KPMG: Schweizer Privatbanken profitieren stark

Das Mittel des Kosten/Ertrags-Verhältnisses verbesserte sich bei kleinen Banken um 13,3 Prozentpunkte. (Bild Gemenacom/Shutterstock)
Das Mittel des Kosten/Ertrags-Verhältnisses verbesserte sich bei kleinen Banken um 13,3 Prozentpunkte. (Bild Gemenacom/Shutterstock)

Die Schweizer Privatbanken haben im ersten Halbjahr 2023 gut abgeschnitten. Besonders erfolgreich waren dabei die kleineren Banken. Zu diesem Schluss kommt eine Studie des Beratungsunternehmens KPMG.

16.11.2023, 10:19 Uhr

Redaktion: AWP

Die Banken profitierten der Studie zufolge vom veränderten Zinsumfeld. Zinserträge seien zu einer Schlüsseleinnahme geworden, heisst es. In besonderem Masse gilt dies für kleine und mittelgrossen Finanzinstitute.
Kleine Banken profitierten zudem von geringeren Finanzierungskosten, wie es heisst. Grosse und mittelgrosse Banken zahlten ihren Kunden dagegen in der Regel wesentlich höhere Zinsen, was zu höheren Finanzierungskosten führe.$

Denn bei den grösseren Finanzinstituten ist der Kundenstamm in der Regel viel internationaler und die einzelnen Kunden grösser, so die Begründung. Damit stünden sie unter einem grösseren Druck von Kunden und Konkurrenten, die an Kunden gezahlten Zinssätze zu erhöhen. Kleineren Banken konzentrieren sich der Studie zufolge dagegen häufig auf Schweizer Kunden. Und die seien im weitaus niedrigeren Zinsumfeld der Schweiz tätig.

Kosten/Ertrags-Verhältnis verbessert

Die Bruttogewinne der kleinen Banken seien im ersten Semester denn auch fast schon so hoch wie im gesamten letzten Jahres, heisst es weiter. Ihr Median des Kosten/Ertrags-Verhältnisses verbesserte sich den Angaben zufolge um 13,3 Prozentpunkte auf 65,3 Prozent.

Bei den grossen Banken habe sich das Verhältnis derweil nur leicht um 1,3 Prozent auf 67,3 Prozent verbessert. Somit sei der Wert bei den grossen erstmals schlechter als bei den kleinen. Das Kosten/Ertrags-Verhältnis der «mittelgrossen Banken» verbesserte sich gemäss Studie um 7,4 Prozentpunkte auf 74,2 Prozent. Damit ist dieses aber weiter deutlich unvorteilhafter als bei den grossen und kleinen Banken.

Rekordergebnisse bei den kleinen Banken

KPMG erwartet nun, dass die Privatbanken auch in der zweiten Jahreshälfte eine starke Performance erzielen werden. Die negativeren Finanzmärkte führten allerdings zu Zurückhaltung bei den Kunden, was die Generierung von Neugeldern erschwere und wohl zu einem Rückgang der verwalteten Vermögen und Kommissionserträgen führe.

Somit erwartet die Beratungsgesellschaft bei kleinen Banken Rekordergebnisse. Das Kerngeschäft der Privatbanken - die Vermögensverwaltung - werde dagegen ein «sehr schwieriges» zweites Halbjahr erleben.

Keine Daten zur UBS und CS

Für die Studie hat die Beratungsgesellschaft den Angaben zufolge die Halbjahresergebnisse von 37 Schweizer Privatbanken analysiert, die auf der Website der Banken oder im Schweizerischen Handelsamtsblatt veröffentlicht wurden. Dies entspricht 42 Prozent der 89 Schweizer Privatbanken.
Als grosse Banken definiert werden solche mit verwalteten Vermögen von über 100 Milliarden Franken. Bei mittelgrossen betragen die Assets under Management 10 bis 100 Milliarden, bei kleinen unter 10 Milliarden.

Nicht in die Studie mit eingeschlossen wurde die UBS. Gleiches gilt die Credit Suisse und andere Banken in Liquidation.

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