierte Sektoren stark betroffen, insbesondere Dienstleistungen wie das Gastgewerbe. Die vom Bund zur Verfügung gestellten Soforthilfen hätten zwar Einkommensausfälle verhindert oder verringert, kaum aber die entsprechenden Produktionsausfälle.
Insbesondere im zweiten Quartal 2020 sei mit einem massiven Einbruch der Wertschöpfung zu rechnen, erklärten die KOF-Experten. Sie erwarten für die Monate April bis Juni einen BIP-Rückgang von knapp 10%. Durch die inzwischen gelockerten Schutzmassnahmen dürfte sich die Wirtschaft im Sommer dann wieder erholen.
Am Arbeitsmarkt wird die Krise ebenfalls deutliche Spuren hinterlassen: Die durchschnittliche Arbeitslosenquote dürfte bis Ende Jahr 4,7% erreichen und im Jahresdurchschnitt bei 3,8% liegen. Im nächsten Jahr rechnet die KOF mit einer durchschnittlichen Arbeitslosenquote von 4,3% – also mit einer fast doppelt so hohen wie 2019, als die Arbeitslosenquote im Jahresmittel bei 2,3% lag.
Die steigenden Arbeitslosenzahlen und Kurzarbeitsentschädigungen werden gleichzeitig die Kosten der Arbeitslosenversicherung in diesem Jahr um 20 Mrd. Franken in die Höhe treiben. Auf der anderen Seite rechnet die KOF mit Mindereinnahmen von 1 Mrd. Franken durch geringere Lohnbeiträge. Auch die Steuereinnahmen werden teilweise deutlich tiefer ausfallen, warnen die KOF-Experten. Insgesamt müssten Bund, Gemeinden und Kantone aufgrund der negativen wirtschaftlichen Entwicklung mit einem Rückgang der Steuereinnahmen um mehr als 25 Mrd. Franken rechnen.