BAK: Omikron könnte Wirtschaftswachstum in der Schweiz halbieren

Im ersten Quartal 2022 wäre statt einer Stagnation ein "schmerzhafter Rückgang" zu verzeichnen, schätzt BAK Economics. (Bild: Shutterstock.com/sergeybitos)
Im ersten Quartal 2022 wäre statt einer Stagnation ein "schmerzhafter Rückgang" zu verzeichnen, schätzt BAK Economics. (Bild: Shutterstock.com/sergeybitos)

Omikron sorgt für neue Unsicherheit in Gesellschaft, Politik und Wirtschaft. Gemäss ersten Schätzungen von BAK Economics könnte die neue Corona-Variante das wirtschaftliche Wachstum der Schweiz im kommenden Jahr mehr als halbieren: auf 1,3% anstatt der erwarteten rund 3%.

01.12.2021, 10:44 Uhr

Redaktion: hf

Bereits ohne Omikron steht der wirtschaftliche Erholungsprozess in den nächsten Monaten vor grossen Herausforderungen, wie die exponentiell ansteigenden Fallzahlen zeigen. Durch zusätzliche Restriktionen und eine erhöhte Vorsicht der Wirtschaftsakteure ist für das Schlussquartal 2021 und das erste Quartal 2022 mit einem flachen Konjunkturverlauf zu rechnen.

Dank dann jedoch deutlich mehr Dynamik im zweiten und dritten Quartal wären ohne die neue Corona-Variante im Gesamtjahr 2022 beim Schweizer Bruttoinlandprodukt eine Zunahme um rund 3% (2021: 3,3%) eine realistische Annahme.

Omikron stellt diese Prognose allerdings in Frage. Modellgestützte erste Schätzungen des BAK Economics zeigen die möglichen Auswirkungen. Der schraffierte Bereich gibt je nach Härte des neuen Virus an, wie die Schweizer Wirtschaft belastet würde.

Szenarien für konjunkturellen Schaden durch Omikron

"Gemäss heutigem Wissenstand ist es immer noch möglich, dass sich die neue Variante als nicht gefährlicher als Delta erweist und wirtschaftlich kaum Zusatzbelastungen entstehen", so das BAK: "Falls sich jedoch die Befürchtungen bestätigen, dass Omikron deutlich ansteckender ist und den Immunitätsschutz zumindest teilweise aushebeln kann, verschlechtern sich die wirtschaftlichen Aussichten deutlich."

Zwar hätten Konsumenten und Unternehmen gelernt, mit Corona-bedingten Restriktionen umzugehen. Trotzdem könnten neue Lockdowns den privaten Konsum ähnlich wie Anfang 2021 um bis zu 4,6% einbrechen lassen. Anders als in diesem Jahr könne die Industrie keinen Ausgleich schaffen, da sie bereits in einer fragilen Ausgangslage sei und weitere Lieferprobleme sowie die grosse Unsicherheit belastend wirkten.

Im ersten Quartal 2022 wäre anstatt einer Stagnation ein "schmerzhafter Rückgang" der wirtschaftlichen Aktivitäten um 3% im Vergleich zum Startvierteljahr 2021 zu erwarten, und die ohne Omikron fürs Frühjahr erwartete Erholung würde sich erst später im Jahresverlauf zeigen.

Insgesamt könnte Omikron das BIP-Wachstum im Jahr 2022 auf 1,3% drücken und sich die Erholung damit weitgehend erst im Jahr 2023 manifestieren, erklären die Ökonomen des Basler Wirtschaftsinstituts.

Fondmanager Anthony Bailly von Rothschild & Co Asset Management. (Bild pd)

Value versus Growth: Wo liegt das Potenzial?

Im Interview erläutern Anthony Bailly und Vincent Imeneuraët,...

Advertorial lesen
Werbung
Alle Artikel anzeigen

Diese Website verwendet Cookies, um Ihnen die bestmögliche Nutzung unserer Website zu ermöglichen.> Datenschutzerklärung